Beim Nachhaltigkeitsforum bekamen die Teilnehmenden einen Einblick in die rechtlichen Rahmenbedingungen und tauschten sich über bevorstehende Herausforderungen aus. In praxisnahen Vorträgen informierten die Referenten über die Ziele und Umsetzung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). „Die Anforderungen an Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit nehmen zu. Viele Unternehmen sind aus wirtschaftlichen Gründen ohnehin sehr nachhaltig unterwegs. Andererseits drängen immer mehr Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter stärker darauf, dass sich Unternehmen nachhaltiger aufstellen. Aber auch die Politik trägt dazu bei, insbesondere mit neuen gesetzlichen Anforderungen wie der Corporate Sustainability Reporting Directive“, erklärte IHK-Präsident Uwe Goebel zum Auftakt.
Bis zum Jahr 2025 werden etwa 17.000 mittelständische Unternehmen der Nachhaltigkeitsberichtspflicht unterliegen – darunter auch circa 250 Unternehmen aus dem IHK-Bezirk Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim. „Dies betrifft 38 Prozent der Beschäftigten in der Region“, berichtete die IHK-Beraterin für Nachhaltigkeit, Susann Mädler.
Eine Mehrheit von 87 Prozent der regionalen Unternehmen sieht die Notwendigkeit, mehr im Bereich Nachhaltigkeit zu tun. Das zeigen die Ergebnisse aus der Creditreform-Marktbefragung zur Nachhaltigkeit bei 500 mittelständischen Unternehmen.
Beim Nachhaltigkeitsforum gaben Experten aus der Wirtschaft Einblicke in ihre Arbeit: Die GMH-Gruppe aus Georgsmarienhütte hat das Ziel, bis 2039 klimaneutral zu werden. Luciana Finazzi Filizzola, Direktorin für Nachhaltigkeit und Kommunikation bei GMH, unterstrich die Herausforderung für ein Unternehmen in der Stahlproduktion den CO2-Fußabdruck zu verringern.
Sven Duisen, Wirtschaftsprüfer bei PKF WMS in Osnabrück, hob in seinem Vortrag hervor, dass die frühzeitige Datenerfassung und Planung die Schlüssel seien, um die Nachhaltigkeitsberichterstattung entsprechend der gesetzlichen Anforderungen erfolgreich umsetzen: „Der Nachhaltigkeitsbericht wird Teil des Lageberichts und vom Wirtschaftsprüfer überprüft“, so Duisen.
Die Rabe Fashion Group aus Hilter setzt mit einem Probelauf der CSRD-Berichterstattung bereits für 2024 ein Best-Practice-Beispiel. „Die Einbindung der Mitarbeitenden im Nachhaltigkeitsprozess ist dabei entscheidend“, berichtete Thomas Chuchra-Welzel, Leiter des Nachhaltigkeitsmanagements.
„Die Veranstaltung hat gezeigt, dass die Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen einen klaren Plan und eine zielgerichtete Herangehensweise erfordert. Unternehmen sind für die CSRD-Berichterstattung gerüstet, wenn sie frühzeitig Ziele festlegen und Daten erfassen“, so CSR-Beraterin Mädler abschließend.