Im vergangenen Jahr hat die Stadt beispielsweise das Gewerbegebiet Nord erweitert. Rund 4,5 Hektar kamen an der Bundesstraße 70 hinzu. „Die Flächen sind mittlerweile schon vergeben. Für zwölf Grundstücke haben wir Kaufverträge unterschrieben oder sind bei der Verhandlung in den letzten Zügen“, informiert Wirtschaftsförderer Michael Terhörst. Die Nachfrage war groß, über 30 Bewerbungen sind bei der Stadt für die Flächen eingegangen. „Besonders erfreulich ist, dass die meisten Bewerbungen aus Vreden selbst kamen und damit ein guter Beweis dafür sind, wie stark die Wirtschaft vor Ort aufgestellt ist“, betont Terhörst. Wie schon bei der ersten Ausbaustufe des Areals hat die Stadt die neuen Flächen ausschließlich an Unternehmen vergeben, die „kaum oder keinen störenden Einfluss“ auf ihr Umfeld haben, zum Beispiel kleines Gewerbe, Handwerks- oder Dienstleistungsbetriebe. Für die Grundstücksvergabe hatte die Stadt einen Kriterienkatalog mit bestimmten Anforderungen an die Unternehmen zusammengestellt. Relevant war etwa eine gute wirtschaftliche Entwicklung, soziales Engagement für Vreden oder nachhaltiges Bauen durch eine Photovoltaik-Anlage oder ein begrüntes Dach. „Gewerbeflächen sind auch am Wirtschaftsstandort Vreden ein sehr knappes Gut. Ziel war es daher, bei der Vergabe der Flächen das ökologisch und ökonomisch bestmögliche Ergebnis zu erzielen“, wie Terhörst erläutert. Die Erschließungsarbeiten sind aktuell in den letzten Zügen. Anfang 2025 sollen die ersten Unternehmen dann mit ihren Bauarbeiten beginnen.
Auch im Ortsteil Lünten tut sich etwas: Die bisher noch freie und 4,3 Hektar große Gewerbefläche ist größtenteils an ein Unternehmen aus Lünten vergeben worden, das sich dort vergrößern will. „Lediglich eine kleinere Restfläche steht noch zum Verkauf. Voraussetzung ist hier allerdings, dass das Unternehmen aus Lünten, also aus dem Bestand, kommt oder zumindest einen relevanten Bezug zum Ortsteil nachweisen kann“, informiert Terhörst.
Bewegung in Gaxel
Im Gewerbegebiet Gaxel gibt es ebenfalls zeitnah und auch perspektivisch Bewegung. Im Norden des Areals hat die Stadt zusätzliche Flächen erworben und die Politik hat unlängst den Verkauf dieser Flächen an zwei Bestandsunternehmen zur Expansion beschlossen. Mitte 2025 sollen die Erschließungsarbeiten abgeschlossen sein, sodass die Unternehmen dann mit ihren Bauvorhaben beginnen können. Im Westen von Gaxel will die Stadt ihre Gewerbeflächenkapazitäten ebenfalls erweitern. Wirtschaftsförderer Terhörst schätzt, dass die Planungen dort innerhalb der kommenden drei Jahre vorangehen könnten.
Im Süden des Areals plant die Kommune mit einem größeren Aufschlag: Perspektivisch könnten in Richtung niederländischer Grenze 40 Hektar hinzukommen. Ein Großteil der zu entwickelnden Flächen gehört der Stadt bereits. „Allerdings können wir daraus noch kein sinnvoll zusammenhängendes Areal vermarkten, sodass wir weiterhin in Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern der anderen Flächen sind und schauen, wo wir Ausgleichsflächen schaffen können“, informiert Terhörst.
In der Summe sieht der Wirtschaftsförderer die Unternehmen in Vreden gut aufgestellt: „Die aktuell angespannte Situation in der deutschen Wirtschaft scheint hier nicht in Gänze durchzuschlagen. Trotz höherer Baukosten und steigender Zinsen geht ‚unser‘ Mittelstand nach wie vor mutig voraus, baut und investiert damit in die Zukunft. Viele der Unternehmen, die aktuell ein Grundstück erworben haben, wollen auch umgehend mit dem Bau beginnen.“ Terhörst führt diese Entwicklung unter anderem auf den „breiten Branchenmix, die starke Infrastruktur mit kurzen Wegen und die Nähe zu den Niederlanden als Wettbewerbsvorteil“ zurück.