Die Sieger – Maylen Albers, Malie Blits, Jonas Roßmüller und Tim Wilting – bekamen den Preis für ihren „Wurminator“. Mit ihrem Lehrer Thomas Alfert hatten sie die Fortbewegung eines Wurms als Vorbild für ihre Erfindung genommen: Sie wollten einen Roboter bauen, der sich durch Trümmer bewegen soll, um verlorene Gegenstände zu suchen, Menschen zu retten und Orte zu erreichen, die sonst nicht zu erreichen sind. Vier Segmente aus Federstahlstreifen mit teils selbst 3D-gedruckten Bauteilen haben die Jugendlichen mit viel „Trial and Error“ am Ende gebaut, mit Motoren versehen und programmiert.
Zusammenarbeit mit Azubis
Auf dem Weg dorthin mussten immer wieder Probleme gelöst werden: Der Motor war nicht stark genug, die Last auf die Segmente war unterschiedlich, die Haftung fehlte. Auch mithilfe des Unternehmens Flender, das dieses Team begleitete, konnten sie schlussendlich einen funktionierender Prototyp präsentieren. Thorsten Fahrland, Ausbildungsleiter bei Flender, lobte: „Das Team hat äußerst selbstständig gearbeitet und ein wirklich beeindruckendes Ergebnis erzielt. Sie waren gemeinsam mit unseren Azubis und Ausbildern so kreativ und engagiert bei der Sache, dass wir uns um den technischen Nachwuchs keine Sorgen machen müssen.“ Und auch die Jury, die aus Professor Dr. Nils Weimann von der Uni Duisburg-Essen sowie Professor Dr. Heike Beismann und Professor Dr. Michael Wendland von der Westfälischen Hochschule bestand, lobte das Team, da „ein echtes Alltagsproblem mittels eines biologischen Vorbilds in einen funktionierenden Prototyp verwandelt sowie eindrucksvoll präsentiert wurde“, wie der Unternehmerverband in einer Pressemeldung mitteilte.
Die Natur als Vorbild
Wie in einer echten Forschungs- und Entwicklungsabteilung in einem Unternehmen ging es in allen acht Schülerteams zu, wie Elisabeth Schulte vom Unternehmerverband berichtete: „Es wurden Produkte ausgedacht, Material ausgesucht, Steuerungen programmiert, Fehler bemerkt und neue Lösungen gefunden und am Ende ein Prototyp gebaut.“ Dabei untersuchten die jungen Forscher tierische Meisterleistungen wie Tasthaare von Katzen, Bienenwaben, Spinnennetze oder Krallen von Eichhörnchen, um daraus ihre technische Lösung zu entwickeln.
So landete auf Platz zwei ein bionischer Elefantenrüssel, der in einem Greifarm nachempfunden wurde. Das Team vom Gymnasium Mariengarden wurde besonders gelobt, weil der Prototyp von A bis Z funktioniere, viele Themen wie Elektronik, Mechanik, Hydraulik und Automatik einflossen und sie sich auch eine industrielle Anwendung in der automatisierten Montage überlegt hätten, heißt es. Den dritten Platz holte sich ein Team vom Gymnasium Remigianum, das ein Life Jacket für Blinde entwickelt hat. Tierisches Vorbild war hier die so gut wie blinde Fledermaus, die sich mittels Ultraschalls orientiert. Nachempfunden wurde dies mit Sensoren an der Weste, sodass der Mensch per Vibration vor Hindernissen gewarnt wird. „Ein echter Alltagshelfer“, sagte Schulte anerkennend.
Kooperation mit Unternehmen über Monate
Die teilnehmenden Unternehmen waren viele Monate an der Seite der Jugendlichen aktiv, um sie mit Know-how, Material und Werkzeugen zu unterstützen. „Wir haben die vier Schüler der Arnold-Janssen-Schule begleitet, die ihre Müllpicker mit Greifzangen ausstatten wollten, um beispielsweise Dosen mit Pfand nicht zu zerdrücken oder den Barcode zu beschädigen“, berichtet Wolfgang Overbeck von Grunewald. Beim Prototyp aus dem 3D-Drucker habe man sich den Oktopus-Arm als Vorbild genommen – „mit einem super anschmiegsamen Ergebnis, das so auch in der Industrie Anwendung findet.“