Die Lufthansa fliegt ab dem 27. Oktober vom FMO in Greven nur noch nach München. Frankfurt als Ziel ist mit Beginn des Winterflugplans Geschichte. FMO-Pressesprecher Andrés Heinemann gibt zu, dass bei dieser Nachricht ein bisschen emotionaler Abschiedsschmerz durchaus mitschwingt. Die Verbindung gehörte über Jahrzehnte zu den Konstanten des Flughafens. Zugleich betont er, dass sich die Lage im innerdeutschen Linienverkehr in den vergangenen Jahren eben deutlich verändert hat. "München ist von Lufthansa als Drehkreuz erheblich ausgebaut worden in den vergangenen Jahren. Die Kurzstrecken verlagern sich dagegen mehr und mehr auf die Schiene." Dazu komme der nach Corona grundsätzliche Trend zu veränderten Reisegewohnheiten mit Blick auf Dienstreisen. Auswirkungen dieses Nachfragetrends im Geschäftsreisesegment habe die Flugbranche bereits an anderen Standorten beobachten müssen, heißt es beim FMO.
Die gute Nachricht: Lufthansa stärkt ab Ende Oktober die München-Verbindung ab Greven spürbar: Die kleineren Canadair-Jets werden nicht mehr eingesetzt, künftig fliegt Lufthansa nur noch mit der A319/A320-Familie nach Bayern. Mehr Plätze, mehr Komfort, zusätzlich können 58 der 60 Umsteigeverbindungen auch in München realisiert werden. "Lediglich die Kurzstrecken nach Innsbruck oder Salzburg sind wegen der geringen Entfernung nicht mehr möglich", hat Heinemann recherchiert.
Bis zu 4 Flüge täglich stehen Fluggästen ab Herbst zur Verfügung, wobei Lufthansa je nach Buchungslage den kleineren oder größeren Airbus einsetzen wird. Derzeit hat Lufthansa die Zahl der täglichen Abflüge etwas reduziert - der Sommerferien wegen. Zwei- bis dreimal täglich hebt die Airline derzeit Richtung München ab.
Übrigens: Gerade erst im Mai hatten Lufthansa und FMO den 40. Geburtstag der München-Verbindung gefeiert - auf reichlich Tradition kommt dieses Angebot also auch.
Überschaubarer Verlust
Dass der Verlust der Frankfurt-Strecke dem FMO nicht das Gesamt-Ergebnis verhageln wird, deuten die Zahlen an. Rund 100.000 Passagiere zählte der FMO im Jahr 2023 auf dieser Verbindung. Zum Vergleich: München zog fast 150.000 Fluggäste an. Doch von den Frankfurt-Fliegern hatten eben auch nur zehn Prozent die hessische Stadt als Ziel - der Rest nutzte Umsteigeverbindungen. Damit fallen lediglich rund 10.000 Fluggäste definitiv weg.
Lufthansa werde ein natürliches Interesse daran haben, möglichst viele der übrigen Umsteigepassagiere für die München-Verbindung zu gewinnen, betont Heinemann. Der Verlust werde also überschaubar ausfallen - und parallel steuert der FMO ja ohnehin auf sein bestes Ergebnis seit mehr als zehn Jahren zu. Allein im ersten Halbjahr nutzten 530.000 Passagiere den FMO, mit den Herbstferien und dem Sommerverkehr wird am Ende die Millionengrenze wohl klar übersprungen.