Kreis Steinfurt

Start für die Kampagne „Inklusion Münsterland“

Ibbenbüren – Vor rund 100 Gästen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft haben NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann und Schirmherr Mathias Mester im Autohaus Bäumer in Ibbenbüren den Startschuss für eine Kampagne gegeben, die mehr Menschen mit Behinderung in sozialversicherungspflichtige Arbeit bringen soll: „Inklusion Münsterland“.

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Menschen mit Behinderung sind eine große Bereicherung – insbesondere auch am Arbeitsplatz. Unternehmen, die ein inklusives Arbeitsumfeld ermöglichen, fördern alle Mitarbeitenden, unsere Gesellschaft und nicht zuletzt den eigenen Unternehmenserfolg, wie die Kreishandwerkerschaft (KH) Steinfurt Warendorf als Partner der Kampagne in einer Pressemeldung mitteilte. Doch noch immer seien Menschen mit Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt benachteiligt. Das will die Kampagne „Inklusion Münsterland“ ändern. „Wir ermutigen Unternehmen im Münsterland, Inklusion aktiv zu leben und mehr Teilhabe für Menschen mit Behinderung am ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Dazu zeigen wir anhand echter Beispiele, dass Inklusion im Münsterland längst gelingt“, erklärte Frank Tischner, Hauptgeschäftsführer der KH. 

Landrat Dr. Martin Sommer hob in seinem Grußwort hervor, Inklusion auf dem ersten Arbeitsmarkt auch im Münsterland stärker zu leben und dankte dem gesamten Organisationsteam des Arbeitsbündnis „Inklusion“ im Kreis Steinfurt für die Idee und für dessen Initiative für die Kampagne. Gemeinsam habe man ein münsterlandweites Bündnis aus mehr als 40 verschiedenen Akteuren der Wirtschaft und Gesellschaft vereint, um die Chancen auf eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung für Menschen mit Behinderung im Münsterland zu erhöhen und dies durch eine münsterlandweite Kampagne sichtbar zu machen. 

Schirmherr der Kampagne „Inklusion Münsterland“ ist Mathias Mester. Er ist 22-facher Deutscher Meister, siebenfache Weltmeister und Paralympics-Silbermedaillengewinner im Kugelstoßen. Im Gespräch mit Tanja Naumann, Vorständin des jobcenters des Kreises Steinfurt, betonte er: „Ich bin dankbar und stolz Schirmherr sein zu dürfen, weil es Botschafter braucht. Wir sollten aber nicht nur über Inklusion reden, sondern es einfach bald leben.“

In der Podiumsdiskussion waren sich NRW-Arbeitsminister Laumann, Dr. Georg Lunemann (Landesdirektor des LWL), Schirmherr Mester und Franz Bäumer (Geschäftsführer Autohaus Bäumer) einig, dass Unternehmen, um die Lebenswirklichkeit abzubilden, ganz selbstverständlich Menschen mit und ohne Behinderung einstellen sollten. „Vermitteln, vermitteln, vermitteln und den Menschen eine Chance auf sozialversicherungspflichtige Arbeit geben“, lautet die Devise von Minister Laumann bei 14.700 offenen Stellen im Münsterland und einer Arbeitslosenquote von Menschen mit Behinderung von elf Prozent. Die Hälfte dieser Menschen sei dabei gut ausgebildet. „Ich brenne dafür, dass wir einen Beitrag leisten, um die Fachkräftelücke zu schließen“, so der Minister. 

LWL-Landesdirektor Lunemann betonte: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“. Er ermunterte alle Anwesenden, Hemmnisse abzubauen. Autohaus-Geschäftsführer Bäumer betonte aus Unternehmersicht, dass für eine gelungene Inklusion „die volle Rückendeckung von ganz oben“ wichtig sei. Ebenso wie Durchhaltevermögen und: „Es muss halt passen. Was wir als Unternehmen an Bedarf haben und was der Mensch, der sich bei uns bewirbt, mitbringt.“

„So wie jedes Team von Vielfalt profitiert, kann auch der erste Arbeitsmarkt von Menschen mit Behinderung nur profitieren“, betonte auch Christan Holterhues, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt (WESt), im Gespräch mit Alain Thiemann. Der Geschäftsführer der AT-Zweirad GmbH erinnerte daran, „Menschen als Menschen zu integrieren.“ In dem Familienunternehmen haben nahezu zwölf Prozent der mehr als 250 Mitarbeitenden eine Behinderung.

Mit der Premiere des Trailers, der Best-Practice-Beispiele in Form von Videos, Radiospots, Social Media-Material und Großflächenplakaten und einer eigenen Webseite startete die Kampagne „Inklusion Münsterland“ nun offiziell. Mit mehr als 40 teilnehmenden Verbänden, Kammern, Jobcentern, Wirtschaftsförderern, Agentur für Arbeit, Kreishandwerkerschaften, dem Deutschen Gewerkschaftsbund und vielen anderen Partnern sei dies ein breiter Zusammenschluss aller relevanten Wirtschafts- und Arbeitsmarktakteure und betone die Ernsthaftigkeit des gemeinsamen Anliegens, wie KH-Hauptgeschäftsführer Tischner betonte.

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