„Der Maschinen- und Anlagenbau hat sich in den letzten Jahren den Herausforderungen zum Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft gestellt und ist zusammen mit der Wissenschaft in Vorleistung gegangen“, resümierte Dr. Eckhard Göske, der Leiter der Industrieabteilung der IHK Nord Westfalen und Fachpolitischer Sprecher von IHK NRW. Dennoch sei die Unsicherheit beim Umstieg auf „grüne“ Gase immer noch sehr hoch.
Dementsprechend zurückhaltend sind laut IHK derzeit noch die potenziellen Anwender der neuen Technik. Dabei, so Göske, ist es inzwischen möglich, auch unterschiedliche Gase zur Bereitstellung von Prozesswärme zu nutzen und dabei zum Beispiel auch mit Beimischungen von Wasserstoff zu Erdgas zu arbeiten. Auch Ammoniak kann zum Einsatz kommen. „Die damit verbundene Flexibilität kann vielen Anwendern den Einstieg in die Wasserstofftechnik erleichtern“, betonte Göske. Die Ausrüster sähen dabei ihren Markt hauptsächlich in Europa und Deutschland, „weil hier der politische Wille zum Markthochlauf für Wasserstoff besteht“.
Die Nachfrage nach entsprechender Technik verharrt bisher allerdings auf niedrigem Niveau, wie die Anlagenbauer berichteten, darunter Matthias Rieken von Honeywell aus Lotte und Ulrich Hagemann von der Keller HCW GmbH aus Ibbenbüren.
Während sich die Anlagentechnik also „wasserstoffready“ zeigt, bleibt die Frage, woher die Industrie den benötigten Wasserstoff beziehen soll. Prof. Dr. Klaus Görner vom Gas- und Wärme-Institut Essen/Rhein-Ruhr-Power analysierte die Import- und Energiequellen. „Aktuell sieht die Politik vor, dass Deutschland 80 Prozent seines Bedarfs importiert“, erklärte er. Wie schnell Wasserstoff-Produktionskapazitäten in Deutschland derzeit genehmigt werden können, erläuterte Christian Terhorst von der Bezirksregierung Münster.
Die nächsten Stationen der H2-Roadshow sind Bonn (30. April) und Hagen (21. Mai).
Münster
Wasserstoff: Roadshow der IHK NRW in Münster gestartet
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