Kreis Borken

2G Energy startet Industriewärmepumpen-Produktion in Heek

Heek – Nach der Übernahme des Großwärmepumpenherstellers NRGTEQ aus dem niederländischen Rosmalen hat 2G Energy in Heek nun die eigene Produktion dieser industriellen Anlagen gestartet. Perspektivisch will 2G in der Wärmepumpensparte Arbeitsplätze in dreistelliger Höhe am Standort in Heek schaffen. Einblicke in die Herstellung gab der Produzent von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen bei einem Werksbesuch des Landesverbands Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW).

Beim Rundgang durch die Produktion (von links): Hans-Josef Vogel (Vorsitzender LEE NRW), Christian Grotholt (CEO 2G Energy AG), Maximilian Feldes (Geschäftsführung LEE NRW) und Ulrich Brinkmann (Leiter Wärmepumpen 2G Energy AG). Foto: 2G Energy

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Für 2G sei das Geschäft mit industriellen Großwärmepumpen „ein großer Wachstumssektor“, wie das Unternehmen in einer Pressemeldung mitteilte. Die für den Klimaschutz unverzichtbare Wärmewende sei allein in den privaten Heizkellern nicht zu schaffen. „Der Umbau, vor dem viele Häuslebesitzer und Wohnungsgesellschaften in den kommenden Jahren stehen, die Wärmeversorgung klimaneutral zu gestalten, müssen auch Industrie- und Gewerbebetriebe schaffen“, betonte Hans-Josef Vogel, Vorsitzender des LEE NRW, bei seinem Besuch. Umso wichtiger sei es, dass diese Nutzer auf entsprechende Technologien zurückgreifen können. 

Bei einem Werksbesuch anlässlich der bundesweiten Aktionswoche der Wärmepumpe gratulierte Vogel Christian Grotholt, Vorstandsvorsitzender der 2G Energy AG, zu der im vergangenen Jahr erfolgten Übernahme der NRGTEQ B.V. Das im niederländischen Rosmalen (Gemeinde 's-Hertogenbosch) gegründete Unternehmen hat im vergangenen Jahrzehnt in den Niederlanden hunderte Großwärmepumpen gefertigt und in Gewerbe, Industrie sowie bei Energieversorgern installiert. „Das ist ein energiewirtschaftlich strategischer Schritt nach vorne, der gleichzeitig auch den Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen stärkt“, bewertete Vogel. 

Einstieg ins Wärmepumpengeschäft als konsequente Fortführung der Positionierung

2G Energy hat in den vergangenen Wochen mit der Fertigung der Großwärmepumpen in der Leistungsklasse von 100 bis 2.700 Kilowatt am Stammsitz in Heek begonnen. Der bisherige Standort in den Niederlanden bleibt unter dem Dach von 2G als Entwicklungs- und regionaler Vertriebsstandort bestehen. 
Der Einstieg ins Wärmepumpengeschäft ist laut Grotholt „die konsequente Fortführung unserer Positionierung als Komplettanbieter für dezentrale Energieversorgungskonzepte.“ Schon heute ergänze 2G Energy den standardisierten KWK-Lieferumfang um diverse Peripheriekomponenten wie Dampferzeuger, Hochtemperaturwärmetauscher oder Absorptionskältemaschinen. „Durch das stark gestiegene globale Interesse an Wärmepumpen war für uns die Positionierung als Systemanbieter für dezentrale Energielösungen der logische nächste Schritt“, so Grotholt. Im Frühjahr dieses Jahres hat 2G Energy im Rahmen der Fachmesse E-World in Essen das „Green Cube Konzept“ vorgestellt, bei dem Großwärmepumpe und Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen zusammen in einem Container verbaut sind. Grotholt zeigte sich zufrieden mit den bisherigen Geschäftsabschlüssen für die Wärmepumpen.  

Politisch forcierten kommunale Wärmeplanung

Wie der Vorstandsvorsitzende betonte, profitiere 2G derzeit auch von der politisch forcierten kommunalen Wärmeplanung. „Unsere Kunden suchen mittlerweile vermehrt nach Lösungen, um ihren individuellen Pfad in Richtung 100 Prozent erneuerbarer Energien bei gleichzeitiger Versorgungssicherheit und wirtschaftlichem Betrieb zu finden. Durch die Hinzunahme der Wärmepumpe in unser Portfolio bieten wir nun Komplettlösungen und können Projekte individuell auf den Kundenbedarf und spezifische Energiebedarfe anpassen“, resümierte Grotholt.

LEE NRW-Vorsitzender Vogel ergänzte: „Mit dem Landeswärmeplanungsgesetz, das zurzeit das parlamentarische Verfahren durchläuft, schafft die Landesregierung die Voraussetzungen für den vermehrten Einsatz von Großwärmepumpen bei Energieversorgern oder diversen produzierenden Industrien wie die Chemie- und Pharmabranche.“

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