Kreis Coesfeld

Zwischen Erholungsort und Arbeitsplatz

Münster/Ibbenbüren – Ein Vinylboden in Eichenoptik, eine Wandverkleidung aus Holzpaneelen und eine Mooswand als Raumteiler. Hier und da grüne Sofas und Barhocker. Wer im neuen Anbau von bps software in Ibbenbüren steht, der sieht vor allem viele Naturmaterialien und -farben. „Ziel war es, eine moderne, aber gleichzeitig beruhigende Arbeitsatmosphäre zu schaffen“, erklärt Maike Großmann. Die Planerin des Generalunternehmens für Büroflächenplanung im Münsterland, projekt K aus Münster, hat gemeinsam mit Projektleiterin Vera Vorst und ihrem Team die Inneneinrichtung des Anbaus für bps entworfen und umgesetzt.

Carsten Brockmann (Geschäftsführer bps software) und Maike Großmann (Planerin projekt K). Foto: Mathis Bauer

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Mit dem zweigeschossigen Anbau, den das Architekturbüro Fourmove aus Münster geplant hat, hat bps Ende des vergangenen Jahres seine Bürofläche deutlich vergrößert: Statt 700 Quadratmetern stehen dem Unternehmen nun rund 1.100 Quadratmeter zur Verfügung. Das schafft Raum für 29 zusätzliche Arbeitsplätze, sodass nun insgesamt 100 Mitarbeitende am Standort in Ibbenbüren Platz finden. „Aufgrund der positiven Entwicklung in den vergangenen Jahren sind wir auch personell gewachsen, sodass die bestehenden Räumlichkeiten zu klein wurden“, erklärt Carsten Brockmann, Geschäftsführer des Softwareunternehmens. Dass der Unternehmer bei seinem nächsten Expansionsschritt auf das Team von projekt K setzt, stand außer Frage: „Wir haben schon bei unserem zweiten Gebäude sehr gut mit projekt K zusammengearbeitet. Damit auch die Innenarchitektur und Einrichtung des Anbaus zum Gesamtkonzept passt, haben wir erneut die Münsteraner ins Boot geholt“, begründet Brockmann.

Die Gestaltungselemente, die die Raumfabrik aus Münster mitentwickelt hat – wie etwa große Glasflächen, anthrazitfarbene Wandelemente und orangene Highlights an der Fassade –, nahm projekt K für die Innengestaltung auf: Glastrennwände sorgen dafür, dass die Arbeitsplätze und Besprechungsräume zwar voneinander getrennt sind, aber die Etage insgesamt lichtdurchflutet wird. „Dafür haben wir in Anlehnung an die Außenfassade ein modernes Glas-Trennwandsystem mit großen Glasflächen, die von dünnen, anthrazitfarbenen Glasprofilen eingerahmt sind, gewählt“, erklärt Planerin Großmann.

Im Kontrast zu der schlichten Raumtrennung hat projekt K bei der Innenausstattung auf warme Naturtöne gesetzt: Die Wände der Büros sind in verschiedenen Grüntönen gestrichen. Neben einem Vinylboden in Eichenoptik sind auch die Möbel in Holzoptik und Sandfarben gehalten. Im Aufenthaltsbereich schaffen Wandpaneele aus Holz eine verbesserte Akustik. Dezente Akzente setzen orange Moodboards, die damit die Markenfarbe des Softwareherstellers aufgreifen. „Diese Farb- und Materialkombination schafft eine beruhigende, aber frische Arbeitsumgebung, in der konzentriertes Arbeiten möglich ist“, erläutert Projektleiterin Vorst. Innen erinnern außerdem verzinkte Baustahlmatten, an denen Pflanzen herunterranken, an das Kerngeschäft von bps: Das Unternehmen hat sich auf Software für die Baubranche spezialisiert. 

Weitere optische Highlights hat das Team von projekt K mit der Gestaltung der Meeting- und Pausenbereiche geschaffen. Im Erdgeschoss ist eine Touchdownfläche entstanden, deren Außenwände verglast sind. „Wir haben diesen Bereich ‚Fuge‘ getauft, da dieser Raum zwischen den Büros liegt und durch die komplette Glaseinfassung den direkten Blick und Zugang zum grünen Innenhof gewährt. Die Fuge dient somit als Erholungsort“, erklärt Vorst. Gleichzeitig ist der Touchdown mit Tischen, Hockern und Sitzecke als Arbeitsort ausgestattet. „Dort kann man mal schnell und zwanglos zur Besprechung zusammenkommen. Die lockere Atmosphäre fördert auch den kreativen Austausch“, betont Vorst. Ein weiterer Treffpunkt im Erdgeschoss ist der Personalbereich, der im Kaffeehaus-Stil mit Stehtischen, Barhockern und Sitzbänken eingerichtet wurde.

Auch im Obergeschoss hat sich bps-Geschäftsführer Brockmann gemeinsam mit dem projekt K-Team etwas Besonderes einfallen lassen: Dort ist in der „Fuge“, die sich mit ihrer Glasfassade bis in die obere Etage erstreckt, der „Greenroom“ entstanden. Ziel war es, diesen Raum ebenso naturgrün zu gestalten wie den Innenhof. „Wir wollten die Natur und den Erholungsfaktor von draußen hereinholen und haben daher nicht nur die Wände mit Pflanzenmotiven und Holzpaneelen gestaltet, sondern auch Bepflanzung in den Regalen als Raumtrenner installiert“, verdeutlicht Großmann. Mit einem knallgrünen Sofa auf einem Podest als Rückzugsort, Stehtischen, Hockern und Sessel-Arbeitsplätzen ist der Raum für verschiedene Zwecke einsetzbar. „Wir nutzen den Greenroom beispielsweise, um zu unserer morgendlichen, kurzen Besprechung zusammenzukommen. Aber auch zum Abschalten in den Pausen finden unsere Mitarbeitenden dort genügend Möglichkeiten“, erklärt bps-Geschäftsführer Brockmann. 

Die vielen, flexiblen Arbeits- und Aufenthaltsplätze in dem Anbau haben das Team von projekt K gleichzeitig vor eine organisatorische Herausforderung gestellt. „Für die verschiedenen Anforderungen an die Bereiche braucht es entsprechende Technik, sodass in der Summe viele Meter Kabel und Anschlüsse für Strom, Wärme und Kühlung verplant werden mussten, bevor wir mit der Innengestaltung beginnen konnten. Daher haben wir uns ganz eng mit den Kolleginnen und Kollegen aus der Raumfabrik und mit den Gewerken abgestimmt“, erklärt Großmann. Unterstützung gab es dabei von bps selbst: projekt K hat die App „upmesh“ des Ibbenbürener Softwareherstellers genutzt, über die alle Projektbeteiligten zum aktuellen Stand kommuniziert haben. „Es mussten keine langen E-Mails geschrieben oder Telefonate geführt werden, sondern wir konnten per App Aufgaben zuweisen, Mängel registrieren und Termine abstimmen. Das hat die Kommunikation untereinander vereinfacht“, resümiert Projektleiterin Vorst.

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