„Mehr als die Hälfte aller Hochschulabsolvierenden in Deutschland sind Frauen“, erklärt Professor Dr. Bert Kiel, Leiter des Projekts. Und seit 2012 gebe es laut dem „Female Founders Report“ von 2022 auch mehr weibliche als männliche Absolventen in der Betriebswirtschaftslehre. Dennoch sei der Anteil von Frauen in Führungspositionen in der Wirtschaft deutlich geringer. „Im Report heißt es außerdem: 2022 hatten nur 5,6 Prozent der deutschen Unternehmen eine Geschäftsführerin – und nur 20 Prozent der Unternehmensgründungen wurden von Frauen initiiert“, führt Dr. Iulia Stroila weiter aus. WE.Lead will dieses Thema nun mehr in den Fokus rücken und Frauen zu unternehmerischem Denken und Handeln inspirieren.
Um dieses Ziel zu erreichen, tritt das Forschungsteam in den Dialog mit weiblichen Führungskräften, Mitarbeiterinnen und Gründerinnen, um zu erforschen, was Einflussfaktoren auf Leadership und Unterstützungsmechanismen für Gründerinnen im Start-up-Ökosystem sein könnten. „Wir arbeiten dazu mit den Unternehmen Bernd Münstermann aus Telgte, Leco-Werke Lechtreck aus Emsdetten, noventum consulting aus Münster, Weicon aus Münster und Medicos Kosmetik aus Münster zusammen“, zählt Dr. Sue Rossano-Rivero, Leiterin des S2BMRC, auf. „Bei Weicon arbeiten bereits viele weibliche Führungskräfte. Von deren Erfahrungen kann unser Forschungsvorhaben sehr profitieren“, ergänzt sie.
„Das Potenzial, das Frauen mitbringen, wenn die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen vorhanden sind oder geschaffen werden, tut Unternehmen enorm gut“, ist Karin Münstermann, Corporate-Social-Responsibility-Managerin bei Münstermann aus Telgte, überzeugt. „Allerdings müssen die Bedingungen stimmen und umsetzbar sein. Durch die Mitarbeit im Projekt und den Austausch untereinander erhoffe ich mir weitere Ideen und Impulse für den Arbeitsalltag – und dass Frauen in Führungspositionen zukünftig keine Ausnahme oder Besonderheit mehr sind, sondern eine Selbstverständlichkeit“, betont sie.
Das WE.Lead-Projekt wird aus Mitteln der Fördermaßnahme „Forschung an Fachhochschulen in Kooperation mit Unternehmen“ (FH-Kooperativ) unterstützt.