Ein Fokus der Agravis-Nachhaltigkeitsaktivitäten liege auf umsetzbaren und markttauglichen Konzepten, zum Beispiel für die Nutztierfütterung oder zur ressourcenschonenden Flächennutzung, heißt es beim Unternehmen. Aber auch in den Sparten Landtechnik und Energie würden Nachhaltigkeitsthemen zunehmend wichtiger.
Zuletzt hab die Agravis hier in verschiedenen Bereichen konkrete Erfolge erzielt, wie Köckler in Berlin berichtete. Beispiele seien die Markteinführung eines klimaschonenden Düngers, der die Lachgasemissionen erheblich reduziere, eine rein physikalisch-biologische Elektronenbehandlung von Saatgut und die stark ausgeweiteten Biomethan-Aktivitäten.
"Auf der einen Seite spüren wir, dass Energie immer teurer und damit wertvoller wird. Deshalb investieren wir auch in die Eigenenergie-Erzeugung durch Sonne, Wind, Gülle und Mist, um die Ressourcen zu schonen. Auf der anderen Seite müssen wir aber auch durch innovative Produkte und technische Weiterwicklung den CO2-Fußabdruck reduzieren," macht Köckler deutlich.
Alle Akture einbinden
Kürzlich berichtete das Unternehmen, woe es bei der Schweinefleisch-Produktion die CO2-Emissionen um 40 Prozent verringern könne. Dies gelinge unter anderem durch den Einsatz des Wirtschaftsdüngers aus Gülle und Mist in Biogasanlagen. "Erhebliche Einsparungen ergeben sich auch durch den Einsatz von umweltfreundlichem Dünger beim Anbau von Getreide, beim Einkauf von Sojaschrot über unsere brasilianischen Partner in der Genossenschaft Coamo, mit dem wir die Anforderungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes erfüllen, sowie durch unsere stark nährstoffreduzierten Fütterungskonzepte", so Köckler.
"Wir setzen weiter auf den Tierhaltungsstandort Deutschland und wollen diesen im Sinne einer innovativ-nachhaltigen Landwirtschaft fördern. Dazu gehört auch die Diskussion um Tierwohl und Tierwohlabgabe. Vorschläge dafür liegen seit geraumer Zeit auf dem Tisch. Wichtig dabei ist: Das Geld muss bei den tierhaltenden Betrieben ankommen. Hier setzen wir auf wissensbasierte Leitplanken, um nachhaltige und somit effiziente Rahmenbedingungen zu schaffen."
Wichtig sei aber auch die Einbindung der Akteure der Schlachtbranche und des Lebensmitteleinzelhandels, um den Verbraucherinnen und Verbrauchern diesen wichtigen Mehrwert zu vermitteln. Köckler: "In Verbindung mit der vergleichsweise starken Flächenbindung hat die Schweinehaltung damit eine nachhaltige Zukunft in Deutschland. Aber für eine großflächige Umsetzung benötigen wir auch mehr Verbindlichkeit in der Wertschöpfungskette - manche sprechen gar von Integration."