Kreis Steinfurt

Ryanair kündigt Kürzungen an - aber nicht am FMO

Greven - Die irische Low-Cost-Fluggesellschaft Ryanair will im kommenden Jahr zahlreiche Verbindungen streichen. Grund dafür sind zu hohe Kosten, die für Ryanair eine noch größere Rolle spielen als für andere Gesellschaften. Am Flughafen Münster/Osnabrück (FMO) in Greven bleibt die Airline mit der Harfe im Logo allerdings weiter im Geschäft.

Flughafen Münster/Osnabrück. Foto: Schulte / Wirtschaft aktuell

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Dass Ryanair wie wenig andere Fluggesellschaft empfindlich auf jede Art von Kostensteigerung schaut, liegt auf der Hand. Niedrige Ticketpreise sind das vorrangige Verkaufsargument der Iren - jeder Cent macht daher einen Unterschied. An den Flughäfen spart die Airline selbst an vielen Services, nutzt beispielsweise die flugzeug-eigenen Treppen statt der Rolltreppen oder Fluggaststeige der Airports. 

Jetzt hat die Airline angekündigt, in 2025 zu sparen: Die Flughäfen Dortmund, Dresden und Leipzig sollen gar nicht mehr angesteuert werden. Das Angebot in Hamburg soll um etwa 60 Prozent verkleinert werden und auch am Hauptstadtflughafen in Berlin fällt ein Fünftel der Flüge weg. Insgesamt sollen in Deutschland 22 Strecken und damit rund 1,8 Millionen Sitzplätze gestrichen werden. 

Ryanair selbst begründet den Rückzug mit den hohen Standortkosten für die Airlines in Deutschland. Dazu gehören die Kosten für die Flugsicherung, die Luftsicherheit und die Luftverkehrssteuer. Eine Klage, die auch von den deutschen Luftfahrtverbänden weitergetragen wird - zuletzt noch direkt in Greven am FMO beim IHK-Luftverkehrsforum. Was die Airlines beklagen und die Flughäfen bestätigen: Die Kosten für die Abfertigung und Starts von deutschen Flughäfen lägen erheblich höher als im benachbarten europäischen Ausland. 

Zwar hat sich Ryanair ein Hintertürchen aufgelassen: Man könne schnell reagieren, sollten sich die Umstände ändern, heißt es bei den Iren. Doch dass die Fluggesellschaft eben auch sehr strikt agiert, ist Teil des Geschäfts.

Am FMO in Greven verfolgt man die Diskussion. Der Airport in der Hüttruper Heide ist allerdings nicht betroffen - auch nicht im kommenden Sommer. Ryanair ist am FMO nach fast fünfjähriger Pause auch im Winter präsent und bedient die Ziele Mallorca und Alicante. Sowohl auf die Baleareninsel Mallorca als auch auf das spanische Festland nach Alicante gehe es mit Ryanair jeweils zweimal wöchentlich, teilt Flughafensprecher Andrés Heinemann mit. "Für den Sommerflugplan 2025 sind alle Ziele, die auch im Sommer 2024 im Flugplan waren, bereits wieder vollumfänglich zur Buchung freigeschaltet. Konkret handelt es sich um Mallorca, Alicante, Korfu und Zadar."


 

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