Landkreis Osnabrück

Berufsorientierung in Melle bringt Jugendliche und Unternehmen zusammen

Melle - Seit 2014 gibt es den sogenannten Berufsorientierungsparcour kurz B.O.P. in Melle. Jetzt präsentierten sich mehr als 40 Unternehmen in den Räumen der Berufsbildenden Schulen in Melle. Rund 870 Schülerinnen und Schüler aus der 8. und 9. Klasse waren angesprochen.

Freuten sich über den gelungenen B.O.P. Melle (von links): Lutz Birkemeyer Stadtrat Stadt Melle, Fabian Niemüller, Fachdienst Schulen der Gemeinde Bissendorf, Dr. Frank Baller Schulleiter der BBS Melle, Kerstin Hüls von der Servicestelle Schule-Wirtschaft der MaßArbeit, Lars Hellmers, Vorstand der MaßAr-beit, Jutta Dettmann, Bürgermeisterin der Stadt Melle, und Flori-an Weßling, Wirtschaftsförderer der Stadt Melle. Foto: MaßArbeit kAöR Jobcenter

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„Der B.O.P. ist super. Auch kleinere Firmen können sich hier mit wenig Aufwand den Jugendlichen präsentieren.“ sagte Dirk Haberland, Inhaber der Firma Haberland Zerspannungstechnik aus Gesmold. Vier bis sechs Azubis sucht er pro Jahr, denn wegen des Fachkräftemangels müsse er die benötigten Spezialisten selber ausbilden. „Oft sind es die Eltern, die ihre Kinder in ein Studium drängen - obwohl die akademische Ausbildung nicht für jeden das Richtige ist.“ Damit sich auch die Eltern über die Vielfalt und die Chancen der beruflichen Ausbildung und Praktikums-Angebote informieren konnten, gab es am Abend vor dem B.O.P. den „Abend der Ausbildung“. Hier konnten Eltern gemeinsam mit ihren Kindern mit den Unternehmensvertretern sprechen. 

Beim Berufsorientierungsparcours waren nicht nur Personalverantwortliche im Einsatz, sondern auch Mitarbeitende, die vor ein oder zwei Jahren selbst auf der Suche nach beruflicher Orientierung über den B.O.P. geschlendert sind: Aktuelle Azubis nämlich, die so viel leichter mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch kommen. „Azubis sind die besten Werbepersonen, die auf Augenhöhe rüberbringen können, worauf es in dem Beruf ankommt“, so Melles Bürgermeisterin Jutta Dettmann, die beim Messerundgang viel Freude an den Arbeitsproben hatte.

Denn fast alle Unternehmen hatten für den B.O.P. eine kleine Aufgabe oder Tätigkeit vorbereitet, die typisch für den jeweiligen Ausbildungsberuf ist. Bagger fahren beim Gartenbaubetrieb Hüpel, Herz-Lungen-Wiederbelebung an einer Übungspuppe bei den Niels-Stensen-Kliniken, Servietten kunstvoll falten beim Posthotel Hünerbein oder den Säuregehalt von Flüssigkeiten bestimmen bei Remondis: Auf diese Weise konnten die Achtklässler bei jedem Unternehmen unterschiedliche Fähigkeiten ganz praktisch erfahren. 

Mit Laufbuch unterwegs

„Die Arbeitsproben sind ein wesentlicher Bestandteil unseres Konzepts“, betonte Kerstin Hüls, Servicestelle Schule-Wirtschaft der Maßarbeit, die gemeinsam mit den Ausbildungslotsen der MaßArbeit, dem Schulleiter der BBS, Dr. Frank Baller, und der stellvertretenden Schulleiterin Anja Stolte, Melles Wirtschaftsförderer Florian Weßling und einem Team aus Vertretern der Stadt Melle und der Gemeinde Bissendorf den B.O.P. jedes Jahr or-ganisiert: „Bei der Zielgruppe der Achtklässler spielt die Chance auf ein Praktikum oft noch eine größere Rolle als die Ausbildung. Das ist für viele noch zu weit weg.“ Lars Hellmers, Vorstand der Maßarbeit, betonte: „Wenn aus den Messekontakten dann Prak-tika resultieren, ist das immer ein Gewinn für den jeweiligen Schüler.“ Und Melles Bürgermeisterin Jutta Dettmann ergänzte: „Eine wichtige Erkenntnis nach einem Praktikum kann ja auch sein: ‚Das ist nicht meins.‘“

In einem Laufbuch konnten die Schüler ihre Eindrücke festhalten. Dieses Heft enthält neben Informationen über die beim BOP ver-tretenen Unternehmen und ihren Ausbildungsberufen auch sechs Seiten mit Fragen zu den Unternehmen, zu denen die Schülerinnen und Schüler auf der Messe Kontakt aufgebaut haben. „Das Laufbuch unterstützt die Jugendlichen beim Rund-gang über die Messe. Sie sollen ja zu mindestens sechs Unternehmen Kontakt aufbauen und Informationen, die sie von den Unternehmen bekommen, in ihr Laufbuch eintragen“, erklärte Hüls. Anja Stolte ergänzte, dass das Laufbuch auch benotet wird - sicherlich eine zusätzliche Motivation für die Schüler.


 

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