Kreis Borken

„Wir brauchen mehr solcher innovativen Vorhaben“

Heek – Bundesbauministerin Klara Geywitz hat die Unternehmensgruppe Büscher in Heek besucht. Wie das Unternehmen jetzt bekannt gab, machte sich die Politikerin vor Ort ein Bild vom Recyclinghaus, das Büscher aus altem Abrissmaterial errichtet hat.

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Sämtliche tragende und nichttragende Innenwände des Mehrparteienhauses sind aus Recyclingbeton mit 100 Prozent Natursteinersatz gefertigt. Dafür hatte Büscher nach eigenen Angaben als einziges Unternehmen in Deutschland 2021 vom Deutschen Institut für Bautechnik die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung bekommen. In den Fertigteilen werden die Rohstoffe Kies und Sand komplett durch gemischtes Abbruchmaterial ersetzt. Nach acht Jahren Forschungs- und Entwicklungszeit stellte Büscher das fertige Haus nun vor. „Beim Büscher-Pilotprojekt wurden etwa 95 Kubikmeter Recyclingbeton verbaut und rund 155 Tonne primäre Rohstoffe gespart“, erklärte der technische Leiter bei Büscher, Frank Buss.

Von der nachhaltigen Bauweise überzeugten sich Bundesministerin Geywitz gemeinsam mit Bettina Stinner (Referentin im Bundesbauministerium) und SPD-Bundestagsabgeordnete Sarah Lahrkamp. Die beiden Erfinder und Inhaber Wolfgang und Hans-Jürgen Büscher stellten ihnen das Pilotprojekt vor.

„Der Bauschutt, der beim Abriss von alten Häusern entsteht, ist für uns kein Müll, sondern hochwertiger Baustoff. Er wird so recycelt und verarbeitet, dass hochwertige Bauteile für neue Bauvorhaben entstehen“, erklärte er. Die Bauzeit für das Projekt belief sich auf rund vier Monate. „Die Baubranche steht vor einem massiven Umbruch. Sie muss die Dekarbonisierung vorantreiben. Kreislaufwirtschaft im Gebäudebereich und Baustoffrecycling werden dabei immer wichtiger. Gerade deshalb brauchen wir mehr solcher innovativen Vorhaben wie diese“, betonte Bauministerin Geywitz.

Die Politikerin lud die beiden Unternehmer dazu ein, das Projekt in Berlin vorzustellen. Geywitz: „Sie sind absolute Pioniere – Glückwunsch und Anerkennung dazu!“.

Bauministerin Geywitz besuchte in Heek außerdem den Blockheizkraftwerkhersteller 2G Energy (Wirtschaft aktuell berichtete).
 

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