Kreis Steinfurt

Stadt Rheine kauft Damloup-Kaserne

Rheine – Die Stadt Rheine hat die Damloup-Kaserne gekauft. Damit erreicht die Emsstadt den nächsten Meilenstein in dem seit mehreren Jahren laufenden Konversionsprozess. Auf dem zehn Hektar großen Kasernengelände sollen 650 Wohneinheiten entstehen.

Bei der Unterzeichnung des Kaufvertrags für die Damloup-Kaserne (von links): Baudezernentin Milena Schauer, Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann, Konversionsmanager Mark Dieckmann, Notar Dr. Ingo Holtfester, Axel Schümers (Verkauf BImA) und Peter Waanders (Verkaufsleiter BImA). | Foto: Stadt Rheine

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Die Stadt Rheine hat die Kaserne von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) übernommen. „Mit dem städtebaulichen Konzept für das neu erworbene Gelände beschreiten wir neue und innovative Wege“, verweist Rheines Baudezernentin Milena Schauer auf die dort geplanten Projekte zum Klima- und Umweltschutz hin. Für die Planungen wurde die Verwaltung schon im vergangenen Jahr im Rahmen des Landeswettbewerbes „Zukunft Stadtraum“ prämiert.

Auch Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann zeigte sich zufrieden mit dem Kauf einer weiteren ehemaligen Bundeswehrkaserne: „So ein Kauf bedarf einer umfangreichen Vorbereitung und Untersuchung. Das betrifft unter anderem den Artenschutz, die Erschließung, den Rückbau vorhandener Gebäude und natürlich mögliche Altlasten. Deshalb bin ich froh, dass die seit 2018 andauernden Verhandlungen mit der BImA, die in der Sache hart aber stets auf Augenhöhe, mit gegenseitigem Respekt und freundlicher Atmosphäre erfolgten, nun mit dem Kaufvertrag besiegelt wurden. Damit erhalten wir weitere Entwicklungsmöglichkeiten für die Stadt Rheine.“

Kernelement des Projekts ist ein Mobilitätskonzept mit den aus dem Wohngebiet ausgelagerten Parkhäusern, den sogenannten Mobilitätshubs. Sie sind der Schlüssel für ein autoarmes Quartier. Für weitere Entlastungen sollen Sharingangebote für Pkw und E-Lastenräder sorgen und damit zu einer hohen Wohn- und Lebensqualität beitragen. Mit einem neuen Regenwassermanagement wird auch den Starkregenereignissen Rechnung getragen. Nach dem Prinzip der „Schwammstadt“ wird Regenwasser durch Begrünung und Bepflanzung möglichst lange im Wohngebiet zurückgehalten, um eine hohe Verdunstungsrate zu erreichen. Mit einer circa 18.000 Quadratmeter großen Parklandschaft, dem „Zettpark“, soll ein Großteil des alten Baumbestand erhalten bleiben und so für ein gutes Mikroklima sorgen.

Konversionsmanager Mark Dieckmann erklärt die nächsten Schritte: „Ziel ist es, in diesem Jahr mit der Flächenaufbereitung zu starten. So kann 2023 mit der abschnittsweisen Neuerschließung begonnen werden.“ Das ist die Voraussetzung dafür, dass die Stadt frühestens ab Ende 2023 mit der Vermarktung der ersten Grundstücke starten kann.

Von den geplanten 650 Wohneinheiten sollen voraussichtlich 60 im geförderten Wohnungsbau entstehen. Auch eine Kindertagesstätte ist geplant. Die BImA hat deswegen auch eine Reduzierung des Kaufpreises von mehr als 1,7 Millionen Euro gewährt.

Ein Teil der Flächen und Gebäude wird vom Land NRW noch bis Ende 2022 zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzt. Im Anschluss daran wird auch der Großteil der heutigen Flüchtlingsunterkunft abgerissen.

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