Bundesminister für Verkehr, Patrick Schnieder, schickte seinen Referatsleiter für Klimafreundliche Nutzfahrzeuge und Infrastruktur, Dr. Hendrik Haßheider, um ein Grußwort übermitteln zu lassen. Auch die Bremer Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt war vor Ort, um sich einen Einblick am internationalen Logistikdrehkreuz in Bremen zu verschaffen. Im Fokus stand ein Best-Practice Beispiel bei Hellmann, das den Dreiklang aus selbst produziertem Solarstrom, moderner Speicher- und Ladeinfrastruktur sowie elektrisch betriebener Lkw demonstriert.
Seit 2024 setze Hellmann bundesweit eine eigene und durch die Bundesregierung geförderte E-Lkw-Flotte ein und demonstriere so am Standort Bremen, wie das Idealbild der E-Mobilität im Schwerlastverkehr der Zukunft in der Praxis funktionieren könne, heißt es. Entscheidend sei dabei nicht nur die Frage nach Reichweite und Infrastruktur, sondern ebenso eine vorausschauende Standortplanung mit einer leistungsfähigen Photovoltaikanlage sowie einer Lkw-tauglichen Speicher- und Ladeinfrastruktur.
Elektrische Reichweite
Hellmann setze seit einem Jahr zwei große elektrisch betriebene 40-Tonner im Pendelverkehr mit Osnabrück ein, heißt es. Auf Basis eines ausdifferenzierten Ladekonzepts legen die Lkw im Zweischichtbetrieb täglich zwischen 550 und 700 Kilometer zurück. Mit der eigenen Lkw-tauglichen 300 kW-Lade-Infrastruktur samt Pufferspeicher könne so auch die als schwer zu dekarbonisierend geltende mittlere Meile zwischen den beiden großen Hellmann-Standorten Osnabrück und Bremen CO2-neutral gefahren werden.
Der Aufbau der E-Lkw-Flotte und der Ladeinfrastruktur wird im Rahmen der Richtlinie über die Förderung von leichten und schweren Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden Antrieben und dazugehöriger Tank- und Ladeinfrastruktur mit insgesamt 1,9 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Verkehr gefördert. Fördermittel dieser Maßnahme werden auch im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans über die europäischen Aufbau- und Resilienzfazilitäten im Programm NextGenerationEU bereitgestellt. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert, Anträge werden durch das Bundesamt für Logistik und Mobilität bewilligt.
Stimmen
Schnieder betonte: „Die Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs ist ein wichtiger Baustein, um die CO2-Emissionen im Straßenverkehr zu reduzieren. Die Logistikbranche kann hier einen bedeutenden Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten. Das Engagement von Hellmann Worldwide Logistics für nachhaltige Mobilität begrüße ich sehr, weshalb wir es mit unserer KsNI-Förderung tatkräftig unterstützen. Nur mit einem starken Zusammenspiel aus Infrastruktur, Förderung und Innovationsbereitschaft der Unternehmen kann der Umstieg auf klimafreundliche Antriebe schnell erfolgreich sein.“
Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation der Freien Hansestadt Bremen, fügte hinzu: „Die Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs ist ein zentraler Baustein, um die Klimaziele Bremens zu erreichen. Im GVZ Bremen haben wir in den letzten Jahren die grundlegenden Untersuchungen finanziert, um den Standort klimaneutral aufzustellen und die Verkehrswende in der Logistik praktisch voranzutreiben. Die Erweiterung der E-Lkw-Flotte von Hellmann und die dafür notwendige Ladeinfrastruktur zeigen konkret, wie elektrische Lösungen erfolgreich umgesetzt werden können. Unser Ziel ist ganz klar: den Logistikstandort Bremen durch klimafreundliche Innovationen langfristig zu stärken und zukunftssicher aufzustellen.“
Stefan Borggreve, COO von Hellmann Worldwide Logistics, ergänzte: „Wir sind davon überzeugt, dass die E-Mobilität mittel- und langfristig eine zentrale Säule der Dekarbonisierung im Schwerlastverkehr sein wird. Unser Ziel ist es, operativ noch mehr Erfahrungen im Bereich der E-Mobilität zu sammeln, um auf dieser Basis schnellstmöglich unsere gesamte Flotte CO2-neutral umzurüsten.“