Landkreis Grafschaft Bentheim

IHK-Standortumfrage: Nordhorn schneidet „überwiegend gut“ ab

Nordhorn – Der Wirtschaftsstandort Nordhorn schneidet einer Standortumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim zufolge bei den ansässigen Betrieben „überwiegend gut ab“. 61 Prozent der Unternehmen zeigen sich zufrieden, weitere 18 Prozent sind sehr zufrieden. Dazu würden rund 73 Prozent der Unternehmen Nordhorn als Wirtschaftsstandort weiterempfehlen. Die Ergebnisse der Umfrage für die Kreisstadt stellten IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf und der Nordhorner Bürgermeister Thomas Berling.

Tauschten sich zu den Ergebnissen der IHK-Standortumfrage für die Stadt Nordhorn aus (von links): IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf, Nordhorns Bürgermeister Thomas Berling, Frank Hesse (IHK-Geschäftsbereichsleiter Wirtschaftspolitik), Stadtbaurat Thimo Weitemeier sowie Karsten Müller (Wirtschaftsförderung der Stadt Nordhorn). Foto: Stadt Nordhorn

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Als besonders wichtig betrachten die Unternehmen die Versorgung mit Mobilfunkinfrastruktur und Breitbandinfrastruktur sowie die Einkaufsmöglichkeiten in Nordhorn. Die Einkaufsmöglichkeiten stellen zusammen mit den Hotel- und gastronomische Angeboten sogenannte weiche Standortfaktoren dar. Sie werden als besondere Stärke Nordhorns von Unternehmen wahrgenommen. „Gerade diese Faktoren spielen für die Unternehmen bei der Rekrutierung von Fachkräften eine wichtige Rolle“, erklärte Graf. Vor diesem Hintergrund sei das gute Abschneiden in diesem Bereich besonders erfreulich. 

„Das Ergebnis freut uns sehr und unterstreicht die dynamische Entwicklung, die wir in den vergangenen Jahren in wirtschaftlicher Hinsicht hingelegt haben. Zahlreiche Neuansiedlungen und Erweiterungsvorhaben stimmen uns zuversichtlich, dass die Entwicklung auch in den kommenden Jahren fortgeführt werden kann. Hierfür wollen wir den nötigen Rahmen liefern“, betonte Berling. 

Die Ergebnisse basieren auf den Antworten von 143 Unternehmen sowie persönlichen Gesprächen mit Unternehmern, um die Stärken und Schwächen des Standortes Nordhorns zu ermitteln. Besonders erfreulich, so Graf, sei, dass 66 Prozent der Unternehmen die Veränderungen in den letzten fünf Jahren tendenziell positiv bewerten. Im regionsweiten Durchschnitt sei dies bei lediglich jedem zweiten Unternehmen der Fall. 

Handlungsbedarf bei Personalsuche, Bürokratie und Digitalisierung

Den dringendsten Handlungsbedarf sehen die Unternehmen in Nordhorn hingegen bei der Verfügbarkeit von beruflich qualifizierten Fach- und Führungskräften, bei der Bearbeitungsdauer von Anliegen und Genehmigungsverfahren sowie bei der Verfügbarkeit von digitalen Dienstleistungen in der Verwaltung. Auch bei weiteren Faktoren wie der Verfügbarkeit von geeignetem Wohnraum oder der Verfügbarkeit von Auszubildenden überwiege der Anteil der unzufriedenen Unternehmen. 
Bürgermeister Berling kommentierte die Ergebnisse der IHK-Standortumfrage: „Das deutschlandweite Top-Thema Fachkräftemangel betrifft natürlich auch Nordhorn. Unsere Antwort darauf sind massive Investitionen in die nachhaltige Optimierung der Standortqualität, sowohl für die Unternehmen als auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Durch den regelrechten Bauboom der vergangenen Jahre stehen wir bei der Wohnraumversorgung tatsächlich sehr gut da. Von 2018 bis 2022 ist der Bau von mehr als 1.700 neuen Wohnungen genehmigt worden. Allein im Neubaugebiet Oorde Südufer wird in den kommenden Jahren weiterer Wohnraum für rund 600 Menschen entstehen. Auch im Bereich Digitalisierung von Dienstleistungen ist Nordhorn im Vergleich zu anderen Kommunen durchaus weit vorne. Mit der neu geschaffenen Stelle des Digitalisierungsmanagers wollen wir die Wirtschaft ab sofort aber enger in die Digitalisierungsprozesse einbinden. Und hinsichtlich der Dauer von Genehmigungsverfahren wünscht sich natürlich auch die Stadt Nordhorn vom Gesetzgeber den lange versprochenen Bürokratieabbau.“ 

Hintergrund: 
Die IHK hat rund 15.000 Unternehmen im IHK-Bezirk zu ihrer Standortzufriedenheit befragt. Rund 14 Prozent der Unternehmen nahmen teil. Für die Befragung bewerteten die Befragten unterschiedliche Standortfaktoren im Hinblick auf Wichtigkeit und Zufriedenheit: Darunter die Infrastruktur, die Standortkosten, das Arbeitskräfteangebot, das Wirtschaftsklima oder die Standortattraktivität. 

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