Landkreis Emsland

Kurzarbeit bei Krone nach Rekordgeschäftsjahr

Spelle/Werlte – Trotz des umsatzstärksten Geschäftsjahres in der Unternehmensgeschichte (August 2022 bis Juli 2023) mit insgesamt 3,2 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,5 Milliarden Euro) setzt die Krone Gruppe mit Sitz in Spelle nun Sparmaßnahmen in allen Geschäftsbereichen um. Wie der Nutzfahrzeug- und Landtechnikhersteller auf Nachfrage von Wirtschaft aktuell erklärte, sind seit Februar 400 der 1.200 Mitarbeitenden im Nutzfahrzeugwerk in Werlte in Kurzarbeit. Grund dafür sei die „sehr angespannte Wirtschaftslage, geprägt von Unsicherheiten unter Landwirten und Transportunternehmern hinsichtlich Neuinvestitionen sowie umfangreichen Kostenexplosionen“, wie Krone in einer Pressemeldung mitteilte.

Die Krone Gruppe hat im vergangenen Geschäftsjahr einen neuen Umsatzrekord erzielt, muss aber für dieses Jahr Kurzarbeit anmelden. Foto: Krone

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Vor diesem Hintergrund sehe sich die Unternehmensgruppe „mit einer eingetrübten Prognose und vorsichtigen Geschäftserwartungen für die nahe Zukunft“ konfrontiert. Krone erzielte 2022/2023 etwa 73 Prozent des Umsatzes im Ausland. Den größten Teil des Umsatzes (rund 2,1 Milliarden Euro) generierte Krone im Bereich Nutzfahrzeuge. Der Konzernergebnis vor Ertragssteuern belief sich im vergangenen Geschäftsjahr auf rund 140 Millionen Euro (Vorjahr: circa 85 Millionen Euro). 

„Die Sonderkonjunktur des vergangenen Jahres mit einer erneuten Umsatzsteigerung, getragen durch die großartige Unterstützung unserer Kunden, das herausragende Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie solide Beziehungen zu unseren Finanzpartnern, steht im scharfen Kontrast zu den aktuellen Herausforderungen“, erklärt Aufsichtsratsvorsitzender Bernard Krone. Er ergänzt: „Die Krone Gruppe konnte ihre starke Position festigen, indem sie strategisch in Zukunftstechnologien und Automatisierung investierte, was entscheidend zur Effizienzsteigerung sowie Qualitätssicherung beitrug. Investitionen, wie in unser neues Ersatzteilzentrum in Spelle und die robotergestützte Produktion, setzen wichtige Meilensteine für unsere Zukunft.“

Aufgrund der derzeitigen wirtschaftlichen Unsicherheit und „der damit verbundenen Schwierigkeiten, wie internationale politische Krisen, eine ungünstige europäische Zinspolitik und hohe Energiepreise“, nehme das Unternehmen jedoch „eine vorsichtige Haltung“ ein. Um auf diese Entwicklung entsprechend zu reagieren, sind erste Bereiche an niedersächsischen Standorten in Kurzarbeit gegangen, darunter im Werk Werlte. Ob weitere Standorte, etwa das Landtechnikwerk in Spellle, von Kurzarbeit betroffen sein werden, werde derzeit geprüft, so ein Unternehmensspreche auf Nachfrage von Wirtschaft aktuell. 

Dr. David Frink, Vorstandsvorsitzender der Bernard Krone Holding SE & Co.KG, erklärt: „Diese Situation unterstreicht die Notwendigkeit, unsere Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an technologische Veränderungen zu bewahren, um langfristigen Erfolg zu sichern. Wir bedanken uns bei allen Stakeholdern für ihre anhaltende Unterstützung und ihr Vertrauen in diesen herausfordernden Zeiten. Die Krone Gruppe ist fest entschlossen, die heutigen Schwierigkeiten als Chance für Wachstum und Stärkung zu nutzen, um nachhaltige Werte für kommende Generationen zu schaffen.“


 

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