Landkreis Emsland

Krone Gruppe: Ergebnisrückgang trotz Umsatzsteigerung

Spelle – Die Krone Gruppe aus Spelle erwirtschaftete trotz eines weiterhin angespannten Marktumfeldes im Geschäftsjahr 2021/2022 (01.08.2021 – 31.07.2022) einen Umsatz von rund 2,5 Milliarden Euro und liegt damit um mehr als 15 Prozent über dem Vorjahresniveau (rund 2,2 Milliarden Euro). Gleichzeitig sank das Konzernergebnis aufgrund von Kostensteigerungen im Material- und Energieeinkauf vor Ertragsteuern im selben Zeitraum um etwa 12 Prozent auf 84,6 Millionen Euro (Vorjahr: 95,9 Millionen Euro). Die Umsatzrendite vor Steuern lag damit bei 3,4 Prozent (Vorjahr 4,4 Prozent).

Bernard Krone, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Krone Gruppe Krone Foto

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„In Zeiten immer fragilerer Lieferketten einer globalisierten Wirtschaftswelt und in einer von starken Umbrüchen geprägten rasanten technischen Entwicklung ist es wichtiger denn je, das eigene Unternehmen solide aufzustellen und fit für die Zukunft zu machen. Aus diesem Grund sind wir besonders dankbar, dass wir im abgelaufenen Geschäftsjahr auf diesem Weg wieder ein gutes Stück vorangekommen sind. Dieser Dank gilt ausdrücklich unseren Kunden, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, unseren Lieferanten und unseren Finanzpartnern.“, betont Bernard Krone, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Krone Gruppe.

Umsatz
Im Konzernbereich Nutzfahrzeuge lag der Umsatz bei rund 1,7 Milliarden Euro, das entspricht einem Plus von 22,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr (1,374 Milliarden Euro). Auch im Segment Landtechnik konnte Krone erneut zulegen: Dank einer Steigerung von 14,7 Millionen Euro erreichte das Unternehmen hier einen Umsatz von 828,3 Millionen Euro (Vorjahr 813,6 Millionen Euro). Die Inlandsumsätze stiegen gegenüber dem Vorjahr um 139,9 Millionen Euro (25,4 Prozent) auf 690,8 Millionen Euro. Somit erzielte die Krone Gruppe 27,4 Prozent ihres Umsatzes in Deutschland. Etwa 32,1 Prozent des Inlandsumsatzes entfielen dabei auf den Bereich Landtechnik und 67,0 Prozent auf die Nutzfahrzeugsparte.

Vermögenslage und Finanzierung
Im Geschäftsjahr 2021/2022 lag die Bilanzsumme der Krone Gruppe bei 1,7 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,5 Milliarden Euro). Dem gesamten Investitionsvolumen von 60,1 Millionen Euro (Vorjahr 45,4 Millionen. Euro) standen Abschreibungen in Höhe von 39,4 Millionen Euro gegenüber. Als Grund für die gestiegenen Investitionskosten nennt das Unternehmen vor allem Investitionen an diversen Standorten. Zudem wurden Bestände zur Absicherung der herausfordernden Liefersituation aufgebaut. Bedingt durch diesen Kapitaleinsatz ist der Bestand an liquiden Mitteln bei Krone von 337,1 Millionen Euro auf 281,9 Millionen Euro gesunken.

Das Eigenkapital erhöhte sich aufgrund des erzielten Konzernergebnisses nach Ertragsteuern von 64,6 Millionen Euro zum Bilanzstichtag von 645,4 Millionen Euro auf 701,6 Millionen Euro. Trotz situationsbedingter Bilanzverlängerung ist die Eigenkapitalquote nur leicht auf 41,6 Prozent (Vorjahr 43,7 Prozent) gesunken. Das mittel- und langfristige Fremdkapital ist von 500,5 Millionen Euro auf 471,5 Millionen Euro gesunken. Dem Konzern steht mittel- und langfristiges Kapital von 1,2 Milliarden Euro (Vorjahr 1,1 Milliarden Euro) zur Verfügung. Damit sei nach Angaben des Unternehmens nicht nur das Anlagevermögen, sondern auch das gesamte Vorratsvermögen gedeckt.

Mitarbeitende
Die durchschnittliche weltweite Zahl der Mitarbeitenden (Stammbelegschaft) des Krone Konzerns stieg im Geschäftsjahr 2021/2022 um 6,1 Prozent auf 5.768 (Vorjahr 5.438) an. Darin enthalten sind 261 Auszubildende (Vorjahr 266). Zurückzuführen ist der Anstieg der Mitarbeitenden vor allem auf den Ausbau der Geschäftstätigkeit. „Als inhabergeführtes Familienunternehmen in der vierten Generation setzt Krone konsequent auf das hohe Engagement und die Betriebstreue der Mitarbeitenden. Die Personalpolitik ist auf Kontinuität und die Identifikation mit dem Unternehmen ausgerichtet“, heißt es dazu in einer Pressemitteilung des Unternehmens.

Forschung und Entwicklung
Im vergangenen Geschäftsjahr hat Krone abermals in Forschung und Entwicklung investiert. Im Landtechnikbereich wurden beispielsweise Quaderballenpressen und Sammelwagen weiterentwickelt. In Kooperation mit Lemken hat Krone zudem ein autonomes Zugfahrzeug entwickelt, das sechs Arbeitsprozesse auf dem Feld ausführen kann. Im Segment der Nutzfahrzeuge war ein wesentlicher Schwerpunkt der Entwicklungstätigkeit die Abrundung des Produktportfolios: Eine neue Wechselkoffer-Produktgeneration wurde zur Serienreife geführt und die Entwicklung eines neuen Kühl-Sattelaufliegers abgeschlossen. Krone präsentierte automatisierte Containerfahrgestelle, vertiefte die Zusammenarbeit mit Trailer Dynamics zum elektrifizierten Sattelauflieger und nahm in einem Gemeinschaftsprojekt mit Liebherr die Serienfertigung eines neuen Kühlaggregats auf.

In beiden Unternehmensbereichen gewinnen zudem nach Angaben des Unternehmens Softwareprodukte und elektronische Entwicklungen weiter an Bedeutung. So sind in der Landtechnik mittlerweile über 70 Partner und Softwareprodukte an den Agrirouter, eine herstellerübergreifende Datenaustausch-Plattform, angebunden. Im Nutzfahrzeugbereich wurde der Leistungsumfang in der Telematik und weiterer digitaler Dienstleistungen rund um den Trailer weiter ausgebaut.

Ausblick
Dr. David Frink, Vorstandsvorsitzender der Bernard Krone Holding SE & Co.KG, sieht vor allem das außerordentliche Engagement der Mitarbeitenden als entscheidenden Erfolgsfaktor des abgelaufenen Geschäftsjahres: „Trotz aller Herausforderungen dieser Zeit, ist es uns gemeinschaftlich gelungen, das Unternehmen mit seinen zahlreichen Geschäftsfeldern erfolgreich weiter auszubauen. Diese besondere Loyalität der Belegschaft zum Arbeitgeber Krone, die gelebte Kundennähe sowie die solide Finanzkraft bilden eine stabile Basis für zukünftige Entwicklungen.“

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