Nordkirchen

Infrastruktur: Mehr Platz zum Wohnen und Lernen

Nordkirchen ist ein gefragter Wohnort für Familien. Dem trägt die Gemeinde mit diversen Investitionen in die Infrastruktur Rechnung. Neben einem neuen Wohnbaugebiet im Ortsteil Capelle gehen darüber hinaus auch an anderen Stellen Bauprojekte in die Umsetzung. Außerdem investiert die Kommune in den kommenden drei Jahren rund 6,5 Millionen Euro in ihre Bildungslandschaft.

So soll die Gesamtschule nach der Erweiterung ausehen. Quelle: Gemeineide Nordkirchen

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Die Nachfrage nach Wohnraum in Nordkirchen ist groß. Das lässt sich auch am im vergangenen Jahr zur Vermarktung freigegebenen Wohngebiet Rosenstraße Nord ablesen. Alle 70 Grundstücke sind bereits reserviert. Neben Einfamilienhäusern sollen dort Mehrfamilienhäuser sowie öffentlich geförderter Wohnraum entstehen. „Ob alle Grundstücke tatsächlich so bebaut werden wie geplant, könnte sich bei dem einen oder anderen privaten Bauherren noch ändern. Schließlich sind die Rahmenbedingungen fürs Bauen angesichts steigender Baukosten und der unsicheren konjunkturellen Lage zurzeit schwierig“, räumt Manuel Lachmann, Leiter Fachbereich Bauen, Planung, Umwelt bei der Gemeinde Nordkirchen, ein.  

Trotzdem denkt die Kommune schon frühzeitig einen Schritt weiter und bereitet aktuell den nächsten Bauabschnitt für das Baugebiet Wohr in Capelle vor. Der erste Bauabschnitt ist bereits voll erschlossen und zum Großteil schon bebaut. Das Bauleitplanverfahren für die Erweiterung läuft. Lachmann rechnet damit, dass im Laufe des Jahres Baurecht geschaffen werden kann und die Gemeinde dann mit der Vermarktung der 62 Grundstücke startet. „Die Lage des Baugebiets Wohr ist attraktiv, da es von dort nur wenige Gehminuten bis zum Bahnhof Capelle sind. Der Zug fährt stündlich nach Münster und Dortmund – und das in nur etwa 25 Minuten. Mit dem Auto wäre man selbst aus Vororten in Münster länger unterwegs“, nennt Lachmann einen entscheidenden Standortvorteil. Gleichzeitig bewahre sich Capelle mit seinen rund 2.000 Einwohnerinnen und Einwohnern immer noch den typischen, nachbarschaftlichen Dorfcharakter. In Capelle wird zurzeit außerdem eine seit 20 Jahren leerstehende Gaststätte revitalisiert: Ein Investor baut das Gebäude mit Büros im Erdgeschoss – hier ist die Gemeinde bereits selbst übergangsweise während der Rathaussanierung mit einigen Abteilungen eingezogen – und Wohnungen im Obergeschoss um. „Wir sind sehr froh, dass sich in dem ortsprägenden Gebäude nun endlich etwas tut. Dass die alte Bausubstanz und ihr Charme erhalten bleiben, ist dabei umso schöner“, freut sich der Fachbereichsleiter. Zurzeit sind die Wohnungen im Obergeschoss im Bau. 

Mit „Mittendrin“ wird gegenüber der Gesamtschule im Ortskern von Nordkirchen ein ganz besonderes Wohnprojekt realisiert: Private Investoren schaffen dort ein Quartier mit unterschiedlichen Wohnformen. Junge und alte Menschen sowie Personen mit und ohne Handicap sollen dort zum Teil gemeinsam in Wohngruppen leben. Die Baugenehmigung für das Projekt liegt vor. „Damit wird Menschen mit Behinderung und älteren, pflegebedürftigen Personen ein Leben vor Ort in Nordkirchen ermöglicht. Das ist eine tolle Entwicklung für unsere Gemeinde, in der Inklusion buchstäblich gelebt wird“, betont Lachmann. Nordkirchen ist darüber hinaus als familiengerechte Kommune zertifiziert. Eine Voraussetzung dafür: Es müssen genügend Kita- und Kindergartenplätze mit Ferienbetreuung und ein entsprechendes Bildungsangebot vorhanden sein. Das Betreuungsangebot in den Kindergärten ist unlängst ausgebaut worden. Zuletzt ist ein Kindergarten in Nordkirchen erweitert worden, in Südkirchen wird aktuell eine neue Einrichtung gebaut und in Capelle wurde ein Dorfgemeinschaftshaus mit Sporthalle so konzipiert, dass dort auch Kinder über Mittag betreut werden können. 

In der Gemeinde gibt es in allen drei Ortsteilen eine Grundschule mit Offenem Ganztag. Die Kapazitäten für die Ganztagsbetreuung wurden und werden ausgebaut. In Südkirchen ist die Grundschule bereits um zwei Multifunktionsräume erweitert worden, in Nordkirchen soll der Ausbau noch erfolgen. Eine größere Investition steht in der Gesamtschule an: Dort sollen insgesamt zwölf Klassenräume für die Oberstufe hinzukommen.

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