Kreis Coesfeld

100 Teilnehmende beim Arbeitsmarktsymposium

Lüdinghausen – Wie können – vor allem auch junge – Fachkräfte in den Kreis Coesfeld geholt werden? Mit dieser Frage hat sich das Arbeitsmarktsymposium des Kreises Coesfeld befasst. Rund 100 Teilnehmende waren der Einladung nach Lüdinghausen auf die Burg Vischering gefolgt.

Rund 100 Fachleute aus Wirtschaft, Politik, Bildung und Ausbildung kamen zum Arbeitsmarktsymposium „(junge) Fachkräfte und die Zukunft der neuen Arbeitswelt“ des Kreises Coesfeld. Foto: Kreis Coesfeld

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Unter dem Motto „(Junge) Fachkräfte und die Zukunft der neuen Arbeitswelt“ tauschen sich Fachleute aus Wirtschaft, Politik, Bildung und Ausbildung zu aktuellen Herausforderungen bei der Ausbildung, Gewinnung und dauerhaften Bindung von Fachkräften in der Region aus. Die Veranstaltung hatte die Kommunale Koordinierungsstelle KAoA des Kreises Coesfeld organisiert. 

„Der Fachkräftemangel im Kreis Coesfeld ist real. Bei meinen Besuchen in Betrieben und Unternehmen wird dies regelmäßig als eines der dringlichsten Problemfelder genannt. Es ist gut und wichtig, dass wir als Kreis uns schon vor einiger Zeit auf den Weg gemacht haben, dieser Herausforderung zu begegnen“, erklärte Schulze Pellengahr. Damit agiere man auf einem Feld, das von entscheidender Bedeutung für die Zukunft des Kreises sei. Er dankte den Beteiligten der Arbeitsgruppe Fachkräftesicherung im Kreis Coesfeld, die sich im Vorfeld mit dem Thema beschäftigt hatte, und freue sich, die Erkenntnisse in die nun praktische Umsetzung zu bringen. So könne man gemeinsam konkrete Lösungsansätze erarbeiten, die den Kreis Coesfeld langfristig stärken und mithelfen können, die regionale Wirtschaft weiter auf ein solides Fundament zu stellen. 

In einem Impulsvortrag stellte Philip Herzer vom Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln unter dem Titel „Was willst Du mal nicht werden, wenn Du groß bist“ die verschiedenen Mechanismen dar, die bei der Berufswahl junger Menschen handlungsleitend sind. Dabei hob er hervor, dass es soziale, ökonomische, gesellschaftliche und individuelle Faktoren sind, die letztendlich zu einer Berufswahl führen. Diese seien dabei nicht unveränderlich und es sei eine gesellschaftliche Aufgabe, einige Berufsbilder aufzubrechen und so jungen Menschen neue Perspektiven entgegen gängigen Klischees zu eröffnen. 

Stephanie Pudenz, Gruppenleitung Berufliche Bildung im Ministerium für Schule und Bildung, stellte im Impulsvortrag „Wie sichern Berufskollegs Fach- und Führungskräfte“ die Arbeit von Berufskollegs vor. Dabei betonte sie, dass Berufskollegs maßgeblich dazu beitragen, junge Menschen durch eine Berufsausbildung zu begleiten oder sie für eine Ausbildung vorzubereiten. Zudem könnten junge Menschen dank der Berufskollegs verschiedene Ausbildungswege bestreiten, die mit Praxisbezug und verschiedenen Ausbildungsformen auch Antworten auf die Frage gäben, ob eher ein Studium oder eine Ausbildung das Richtige sei. Duale Ausbildungsformen und auch studienintegrierende Ausbildungen ermöglichten es, einen den eigenen Erwartungen entsprechenden Ausbildungsgang zu wählen. Durch dieses breite und qualitative Angebot und die vielfältigen Möglichkeiten, schulische Bildung nachzuholen, seien Berufskollegs ein Teil der Lösung für den Fachkräftebedarf. 

Staatsekretär Matthias Heidmeier aus dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales gab weitere Perspektiven und Anregungen, die Fachkräftesituation im Land und in der Region zu verbessern. Dazu müsse man Wege finden, junge Menschen in die Ausbildung zu führen, und er verwies dabei auf verschiedene Maßnahmen, die die Gewinnung und Ausbildung von Fachkräften verbessern sollen. So wolle man beispielsweise früh die Möglichkeiten eröffnen, Praktika in Betrieben zu absolvieren und auch die Begleitung Heranwachsender am Übergang von Ausbildung in den Beruf weiter intensivieren. Auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft würde jeder gebraucht. Daher sei es wichtig, niemanden durch das Raster fallen zu lassen. 

In der abschließenden Podiumsdiskussion wurden Herausforderungen und mögliche Lösungsstrategien bei der Gewinnung von Auszubildenden diskutiert. Dabei haben die Teilnehmenden aus der Region von der täglichen Arbeit mit Auszubildenden berichtet und angehende Fachkräfte aus der Region ihre Eindrücke aus dem Ausbildungsalltag geschildet. 

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