Die Marke
„Wir produzieren praktisch alles, was feucht ist – für die Reinigung von Kopf bis Fuß”, bringt es Wolfgang Tenbusch auf den Punkt. Wenn der Geschäftsführer des Ochtruper Unternehmens Albaad über das Portfolio des Private-Label-Herstellers spricht, dann muss er weit ausholen. Denn Albaad produziert im Auftrag für andere Unternehmen sowie für Drogerie- und Supermarktketten 350 verschiedene Pflegetücher und Hygieneprodukte. Dazu zählen Babytücher, feuchtes und spülbares Toilettenpapier, Kosmetiktücher oder Fuß-Deo-Tücher, etwa für Wanderer oder für Soldaten im Einsatz.
Dabei liegen sämtliche Produktionsschritte in der Hand von Albaad: angefangen bei der Materialbeschaffung über die Verarbeitung und Produktion der Tücher bis hin zu Kommissionierung, Lagerung und Versand der Ware. „So können wir sämtliche Materialien, Fasern, Lotionen, Reinigungslösungen und Chemikalien für das Pflegetuch perfekt kombinieren und dabei höchste Qualität garantieren. Wir setzen dabei zu 100 Prozent auf nachhaltige Rohstoffe aus FSC-zertifiziertem Holzanbau“, betont Tenbusch.
Hochspezielle Lösungen
Albaad entwickelt auch selbst neue Produktvarianten und Innovationen für den Markt. „Wir haben den entscheidenden Wandel von der reinen Auftragsproduktion zu einem marketinggesteuerten Vertrieb vollzogen, sodass wir auch mit eigenen Entwicklungen das Sortiment unserer Geschäftspartner voranbringen. Damit haben wir uns in Europa zum Marktführer entwickelt”, betont Tenbusch. Das Ergebnis sind häufig hochspezielle Lösungen, wie Reinigungstücher, mit denen die Zitzen von Kühen vor dem Melken gesäubert werden, oder Kosmetiktücher, die das wichtige Mikrobiom auf der Haut nicht angreifen, für Krankenhäuser und Altenpflegeheime.
Mit dem Umweltprogramm „Albaad Forest Project” hat das Unternehmen eine Waldpatenschaft in der Ochtruper Bauerschaft Weiner übernommen. „Das ist ein wichtiger Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Die Bäume sind schließlich die Hauptlieferanten für unsere Rohstoffe”, so Tenbusch.
Die Macherinnen und Macher
Albaad gehört zu einer international agierenden Unternehmensgruppe, die unter anderem über drei Standorte in Europa verfügt: in der Nähe von Madrid, unweit von Stettin sowie in Ochtrup. Der Standort im Münsterland ist dabei mit rund 78.000 Quadratmetern Fläche und 500 Mitarbeitenden das größte europäische Feuchttuchwerk und der größte Arbeitgeber in Ochtrup. 320 Millionen Tücher werden dort auf 15 Produktionslinien pro Jahr hergestellt. In Europa versorgt Albaad Kunden in insgesamt 36 Ländern. „Viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind schon seit über 20 Jahren für Albaad tätig und sorgen damit für eine große Kontinuität im Team sowie eine konstante Qualität”, betont Tenbusch.
Starkes Wachstum in Europa
Einer, der die Entwicklung des Unternehmens in Europa entscheidend geprägt hat, ist Geschäftsführer Wolfgang Tenbusch selbst. Der Naturwissenschaftler hat sich durch sein Studium im Bio- und Wirtschaftsingenieurwesen umfassendes Know-how in Biologie, Produktion und Verfahrenstechnik sowie Betriebswirtschaft angeeignet. „Dadurch kann ich gut einschätzen, was wir zu welchen Konditionen produzieren können”, erläutert Tenbusch, der 2004 bei dem Ochtruper Unternehmen anfing. Damals lag der Jahresumsatz noch bei rund 34 Millionen Euro und 130 Mitarbeitende produzierten rund 47 Millionen Tücher. Mit dem Einstieg in die Unternehmensgruppe Albaad erfolgte dann ein starkes, kontinuierliches Wachstum. Hinzugekommen sind außerdem zwei weitere Standorte in Europa: 2012 das Werk in Polen sowie 2021 die Übernahme eines Feuchttuchwerks in Spanien, deren Aufbau Tenbusch als Präsident Albaad Europa eng begleitet hat.
20 Jahre später verzeichnet das Ochtruper Unternehmen für das laufende Jahr einen verzehnfachten Umsatz. „Wir bedienen heute sehr stark wachsende Unternehmen, sodass wir unsere Produktionskapazitäten an diesen Bedarf ebenfalls anpassen und erhöhen. Gleichzeitig ist die Kundentreue sehr hoch – wir bedienen einige Marken zum Teil seit über 20 Jahren“, betont Tenbusch.