Landkreis Grafschaft Bentheim

„Wir fordern die Reduzierung der staatlichen Steuern und Abgaben auf ein Minimum“

Nordhorn - „Wir fordern die Reduzierung der staatlichen Steuern und Abgaben auf ein Minimum und die Entkopplung des Gas- und Strommarktes durch eine Preisdeckelung der zur Stromproduktion genutzten Gasmenge“. Mit dieser und anderen Forderungen wendet sich aktuell die Wirtschaftsvereinigung Grafschaft Bentheim im Verbund mit den anderen Wirtschaftsverbänden in Niedersachsen an die Politik auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene.

Klaas Johannink, Vorsitzender der Wirtschaftsvereinigung Grafschaft Bentheim

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Ziel müsse es sein, mit beherzten Maßnahmen zur Stabilisierung der Energiemärkte beizutragen. „Das kürzlich vorgestellte, sogenannte dritte Entlastungspaket hat deutlich gemacht, dass die Auswirkungen der steigenden Energiekosten auf Unternehmen und die daraus folgenden Effekte für den Wirtschafsstandort Deutschland sowie unsere Gesellschaft weiterhin unterschätzt werden“, so der Wortlaut der gemeinsamen Erklärung.

Die Entwicklung auf dem Energiemarkt stelle sich als Bedrohung für die Existenz mittelständischer Unternehmen dar. Im Gegensatz zu privaten Endverbrauchern treibt die Unternehmen dabei nicht nur die Sorge vor steigenden Preisen um, sondern ebenso die Bedrohung der Sicherung von Strom- und Gaslieferungen im Jahr 2023 oder früher. Klaas Johannink, Vorsitzender der Wirtschaftsvereinigung, macht in dem Zusammenhang deutlich: „Wir wollen als Unternehmen der Region den Wandel in erneuerbare Energien beschleunigen und nicht vermeiden.“ In der aktuellen Lage gelte es aber, die Versorgung der Unternehmen zu sichern und die bevorstehende „dramatische Mehrbelastung“ für kleine und mittelständische Unternehmen ohne überbordende Bürokratie zu verringern.

Werde jetzt durch die politischen Entscheidungsträger nicht kurzfristig reagiert, so drohe eine Schließung von Betrieben, die ihre Mehrbelastung nicht an ihre Kunden weitergeben können oder nicht mehr mit Energie versorgt werden. „Es ist ein Irrglaube, dass diese Unternehmen die Produktion ohne weiteres wiederaufnehmen können.“ so Johannink. In der Folge fordert die Wirtschaftsvereinigung, über kurzfristige Maßnahmen zur Stützung hinaus die Voraussetzungen für einen beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien durch geeignete Genehmigungsverfahren und Förderungen der Finanzierung zu schaffen, um die Lage langfristig zu verbessern.

 

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