Kreis Steinfurt

Wachstum, Wirtschaft, Wertpapiere: Kreissparkasse zieht Bilanz für 2021

Kreis Steinfurt - Wachstum in allen Bereichen – so lässt sich das Geschäftsjahr 2021 der Kreissparkasse Steinfurt kurz und knapp zusammenfassen. Auch wenn die Coronapandemie das Jahr erneut bestimmt hat, zeigen sich Rainer Langkamp, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse, und Carl-Christian Kamp, Vorstandsmitglied, sehr zufrieden mit dem vergangenen Jahr. „Die Investitionslage sowohl bei unseren Privat- als auch bei unseren Firmenkunden ist so hoch wie nie. Daher läuft die Wirtschaft in unserer Region zum Glück auf Hochtouren“, erläutert Langkamp.

Das Thema erneuerbare Energien spielt für die Kreissparkasse Steinfurt eine große Rolle. Daher trafen sich Carl-Christian Kamp (lionks) und Rainer Langkamp im Bioenergiepark in Saerbeck zum gemeinsamen Foto.

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Das spiegele sich auch in den Geschäftszahlen der Kreissparkasse wider: So ist die Bilanzsumme um 4,3 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro gestiegen. Die Darlehenszusagen lagen mit insgesamt 862 Millionen Euro im zweiten Jahr in Folge auf dem höchsten Wert in der Geschichte. Ihren Firmenkunden hat die Kreissparkasse davon Darlehen in Höhe von 442 Millionen Euro bereitgestellt. Die Darlehenszusagen für Privatpersonen stiegen auf 420 Millionen Euro (10,9 Prozent). Damit erhöhte sich unterm Strich der gesamte Kreditbestand auf 4,0 Milliarden Euro (6,3 Prozent).

Deutlich angestiegen sind bei der Kreissparkasse auch die bilanzwirksamen Kundeneinlagen – und zwar um 4,3 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. „Das ist nach wie vor eine Folge von Corona, da es auch im Jahr 2021 weniger Gelegenheiten gab, Geld auszugeben“, so Langkamp. Das gesparte Geld haben die Kundinnen und Kunden der Sparkasse deutlich mehr als in den Vorjahren ins Wertpapiergeschäft investiert. „Mit dem anhaltend niedrigen Zinsniveau wächst die Bereitschaft der Anleger, bisher eher unrentable Anlagen in chancenreichere Alternativen aus dem Wertpapiergeschäft umzuschichten“, erklärte der Vorstandsvorsitzende. So lagen zum Jahresende mehr als 1,3 Milliarden Euro in den Wertpapierdepots der Sparkassenkunden – rund 300 Millionen Euro mehr als im Vorjahr und damit ein neuer Rekord.

Corona habe natürlich „massive Auswirkungen“ auf die Wirtschaft in der Region gehabt. „Auch bei uns sind viele Unternehmen aus der Gastronomie, der Veranstaltungsbranche, dem Tourismus und dem Handel an ihre Grenzen gekommen. Dennoch ist die Wirtschaft im Kreis Steinfurt nach wie vor im Vergleich zu anderen Regionen sehr gut aufgestellt. Wir mussten zwar einigen Firmen finanziell unter die Arme greifen. Aber der Großteil ist bisher gut durch die Krise gekommen“, betont Carl-Christian Kamp, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse. Und er betont: „Es gibt auch viele Unternehmen aus dem Handwerk, dem Baugewerbe, dem Garten- und Landschaftsbau oder aus dem Fahrradbereich, die deutlich von Corona profitiert und auch in die Zukunft investiert haben.“

Und noch eine Auswirkung hat Corona: Die Bargeldnutzung ist bei den Kundinnen und Kunden der Kreissparkasse im Jahr 2021 erneut zurückgegangen. So wurden an den 76 Geldautomaten insgesamt 741 Millionen Euro abgehoben. 7,8 Prozent weniger als 2020 und sogar 22,8 Prozent weniger als im Jahr 2019. Dagegen verzeichnen die kontaktlosen Zahlungen beim Einkaufen mit Karte, Smartphone oder Smartwatch einen Zuwachs von mehr als 30 Prozent. Langkamp rechnet mit deutlichen Nutzungssteigerung in diesem und in den kommenden Jahren.

Trotz aller Wachstumszahlen bezeichnen Kamp und Langkamp die aktuelle Situation für alle Kreditinstitute als „sehr belastend und herausfordernd.“ „Die massiven regulatorischen Anforderungen und die Negativzinsphase sind eine große Belastung für alle“, macht Langkamp deutlich. So sei auch das Zinsergebnis der Kreissparkasse im Jahr 2021 erneut zurückgegangenen. Und zwar um 2,5 Prozent (minus zwei Millionen Euro) auf 75,8 Millionen Euro. „Aber wir haben seit Jahren vorausschauend gehandelt und eine gute Basis geschaffen, um diese Herausforderungen in den nächsten Jahren erfolgreich zu meistern“, ordnete der Vorstandsvorsitzende ein.

Mit Blick auf das neue Jahr nennt er die Nachhaltigkeit als ein zentrales Thema. „Das betrifft viele unserer Geschäftsbereiche. Die Geldanlage, den Immobilienmarkt, Investitionen in erneuerbare Energien, unser Spenden-Engagement in unserer Region und auch unsere eigene Energieversorgung sowie unser Gebäudemanagement“, sagt Langkamp. Aktuell seien verschiedene Projekte in Planung. „Denn wir wollen nicht nur darüber reden, sondern nachhaltig handeln – und das möglichst schnell.“

Wie wichtig das Thema Nachhaltigkeit in der Region ist, belegte der Kreissparkassen-Vorstand mit konkreten Zahlen: Demnach sieht der Masterplan Klimaschutz 2.0 für den Kreis Steinfurt vor, dass bis 2050 insgesamt sieben Milliarden Euro zur Erreichung der Klimaneutralität investiert werden. Davon entfallen 3,9 Milliarden Euro auf Photovoltaikanlagen, 500 Millionen Euro auf die Windenergie, 2,4 Milliarden Euro auf die Gebäudesanierung und 220 Millionen auf den klimaneutralen ÖPNV und den Ausbau von E-Carsharing.

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