Investitionen in die Energiewende hat Nordkirchen in den vergangenen Jahren immer wieder umgesetzt. „Wir haben kommunale Gebäude nach und nach mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet und bei Neubauten ohnehin die Solarenergie mitgedacht. In der Summe sind wir schon auf einem guten Weg, ‚grüner‘ zu werden“, resümiert Nordkirchens Klimaschutzmanagerin Janine Eßmann. Hinzukommen soll jetzt auch Agri-PV: Auf zwei Hektar Ackerland will ein privater Investor eine Freiflächen-Solaranlage errichten. Die Gemeinde plant außerdem, eine Potenzialanalyse in Auftrag zu geben, die ermitteln soll, welche Flächen sich noch für Freiflächen-PV-Anlagen eignen würden. „Im kommenden Jahr haben wir dazu dann mehr Infos vorliegen und können planen“, kündigt Eßmann an.
Windenergie kommt
Ein Feld, das die Gemeinde bislang noch nicht bespielt hat, ist die Windenergie. Das soll sich jetzt ändern: Drei Windkraftanlagen sind bereits genehmigt, die erste soll 2026 mit einer Leistung von 4,2 Megawatt gebaut werden. Die beiden anderen Windräder sollen eine Leistung von ebenfalls 4,2 und 5,7 Megawatt haben. Und es könnten noch mehr werden: Insgesamt liegen der Gemeinde positive Vorbescheide für sieben Windkraftanlagen vor.
Auch bei der Wärmeversorgung geht die Kommune neue Wege. Das Nottulner Start-up Inconsu hat die Grundschule in Nordkirchen mit digitalen Thermostatventilen an den Heizungen und mit Sensoren an den Fenstern ausgestattet. Damit kann für jeden Raum die Wärme per App gesteuert werden. Anstatt von 7 bis 22 Uhr, wird die Schule jetzt nur noch bis 14 Uhr beheizt, also dann, wenn das Gebäude genutzt wird. „Für den Offenen Ganztag sowie Kurse in den Nachmittagsstunden können einzelne Räume noch nachgeheizt werden“, informiert Eßmann. Dank der Sensoren an den Fenstern, schaltet sich die Heizung ab, sobald gelüftet wird, damit keine Energie unnötig verbraucht wird. „Wir könnten damit Berechnungen zufolge den Gasverbrauch um bis zu 30 Prozent senken“, erklärt Eßmann. Nach einem Jahr soll ein erstes Fazit gezogen werden. „Wir können uns gut vorstellen, auch andere kommunale Gebäude mit dieser Technik auszustatten“, kündigt die Klimaschutzmanagerin an.
Des Weiteren diskutiert die Gemeinde Nordkirchen zurzeit die Errichtung eines Wärmenetzes, das durch ein Blockheizkraftwerk in Verbindung mit Biogas versorgt werden könnte. Das ist auch ein Baustein zur kommunalen Wärmeplanung.