Kreis Borken

2G Energy: neuer Rahmenvertrag in UK

Heek – Die 2G Energy AG aus Heek hat einen Rahmenvertrag für die Lieferung von gasbetriebenen Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK)-Anlagen mit der britischen Centrica Business Solutions UK (eine Tochter des britischen Energieversorgers Centrica plc.) abgeschlossen.

Christian Grotholt, CEO der 2G Energy AG. Foto: 2G Energy

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„Mit diesem Schritt reagiert Centrica auf den wachsenden Bedarf an integrierten Wasserstofflösungen, die auch in Großbritannien der Schlüssel für die Dekarbonisierung der Energieversorgung sind. Dass Centrica also in Zukunft mit 2G zusammenarbeitet, um seinen Kunden hocheffiziente, wasserstofftaugliche Lösungen für die Kraft-Wärme-Kopplung anzubieten, zeigt einmal mehr, dass 2G auch international als Technologieführer angesehen wird“, freut sich CTO Frank Grewe, der bereits für das erste Quartal 2023 mit ersten Auftragseingängen aus dem neuen Rahmenvertrag rechnet.

Centrica Business Solutions baut, betreibt und wartet Energieanlagen, die Unternehmen bei der Dekarbonisierung helfen. Spezialisiert hat sich das Unternehmen auf Onsite-Energielösungen für den öffentlichen Sektor und große Industrieunternehmen, die wasserstofftaugliche KWK-Anlagen, große Solaranlagen und Wärmepumpen umfassen. Das Centrica-Portfolio umfasst KWK-Anlagen mit einer Gesamtkapazität von über 700 Megawatt in Großbritannien, den USA, Italien und den Niederlanden.

Im abgelaufenen Quartal verzeichnete 2G nach eigenen Angaben auch darüber hinaus reges Kundeninteresse. Jedoch konnte diese Nachfrage nicht ähnlich zügig in Kundenaufträge umgewandelt werden, wie das im Vorjahr der Fall war. Für das vierte Quartal lag der Auftragseingang bei 37,1 Millionen Euro und damit rund 29 Prozent unter Vorjahresniveau. Die temporäre Verzögerung im Auftragseingang sei das Ergebnis der allgemeinen Unsicherheiten, in der sich die Weltwirtschaft derzeitig befindet. In Deutschland und Europa führten die anhängigen politischen Entscheidungen zur Strom- und Gaspreisbremse und zur Gewinnabschöpfung bei Biogasanlagen zu Abwartehaltungen, erklärt das Unternehmen in einer Pressemeldung.

„Sehr wohl sehen wir ein wieder steigendes Interesse an hocheffizienten, dezentralen Energieerzeugungslösungen. Die weiterhin gegebene hohe Wirtschaftlichkeit führt dazu, dass unsere nationale wie internationale Projektpipeline gefüllter denn je ausfällt“, ordnet CEO Christian Grotholt ein. „Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit sowie Nachhaltigkeit stehen für viele Unternehmen im Mittelpunkt. Nur treibstoffvariable Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen erfüllen dieses Zieldreieck schon heute zu 100 Prozent“, so Grotholt weiter. Vor diesem Hintergrund bestätigt der Vorstand explizit die zuletzt kommunizierten Umsatzziele für 2023 (310 bis 350 Miollionen Euro) und 2024 (bis zu 390 Millionen Euro).

Enbridge Gas bestellt zwei weitere Wasserstoff-Motoren

Optimistisch stimmt den Vorstand dabei auch, dass die 2G Wasserstoff-Technologie auch in Nordamerika eine steigende Nachfrage weckt. Im Dezember erhielt 2G einen weiteren Auftrag zur Lieferung eines Wasserstoff-Blockheizkraftwerk (BHKW) vom kanadischen Energieversorger Enbridge Gas. Nach einem ersten Auftrag im April sowie einem Folge-Auftrag im September handelt es sich damit bereits um den dritten Wasserstoff-Motor, der von 2G für ein BHKW-Projekt in Nordamerika verbaut wird.

Enbridge Gas ist Kanadas größtes Unternehmen für Erdgasspeicherung, -transport und -verteilung und versorgt rund 3,9 Millionen Kunden mit Energie. Durch Netto-Null-Emissionsziele und Investitionen in kohlenstoffarme Energielösungen ist Enbridge Gas nach Angaben von 2G führend beim Übergang zu einer sauberen Energiezukunft.

Die jüngst bestellte Anlage zur Eigenversorgung wird am Unternehmensstandort in Toronto zunächst noch überwiegend mit Erdgas betrieben. Enbridge Gas wird das System mit einer Gasmischung in Betrieb nehmen, die zu etwa 25 Prozent aus Wasserstoff besteht. Abhängig von den Ergebnissen der ersten Gasmischung wird der Wasserstoffanteil in der Pipeline weiter erhöht, bis das KWK-System mit 100 Prozent Wasserstoff betrieben wird. „Enbridge Gas beweist mit dieser Fahrweise Weitsicht,“ ist 2G-CEO Grotholt sicher. „Sobald die Wasserstoffversorgung gesichert ist, kann diese KWK-Anlage quasi unterbrechungsfrei umschalten auf einen CO2-freien Betrieb.“

Der jüngste Wasserstoff-Auftrag folgt auf eine Reihe vieler weiterer Bestellungen im vergangenen Jahr. Insgesamt erhielt 2G neun Aufträge zur Lieferung von Wasserstoff-BHKW.

 

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