Kreis Coesfeld

Westfleisch wächst weiter

Münster – Westfleisch ist 2023 weiter gewachsen: Der in Münster ansässige und nach eigenen Angaben zweitgrößte deutsche Fleischvermarkter hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr um elf Prozent auf 3,35 Milliarden Euro gesteigert. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um fast sieben Prozent auf 37,7 Millionen Euro.

Westfleisch, hier der Standort in Coesfeld, ist im vergangenen Jahr weiter gewachsen. Foto: Westfleisch

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Diese vorläufigen, noch ungeprüften Zahlen präsentierte das Unternehmen auf der Auftaktveranstaltung der „Westfleisch-Tage 2024“ in Paderborn, bei denen das das Unternehmen in drei weiteren Regionen in Nordwestdeutschland seine rund 4.900 landwirtschaftlichen Mitglieder über das vergangene Geschäftsjahr und die Pläne für das laufende Jahr informiert.

„2023 konnten wir unsere Marktanteile weiter ausbauen“, erklärte Dr. Wilhelm Uffelmann, seit September 2023 Vorstandsvorsitzender. „Und das gilt nicht nur für die reinen Schlachtzahlen, sondern auch für die Weiterverarbeitung.“ Tatsächlich schlachtete Westfleisch bei „einem bundesweit deutlich rückläufigen Markt“ annähernd wie im Vorjahr 6,5 Millionen Schweine; bei der Schlachtung von Rindern legte das Unternehmen um 5,2 Prozent auf 380.000 Tiere zu. Wachstumstreiber sei zudem das Weiterverarbeitungsgeschäft der Tochterunternehmen gewesen, wie Westfleisch mitteilte: Der Convenience- und SB-Warenanbieter WestfalenLand steigerte seinen Absatz um 2,8 Prozent, der Convenience- und Wursthersteller Gustoland um 9,3 Prozent.

Nachdem bereits 2023 die Kosten auf breiter Front gestiegen seien, rechnet das Unternehmen „auch für die Zukunft mit weiter zunehmenden Belastungen“. So werden 2024 die Personalkosten nach dem Tarifabschluss von 2023 deutlich zulegen, gleichzeitig treiben Maut- und CO2-Steuererhöhung die Logistikkosten, prognostizierte Westfleisch. Neben den dauerhaft weiter steigenden Energiekosten stelletn auch Regulatorik-Kosten, verursacht zum Beispiel durch das Lieferkettengesetz, Pflichten für Unternehmen der kritischen Infrastruktur oder das neue EU-Cybersicherheitsgesetz, eine wachsende Belastung dar.

Investitionen geplant

„Trotz aller Herausforderungen sehen wir aber zuversichtlich in die Zukunft“, betonte Uffelmann. „Wir verbessern unsere Handlungsspielräume sukzessive, stärken unsere Ergebnisqualität nachhaltig und festigen so unsere Marktposition.“ Von entscheidender Bedeutung seien dabei vor allem drei Dinge: „Erstens wollen wir fokussiert unser Kerngeschäft weiter ausbauen. Zweitens werden wir gezielt in unsere Standorte investieren, um noch effizienter zu arbeiten. Und drittens wollen wir die Wertschöpfungstiefe unserer Nebenprodukte erhöhen, wie auch unser jüngster Erwerb von The Petfood Company dokumentiert.“

Wichtiger Erfolgsfaktor sei schließlich weiterhin ein Effizienz-Maßnahmenprogramm. „Mit Hilfe von ‚WEfficient‘ konnten wir bereits 2023 die zum Teil deutlich gestiegenen Kosten ein gutes Stück kompensieren“, erläuterte Finanzvorstand Carsten Schruck. „Zudem realisierten wir im vergangenen Sommer eine neue langfristige Refinanzierung – unsere Eigenkapitalquote von knapp 40 Prozent und die geringe Verschuldung schaffen bei unseren Finanzierungspartner hohes Vertrauen.“

Westfleisch plant, den Genossenschaftsmitgliedern eine Dividende von 4,2 Prozent auf eingelegte Geschäftsguthaben sowie weitere Boni und Sonderboni zu zahlen. Mehr dazu will das Unternehmen auf der Generalversammlung im Juni 2024 berichten.

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