„Jetzt sind die jungen Leute an der Reihe, der Staffelstab wird weitergegeben“, erklärt Vater Torsten Korthals und fügt an: „Darauf sind wir sehr stolz, denn dass die Kinder den Betrieb der Eltern übernehmen, ist heute nicht mehr selbstverständlich.“ Den Generationenwechsel hat die Familie gründlich vorbereitet. Systematisch haben Lea Hammans und Carlo Korthals die Kenntnisse und Fähigkeiten erworben, die sie für die Firmenführung brauchen. Spezifisches Wissen ist gefragt, denn Torsten Korthals hat das Unternehmen gemeinsam mit seiner Frau, Gründertochter Anke Korthals, auf Fliesen- und Abdichtungsarbeiten im Schwimmbadbau spezialisiert. Das ist kein Zufall: Bereits in den 1970er Jahren wurden durch Firmengründer Hermann und Anna Lepping die ersten Schwimmbäder fertiggestellt und somit der Grundstein für die Spezialisierung gelegt. Die Referenzliste von Fliesen Lepping ist lang und klangvoll. So war das Unternehmen etwa mit der Sanierung und Erweiterung der Alsterschwimmhalle in Hamburg sowie der Olympia-Schwimmhalle in München beauftragt.
Carlo Korthals hat sein Handwerk als Fliesen-, Platten- und Mosaikleger gelernt und anschließend den Meistertitel erlangt. Im Anschluss daran hat er den Betriebswirt (HwO) absolviert. Seine Aufgabe ist heute die Leitung des operativen Geschäfts. Schwester Lea ist 2017 in das Familienunternehmen eingestiegen. Zuvor hatte sie bei einem großen Textileinzelhändler eine Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau sowie ein berufsbegleitendes Bachelorstudium absolviert und im Marketing eine Führungsposition übernommen. Bei Fliesen Lepping ist sie unter anderem für betriebsinterne Prozesse, Personalmanagement und Marketing zuständig.
Externes Expertenteam konsultiert
Früh schon hat die Familie ein externes Expertenteam konsultiert, um den passenden Weg für die nächste Generation abzustecken. Mindestens drei Jahre vor dem Übergabedatum sollte der Nachfolgeprozess gestartet werden, rät Hammans. Zu bereden gibt es genug: „Es kommt darauf an, alle Beteiligten mitzunehmen und sicherzustellen, dass alle ihre Arbeitsbereiche haben und ihre Ideen einbringen können“, erklärt die Unternehmerin. Gemeinsam mit ihrem Bruder hat sie für solchen Austausch feste Plätze im Tagesgeschäft reserviert. Auf dem Programm stehen Workshops und Gespräche mit den 40 Mitarbeitenden, zudem Jour fixes mit den Eltern. Schließlich sei eine familieninterne Nachfolge immer herausfordernd, weil auch die emotionale Ebene eine Rolle spiele, sagt Hammans, die hofft, dass ihre Eltern trotz der Weitergabe des Staffelstabs noch einige Zeit aktiver Teil der Firmenfamilie bleiben werden. „Gute Abstimmung ist alles“, verrät sie das Erfolgsgeheimnis des Zusammenspiels der Generationen.
Neuer Anstrich
Einiges im Betrieb, so die Quintessenz der Gespräche, hat 2024 einen neuen Anstrich erhalten – darunter die Firmenflotte, die Ausstellung, Digitalisierungsprozesse auf der Baustelle, die ganze Corporate Identity. 2025 soll die Arbeitgebermarke weiterentwickelt werden. Die Marktposition im Bereich der Schwimmbäder wollen die beiden Nachfolger festigen.