Fünf Finalisten hatten sich dem Votum der Jury gestellt - und zuvor über ein Onlinevoting selbst werben können. In den Räumen des Software-Unternehmens Tobit wurde am Montag der Preis verliehen. Die erstmals vergebene Auszeichnung ging am Ende nach Heek und das Unternehmen Environ Energy, das die Bereiche Strom, Heizung und Tanken über eine App vernetzt und zugleich teilweise automatisiert.
Platz 2 ging an das Rekener Logistik-Unternehmen Pacurion, Platz 3 sicherte sich das Nottulner Gut Feismann, ein tiergestütztes Kinderhospiz.
Den Hauptpreis, einen mit Hilfe von KI gestalteten und im 3D-Drucker hergestellten Pokal mit Bezügen zu den Kreisen Borken und Coesfeld sowie Haltern nahm dann das Team rund um Gründer David Schmalacker (Gründer), Christian Möllers (Entwickler, Envi IQ), Stefan Kattenbeck (Wärmepumpe) und Damian Widenka (PV) auf der Bühne entgegen.
Heiko Hüntemann, stellvertretendes Mitglied des Vorstands der Sparkasse Westmünsterland, lobte den Sieger. "Mit der intelligenten Steuerungssoftware kann nun jeder seine Energieeffizienz erhöhen und überschüssigen Strom aus PV-Anlagen nicht nur speichern, sondern auch als Wärme nutzen. Die App hat aus Sicht der Jury das Potenzial einer Marktlösung, die die Energiewende spürbar beschleunigen kann." Die App verleihe dem klassischen Handwerksgeschäft der Environ Energy einen "wichigen Booster", wie Hüntemann formulierte. Man sehe großes Wachstumschancen und sei weniger konjunkturanfällig. Das sei ein Ansatz, der zeige, dass das Gründungsteam das "große Ganze" im Blick habe.
Dort, bei Environ Energy, war das Team naturgemäß hocherfreut. "Damit haben wir wirklich nicht gerechnet", gab Daniel Schmalacker zu. "Der Preis ist jetzt eine Motivation für uns, unser Produkt noch mehr zu präsentieren." Schmalacker dankte auch dem maakwi-Campus in Heek sowie der WFG für den Kreis Borken für die Unterstützung während der Gründungsphase.
"Extrem starke Region"
Für die Initiatoren sprach wfc-Geschäftsführer Jürgen Grüner über den Preis: "Wir leben in einer extrem starken Region. Damit das so bleibt, braucht es Innovationen in neue Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle. Und davon haben wir viele Unternehmen in der Region, die wir bisher noch zu selten gezeigt haben."
Auch WFG-Geschäftsführer Dr. Daniel Schultewolter fand lobende Worte: "Unsere Erwartungen wurden übererfüllt. Wir hatten 27 Bewerbungen, dazu ein Publikumsvoting mit über 6.000 Teinehmern - das spricht für die Reichweite und auch die Bühne, die dieser Preis bietet."
Es sei wichtig, so einen Preis auszuloben, um erfolgreiche Gründungen "ins Licht zu stellen", so Schultewolter weiter.
Die Platzierungen aller Finalisten
Platz 2: Pacurion (Reken)
Die Gründer haben eine digitale Handelsplattform für Ladungsträger wie beispielsweise Paletten entwickelt. Unter anderem durch den Einsatz künstlicher Intelligenz ist es das Ziel, den wenig digitalisierten und standardisierten Handel mit Ladungsträgern effizienter zu gestalten. Das Geschäftsmodell sieht vor, das Umsätze allein durch eine Handelsmarge erzielt werden. Die Nutzung der Plattform an sich ist für Käufer wie Verkäufer kostenfrei.
Platz 3: Gut Feismann (Nottuln)
Einen Ort für stationäre, tiergestützte Kinderhospizarbeit hat Carolin Feismann 2021 mit ihrem gemeinnützigen Unternehmen geschaffen. Auf einem dafür umgebauten Hof mit Tieren und Spielmöglichkeiten bietet sie mit ihrem Team Familien mit lebenszeitverkürzt erkrankten Kindern Auszeiten und Sterbebegleitung an. Familien stillgeborener Kinder finden dort zudem Trauerbegleitung.
Finalist Nanocoat (Lüdinghausen)
Das Unternehmen erzeugt Pulverbeschichtungen, die mit einer Anlage energiesparend produziert werden können. Die gesamte Technologie sei zudem so ausgebaut, dass bereits heute zu 98 Prozent CO2-neutral produziert werden könnte.
Finalist Reanmo (Bocholt)
Drei Brüder unterstützen mit ihrer Gründung Unternehmen bei der digitalen Transformation beziehungsweise der Erstellung von innovativen Software-Applikationen. Kern des Geschäftsmodells ist das Full-Service-Development-Team, das digitale Projekte von der Konzeption bis zur Umsetzung realisiert. Dies geschieht auf Grundlage einer agilen Entwicklungsmethodik mit Stakeholder-Anbindung.