Landkreis Emsland

Berichte: Meyer Werft baut 440 Arbeitsplätze ab

Papenburg – Die Papenburger Meyer Werft hat den Abbau von 440 Arbeitsplätzen bestätigt, wie unter anderem der NDR meldet. Anlass sei die angespannte finanzielle Lage der Werft, wie es am Mittwoch hieß. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung gab es auf Nachfrage von Wirtschaft aktuell bei der Meyer Werft noch keine weiteren Infos dazu. Niedersachsens WWirtschaftsminister Olaf Lies dagegen äußerte sich.

Überführung eines Kreuzfahrtschiffs. Foto: Meyer Werft

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Wie der NDR berichtet, habe ein Unternehmenssprecher den Verlust von 440 Arbeitsplätzen bestätigt. Welche Unternehmensbereiche betroffen seien, stehe noch nicht fest, wie es weiter heißt. 

Gespräche zwischen Geschäftsführung, Betriebsrat und der IG Metall sollen im Juni beginnen und bis Ende des Monats abgeschlossen sein. Ziel sei, bis Ende 2027 eine "angemessene Eigenkapitalausstattung und ein ausreichendes Ergebnis" zu erwirtschaften.

Der NDR will in Erfahrung gebracht haben, dass vor allem Ingenieure aus Forschung, Design, Entwicklung und Yachtbau betroffen sei, eher weniger der Bereich Kreuzfahrtschiffe. Dort hatte die Werft zuletzt Mitte Mai ein weiteres Kreuzfahrtschiff an die Silver Ray übergeben.

Unklar sei derzeit auch, bis wann die bisher Beschäftigten das Unternehmen verlassen sollen. 

Ministerium reagiert

Nach der Meldung der Werft hat sich auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies zur Lage der Meyer-Werft geäußert: „Mich treibt diese Entwicklung mit großer Sorge um. Zum einen sehen wir, dass die Werft eine sehr gute Perspektive hat. Es gibt eine große Zahl an Aufträgen und eine ebenso guten Perspektive auf weitere. Auf der anderen Seite befindet sich die Werft akut in einer sehr schwierigen Lage. Es ist erst einmal gut, dass jetzt ein Restrukturierer seit Anfang April an Bord ist. Der hat jetzt die Pakete mit Maßnahmen erarbeitet, die aus seiner Sicht nun umzusetzen sind. Und die werden wir uns nun sehr genau anschauen. Aber, dass es jetzt schon fast reflexartig um Entlassung von Beschäftigten geht, dass jetzt wieder thematisiert wird, mit wem man künftig noch Schiffe bauen will und das wieder in der Frage von Werkverträgen zu münden droht - das ist aus meiner Sicht der falsche Weg. Das kennen wir aus der Vergangenheit und das hat noch nie weitergeholfen. Ich erwarte klar, dass nun Vorschläge im Sinne der Beschäftigten vor Ort gemacht werden. Denn ein solcher Abbau von Beschäftigung würde einen schmerzhaften Einschnitt für den Standort in Papenburg bedeuten. Die Meyer Werft hat eine zentrale Bedeutung für die gesamte Region sowohl als Arbeitgeber wie auch als einer der internationalen Know-How-Träger im Kreuzfahrtschiffbau und damit als industrielles Aushängeschild von Weltrang. Wir sind zu Recht stolz auf das, was in Papenburg von den Kolleginnen und Kollegen gebaut wird. Wir haben ein riesengroßes Interesse, gemeinsam eine Perspektive für den Standort zu entwickeln. Die Landesregierung steht an der Seite der Beschäftigten der Meyer Werft und wird diesen notwendigen Restrukturierungsprozess auch in den nächsten Monaten weiterhin eng begleiten und wird sich für einen Erhalt der Arbeitsplätze vor Ort einsetzen."


 

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