Grundsätzliches Ziel der Vredener Wirtschaftsvereinigung: Die Interessen der lokalen Unternehmen vertreten und gleichzeitig ein Netzwerk zwischen Wirtschaft, Verwaltung sowie Bürgerinnen und Bürgern schaffen. „Wir sehen uns als Interessensvertreter und Förderer der Gemeinschaft“, beschreibt die neue Vorstandsvorsitzende Eva-Maria Imping den Ansatz. Federführend gestalten soll das der neue, im März gewählte Vorstand. Der setzt sich aus langjährigen Mitgliedern des Vereins, aber auch aus neuen, jungen Gesichtern zusammen. Neben der Geschäftsführerin der gleichnamigen Confiserie Imping sind Markus Thesing (Sparkasse Westmünsterland) als stellvertretender Vorsitzender und Kassierer bestätigt sowie Nils Waning (epcan) als weiterer Stellvertreter neu in den Vorstand gewählt worden.
Neuer Vorstand
Um die Interessen jeweils zu bündeln, gliedert sich die Wirtschaftsvereinigung in drei Unterclubs: den Industrieclub für Vredener Industrieunternehmen, Handwerksbetriebe und Dienstleister, den Einzelhandelsclub für alle Einzelhändler und Innenstadtakteure, sowie den Tourismusclub für Gastronomen und Tourismusbetriebe. Neu ist, dass die drei Vorstandsmitglieder nicht auch gleichzeitig die Vorsitzenden der jeweiligen Unterclubs der Wirtschaftsvereinigung sind. „Wir wollten die Aufgaben zukünftig auf mehrere Schultern verteilen, schließlich engagieren sich die Vorstände und Clubvorsitzenden ehrenamtlich und sind in ihrem Arbeitsalltag ohnehin schon stark in ihren eigenen Unternehmen eingespannt“, begründet Imping den Schritt. Neuer erster Vorsitzender des Industrieclubs ist Stefan Tenwinkel (Tenwinkel). Beim Vredener Einzelhandels-Club übernimmt Christina Lansing (Sport Niehuis) den Vorsitz. Keine Veränderungen ergaben die Wahlen für den Vredener Tourismus-Club: Dort wurde Rolf Elsing (Berkelbeach) als Erster Vorsitzender bestätigt. „Da uns der Teamgedanke sehr wichtig ist, setzen wir uns regelmäßig mit dem gesamten Vorstand sowie mit den verschiedenen Arbeitskreisen, die sich in den Clubs zusätzlich gebildet haben, zusammen. Dadurch stimmen wir uns etwa alle vier Wochen in einer dieser Konstellationen ab, tauschen Erfahrungen aus und können so frühzeitig Ideen und Bedürfnisse aufgreifen“, erläutert Imping.
Präsenz erhöhen
Der neue Vorstand habe sich auf die Fahnen geschrieben, die Präsenz der Wirtschaftsvereinigung weiter zu erhöhen. In der Praxis soll das vor allem durch verschiedene Projekte und Veranstaltungen umgesetzt werden. Dazu zählen zum einen etablierte Formate wie das Vredener Unternehmerfrühstück oder die regelmäßigen Betriebsbesichtigungen mit Vorträgen. „Das sind Veranstaltungen mit einer guten Mischung aus Wissenstransfer und Netzwerken. Diese Kombination wird unter den Unternehmerinnen und Unternehmern geschätzt, weil sie sich so über aktuelle Herausforderungen austauschen und gleichzeitig neues Wissen zu einem bestimmten Thema aufbauen können“, erläutert Imping. Zum anderen stehen regelmäßige Treffen der Clubs in lockerer Runde – die Stammtische – auf der Agenda. „Das sind niederschwellige Angebote, aus denen aber oft interessante Ideen für Projekte entstehen oder aktuelle Themen aufkommen, die die Vredener Unternehmerinnen und Unternehmer beschäftigen“, weiß Imping.
Aktionen für die Innenstadt
Entwickelt wurde zum Beispiel eine gemeinsame Adventsaktion des Einzelhandels-Clubs mit dem Stadtmarketing Vreden, die die Frequenz in der Innenstadt zur Adventszeit steigern soll. Am Stadtmarketing ist die Wirtschaftsvereinigung zu 50 Prozent beteiligt. Die andere Hälfte hält die Stadt Vreden selbst. „Die Zusammenarbeit zwischen der Wirtschaftsvereinigung und der Stadtverwaltung ist sehr partnerschaftlich und vertrauensvoll. Wir sind in sämtliche Prozesse frühzeitig eingebunden, können unser Anliegen – auch Kritik – aktiv einbringen und sind bei Bedarf auch zu den betreffenden Ratssitzungen geladen“, betont Imping, für die es wichtig ist, dass die Vredener Unternehmerschaft auf diese Weise eine Stimme bekomme und gehört werde. „Die kurzen Kommunikationswege ins Rathaus sind dabei extrem hilfreich, auch wenn sich behördliche Prozesse nicht immer beschleunigen lassen. Schließlich haben wir am Ende alle das gleiche Ziel: den Wirtschaftsstandort Vreden stärken.“
So hat sich die Wirtschaftsvereinigung unter anderem bei der Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts mit Blick auf das innenstadtnahe Bierbaumgelände oder bei den Planungen zur Anbindung des Industriegebiets Gaxel an die B70 eingebracht. Bald gehe es auch mit den Planungen für die Wirtschaftsschau „Aufwind“ los, die 2026 stattfindet. „Im Arbeitskreis, der die Aufwind seit Jahren erfolgreich organisiert, bringen sich auch Mitglieder der Vredener Wirtschaftsvereinigung ein“, informiert Imping.
Treffen im Nachbarland
Auch den grenzübergreifenden Austausch hat die Vredener Wirtschaftsvereinigung im Blick: Mit der VreWin GBR, einer Interessenvereinigung aus Vertretenden der Winterswijker und Vredener Wirtschaft, bringt sich der Verein in einer weiteren Einrichtung ein. Hier stehen regelmäßige Treffen, Betriebsbesichtigungen und Vorträge im Fokus. „Obwohl es faktisch keine Grenze mehr gibt, ist sie in vielen Köpfen trotzdem noch präsent. Mit der VreWin wollen wir den Austausch zwischen den Akteuren beidseits der deutsch-niederländischen Grenze fördern.“ Unternehmerisch sei die Grenzlage zu den Niederlanden insbesondere mit Blick auf Tourismus und Einzelhandel ebenfalls nicht unterschätzen. „So zielen Werbemaßnahmen wie der Imagefolder des Stadtmarketings ganz bewusst auch auf die Bewohner und Besucher der niederländischen Nachbargemeinden ab“, erläutert Imping.
Um ganz praktische Unterstützung ging es zuletzt bei einem Workshop zum Thema Social Media. Dabei haben Einzelhändler von einer Social-Media-Expertin der Stadtverwaltung erfahren, wie sie zur Weihnachtszeit in den sozialen Netzwerken mehr Präsenz zeigen und Besucherinnen und Besucher auf sich aufmerksam machen können. „Wir haben in Vreden auch viele kleinere Einzelhändler, die keine Mitarbeiter speziell für das Online-Marketing beschäftigen. Der Bedarf nach entsprechendem Grundwissen bezüglich Social Media ist bei einem Einzelhandels-Stammtisch festgestellt worden und so hat der Einzelhandels-Club mit dem Stadtmarketing kurzerhand einen Workshop organisiert“, blickt Imping zurück.
Nachwuchsprobleme habe die Wirtschaftsvereinigung nicht. Aktuell zählt der Verein rund 170 Mitglieder. „Wir erleben eine sehr engagierte Unternehmerschaft in Vreden. Das ist – bei all den Herausforderungen, die die Unternehmen in der heutigen Zeit zu meistern haben – nicht selbstverständlich. Die Kontinuität, mit der sich die Akteure vor Ort einbringen, ist bemerkenswert“, macht die Vorstandsvorsitzende klar.