Münster

Münster hat erstmals einen Wasserstoff-Koordinator

Münster – Der Wirtschaftschemiker Mark Worrmann koordiniert ab sofort die Wasserstoff-Aktivitäten in der Wirtschafts- und Wissenschaftsregion Münster. Die Stelle ist bei der Technologieförderung Münster, einem städtischen Tochterbetrieb mit dem Fokus auf wachstumsstarke Zukunftsfelder, angesiedelt.

Mark Worrmann ist Wasserstoff-Koordinator für Münster. | Foto: Technologieförderung Münster GmbH, Martin Rühle

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Worrmann wird im ersten Schritt sämtliche Initiativen in puncto Forschung, Produktion, Infrastruktur und Nutzung zusammentragen, lokale und regionale Partner bündeln sowie Förderprogramme identifizieren. Die langfristige Aufgabe des 32-jährigen Münsterländers bestehe darin, mittels einer Strategie und abgeleiteter Projekte den Wasserstoff als eine Schlüsselkomponente der Energiewende am Standort Münster zu etablieren.

Damit soll im Rahmen der Energiewende und auch zur Erreichung der Klimaneutralität der Stadt Münster mit Hochdruck an dem Thema Wasserstoff gearbeitet werden. „Grüner Wasserstoff wird in einigen Jahren komplementär mit Batterien eine der Schlüsseltechnologien in unserem klimaschonenden Energiesystem sein. Er wird überall dort zur Anwendung kommen, wo eine direkte oder eine zeit- und ortsnahe Nutzung von erneuerbarem Strom nicht möglich ist oder chemische als auch thermische Prozesse es erfordern. Und dafür setzen wir hier einiges in Bewegung“, ist der in Greven aufgewachsene Worrmann überzeugt. Er ergänzte: „Erstens setzt die Herstellung von grünem Wasserstoff mittels Elektrolyse im Gegensatz zu grauem Wasserstoff kein CO2 frei. Zweitens entsteht auch bei der Verwendung von grünem Wasserstoff kein CO2, anders als bei Erdgas beispielsweise. Und drittens werden durch die Produktion und die Nutzung neue Wirtschaftszweige aufgebaut.“

Entlang der Wertschöpfungskette, der Forschung, Produktion, Infrastruktur bis hin zur Nutzung, befinden sich aktuell verschiedene Projekte seitens der Stadt, der Wissenschaft und der Wirtschaft in der Pipeline. Dazu zähle zum Beispiel die Kooperation zwischen der Westfalen AG mit den Stadtwerken Münster, der Stadtnetze Münster GmbH und den Fraunhofer Akteuren der Batterieforschungsfabrik FFB. Im Hansa-BusinessPark in Münsters Süden planen die Partner den Bau einer hochleistungsfähigen Wasserstoffproduktionsanlage, von der unter anderem die energieintensive Batterieforschungsfabrik als technologisch anspruchsvoller Abnehmer profitieren soll. Gemeinsam will man damit einen wichtigen Schritt Richtung CO2-neutraler Batteriezellproduktion gehen. Die Technologieförderung Münster hat gemäß der jüngsten Machbarkeitsstudie „grünes Licht“ für das Projekt gegeben. Neben technischen Anforderungen beinhaltet die Analyse eine überschlägige Wirtschaftlichkeitsbetrachtung und geeignete Förderprogramme. Auf Grundlage dieses Papiers beraten die Akteure nun das weitere Vorgehen zur Realisierung dieses ambitionierten H2-Modell-Projekts bis zum Jahr 2025. „Es wäre ein Vorzeigeprojekt mit überregionaler Strahlkraft, das weitere Kräfte in einem breitgefächerten regionalen Wasserstoffnetzwerk mit Unternehmen, Forschungseinrichtungen und kommunalen Akteuren freisetzt“, betonte Worrmann.

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