Kreis Steinfurt

projekt k: zwischen Pause und Kundengespräch

Münster/Emsdetten – Bislang war er meist funktional eingerichtet. Küchenzeile mit Mikrowelle, Tisch, ein paar Stühle – fertig ist der Pausenraum. Dass das aber angesichts New Work und Open-Space-Arbeitsweise längst nicht mehr zeitgemäß ist, betonen Thomas Osthues und Shima Raghemi vom Generalunternehmen für die Büroflächenplanung für das Münsterland und das Osnabrücker Land, projekt k, immer wieder. Beim Sonnenschutzhersteller markilux in Emsdetten haben die Experten daher im vergangenen Jahr aus einem schlichten Pausenraum eine multifunktionale Lounge gestaltet, in der nun auch Teammeetings und Kundengespräche stattfinden.

Anzeige

Durch den Wechsel vieler Mitarbeitender ins Homeoffice infolge der Corona-Pandemie sind Unternehmen zurzeit gefordert, neue Raumkonzepte zu entwerfen, mit denen sie es ihren Mitarbeitenden wieder schmackhaft machen, ins Büro zurückzukehren. „Auch bei der Anwerbung neuer Fachkräfte spielt die physische Attraktivität eines Arbeitsplatzes eine große Rolle. Wer hier nicht auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden eingeht, der wird es schwer haben, sie dauerhaft an sich zu binden. Das ist übrigens auch Ausdruck von Wertschätzung und somit ein wichtiger Teil der Arbeitgebermarke“, betont Osthues. Eine große Rolle bei den New-Work-Bürokonzepten spielen auch die Pausenräume, wie der projekt k-Geschäftsführer betont. Osthues denkt dabei vor allem an die Effizienz solcher Räume: „Es ist viel zu schade, einen Bereich ansprechend einzurichten, der dann doch nur für ein bis zwei Stunden am Tag genutzt wird. Wir legen unseren Kunden daher nahe, aus dem Pausenraum einen vielseitigen, repräsentativen Kommunikationsbereich zu gestalten, der für die Auszeit mittags, aber auch darüber hinaus ganztätig für Besprechungen, flexibles Arbeiten oder Kundentermine genutzt werden kann.“ Auch für Veranstaltungen wie Hausmessen oder Seminare könnte dieser Bereich dienen. 

Von der Kantine zur Lounge

Diesen Ansatz hat projekt k auch bei markilux verfolgt. Aus der ursprünglichen Kantine des Unternehmens hat das Team genau so eine vielfach nutzbare Lounge gestaltet, in der Mitarbeitende zum Mittagessen zusammensitzen können, in der aber auch Meetings oder Kundentermine stattfinden. Die Herausforderung bei der Planung des 150 Quadratmeter großen Raums: „Es sollte eine Wohlfühlatmosphäre entstehen, die das Miteinander fördert – egal ob man die Lounge nun mit zwei Personen oder mit 20 nutzt. Trotz der Größe sollte es gemütlich sein“, beschreibt Projektplanerin und Architektin Raghemi. Um dieses Ambiente zu schaffen, hat das projekt k-Team die Lounge in verschiedene kleinere Zonen eingeteilt: eine Art Wohnzimmer mit Sofa-Landschaft, TV und Spielkonsole, eine offene Küche sowie verschiedene Sitzmöglichkeiten zum Essen, Arbeiten und Besprechen an Tischen und Barhockern. „Ziel war es, dass die Mitarbeitenden auch die Möglichkeit haben, nach Feierabend gemütlich zusammen zu kommen, sei es zum ‚Zocken‘ an der Spielkonsole oder für einen Drink an der Bar. Ein solcher zentraler Treffpunkt stärkt den Teamgeist und schafft einen Mehrwert, den man im Homeoffice nicht hat“, betont Raghemi. 

Akustikpaneele in Bilder- und Holzoptik

Halbtransparente Vorhänge als Raumteiler und Loungemöbel, die durch hohe Lehnen und Rückenelemente zu kleinen Kojen werden, schaffen in dem sogenannten Kundenbistro bei markilux nun eine „gefühlte“ Trennung zwischen den einzelnen Bereichen. „So sind in dem offenen Raum geschützte, ruhige Bereiche zum Arbeiten und Austauschen entstanden“, beschreibt Raghemi. Zusätzlich hat das projekt k-Team Akustikpaneele in Bilder- und Holzoptik an den Wänden und an der Decke installiert sowie Teppichboden verlegt. „Das erzeugt einerseits einen Wohnzimmer-Effekt, zum anderen sorgen die Paneele dafür, dass Schall und Geräusche minimiert werden. So können Mitarbeitende dort ungestört arbeiten – beispielsweise, wenn sie ohnehin nur stundenweise im Büro sind oder zwischen zwei Terminen ein paar Aufgaben abarbeiten möchten. Gleichzeitig ist es aber auch kein Problem, dass ein paar Meter weiter Besprechungen stattfinden oder zu Mittag gegessen wird“, erläutert Osthues. Eingebaute Medientechnik wie Beamer oder diverse Steckdosen und Netzwerkanschlüsse versteckt in Möbelelementen sorgen dafür, dass sich die Mitarbeitenden ihren Platz zum Arbeiten flexibel aussuchen können.

Bunte, knallige Farben

Ein weiteres Gestaltungselement der markilux-Lounge: bunte, knallige Farben. Orange Sessel und Kissen als Kontrast zum blauen Sofa im „Wohnzimmer“, gelbe und blaue Stühle im Besprechungsbereich, rote und grüne Küchenelemente sowie gelbe Trennwände im Bistro. Die Mitarbeitenden von markilux haben ihre Ideen bei der Farbauswahl miteingebracht. Osthues freut sich über das „mutige“ Farbkonzept: „Das gibt dem Raum nochmal einen zusätzlichen, belebenden Anstrich. Durch bodentiefe Fenster an drei Seiten fällt viel natürliches Licht hinein, sodass es kein Problem war, auch mit dunkleren Farben zu arbeiten.“ 

Damit sich alle Beteiligten vorab ein Bild davon machen konnten, wie der Raum nach der Umgestaltung aussieht, hat das projekt k-Team ein digitales 3D-Modell erstellt. „Gemeinsam haben wir mit markilux geschaut, wie Farben und Möbel wirken und wie sich beides harmonisch anordnen lässt“, blickt Architektin Raghemi zurück. Der Umbau der Kantine hat dann nur circa zwei Wochen gedauert. „Dadurch, dass wir die gesamte Ausführungsplanung übernommen und alle handwerklichen Gewerke koordiniert haben, konnten wir den Zeitplan so abstimmen, dass alle Arbeiten reibungslos hintereinander ausgeführt wurden“, so Osthues. Er ergänzt: „Schließlich soll sich unser Kunde weiterhin auf sein Kerngeschäft konzentrieren können.“

Der Umbau hat sich für markilux gelohnt, wie Klaus Wuchner, Geschäftsführer Vertrieb & Marketing bei dem Sonnenschutzhersteller, betont: „Mit dem Kundenbistro haben wir einen Raum, in dem wir jetzt auch Kunden zum Essen und Besprechen einladen können und der zum modernen Gesamtbild von markilux passt. Auch unsere Mitarbeitenden können ihre Zeit dort unterschiedlich verbringen. Das Feedback ist bislang durchweg positiv.“

Artikel teilen