Münster

Stippvisite bei 52°North

Münster – Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe und der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Münster, Enno Fuchs, haben die neuen Geschäftsführer der 52°North GmbH – Dr. Benedikt Gräler, Dr. Simon Jirka und Matthes Rieke – zu einem ersten Austauschgespräch getroffen. Die Geoinformatiker forschen mit ihrem Team in Münster unter anderem daran, wie mit Fahrzeug-, Verkehrs- und Umweltdaten Schadstoff belastete Schwerpunkte und sicherheitskritische Stellen in Ballungszentren identifiziert und somit die Verkehrsflüsse optimiert werden können.

Dr. Benedikt Gräler (Zweiter von links), Matthes Rieke (Mitte) und Dr. Simon Jirka (Zweiter von rechts), die Geschäftsführer der 52°North GmbH, stellten ihr hochinnovatives Unternehmen Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe (links) und dem Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Münster, Enno Fuchs (rechts), vor. Foto: WFM Münster, Martin Rühle

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Münsters Oberbürgermeister Lewe zeigte sich beeindruckt: „Der Klimawandel ist nicht allein in Münster lösbar. Doch Münster kann durch die hier vorhandene wissenschaftliche Expertise und seine Unternehmen Teil einer Global Solution werden.“ Gräler, Jirka und Rieke hatte vor rund vier Wochen das Zepter von den langjährigen Managern Professor Dr. Albert Remke und Professor Dr. Andreas Wytzisk-Arens übernommen.

Im Gespräch richteten sie sich die Lewe und Fuchs mit dem Wunsch, „mehr hochqualifizierte IT-Fachkräfte an den Standort Münster zu holen und zu binden: zum Beispiel Software-Ingenieure für die anwendungsorientierte Forschung sowie Datenwissen-schaftler“. Der Bedarf sei groß, das Finden hochqualifizierter Kräfte für die wachsenden Anforderungen in der Geoinformatik schwer.

Seit der Gründung im Jahr 2006 hat sich 52°North zu einem angewandten Forschungs- und Entwicklungsunternehmen mit einem Schwerpunkt in der Geoinformatik entwickelt. Ein Team von 20 Research Software Engineers und Data Scientists sowie studentischen Hilfskräften arbeitet an höchst innovativen Projekten. Es will durch angewandte Forschung und wissensintensive Dienstleistungen den Wert von Geodaten und geographischen Informationstechnologien in der Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung steigern.

Beispielsweise bringt 52°North in dem Projekt KI:STE Fachwissenschaftler, Geodaten und Lösungen auf Grundlage Künstlicher Intelligenz enger zusammen, um innovative Forschung zu ökologischen Herausforderungen voranzutreiben. Im MariData-Projekt trägt das Unternehmen aus Münster zur Reduktion des Treibstoffverbrauchs und der Emissionen im internationalen Containerschiffsverkehr bei. Mit verschiedenen Projektpartnern am Standort Münster wurde im SenSituMon-Projekt eine Cloud-Lösung entwickelt, um in Nahe-Echtzeit Überflutungen zu erfassen und deren Auswirkungen besser abzuschätzen. Die von 52°North betriebene enviroCar-Plattform ermöglicht es, durch Citizen-Science-Konzepte umweltrelevante Information des Straßenverkehrs zu erheben. enviroCar habe bereits in mehreren Projekten zu einem umweltsensitiven Verkehrsmanagement beigetragen. Weitere Projekte ermöglichen die Informationsgewinnung aus Umweltdaten, um somit ein besseres Verständnis für aktuelle Umweltsituationen zu vermitteln. Die BelAir-App stellt zum Beispiel der Bevölkerung Belgiens Informationen über die Luftqualität bereit.

Das nicht gewinnorientiert agierende Unternehmen 52°North arbeitet mit seinen beiden Gesellschaftern aus der Wissenschaft, dem Institut für Geoinformatik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und der ITC der Universiteit Twente, Niederlande, eng in Forschung und Lehre zusammen. In der Kooperation mit seinen Gesellschaftern aus der Wirtschaft, con terra aus Münster und Esri Inc. aus den USA, steht der Transfer von Forschungsergebnissen in die Lösungsentwicklung im Vordergrund. Lewe: „Diese Kooperationen zeigen, dass zukunftsorientiertes Handeln auf Grundlage von internationalen Beziehungen sehr gut funktioniert. Diese unternehmerische Stärke deckt sich mit dem Spirit unserer Stadt.“

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