Münster

Social Impact Night: So kann soziales Unternehmertum funktionieren

Münster – „Wie können wir zusammen in eine neue Wirtschaft gehen?“ Mit dieser Frage eröffnete Björn Fischer, Vorsitzender des Social Impact e.V., die fünfte Social Impact Night in der Trafostation Münster. Mögliche Antworten präsentierten in der Folge drei Gäste, die sich dem sozialen Unternehmertum verschrieben haben.

Münsters Social-Entrepreneurship-Szene vernetzte sich bei der fünften Social Impact Night in der Trafostation. Hier im Bild: GROME-Gründer Hanno Weimer. Foto: FH Münster/Frederik Tebbe

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Den Abend eröffnete Simon Mayr von der Kinder-Video-Plattform Yooleo. Die Plattform hat sich zum Ziel gesetzt, Nachhaltigkeitsthemen an Kinder im Alter von vier bis sieben Jahren zu vermitteln, um schon dne jungen Zielgruppen einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien beizubringen. „Wir sind vergangene Woche live gegangen, nun probieren erste Kitas unser Angebot aus“, verriet Mayr. Unterstützung bekommt Yooleo dabei vom Fachbereich Sozialwesen der FH Münster.

Sophie Löbbering, Mitgründerin der Organisationsberatung „iniciato“ brachte den Teilnehmenden der Social Impact Night das Prinzip der Solidarischen Landwirtschaft (Solawi) näher. Sie ist Gründerin des Vereins Solawi Crowdsalat in Dülmen, der Konsumentinnen und Konsumenten zusammenbringt, um gemeinsam die Jahreskosten eines landwirtschaftlichen Betriebes und das damit verbundene Risiko zu tragen. Im Gegenzug darf sich die Gruppe die gesamte Ernte teilen. „Solidarische Landwirtschaften sind Zukunftslabore jenseits ökonomischer Markt- und Preiskoordination, sowie des Zwangs nach Größenwachstum und Gewinnmaximierung“, erklärte Löbbering. „Wir teilen die Ernte wöchentlich fair untereinander auf – und teilen auch alle Kosten miteinander, somit agieren wir unabhängig vom Markt und den dort herrschenden Preisschwankungen und Standards für Lebensmittel.“

Löbbering hatte zuvor an der FH Münster Oecotrophologie studiert und sie betonte, dass die Mitglieder des Solawie-Projektes das Gemüse, an dessen Anbau sie selbst beteiligt sind, mehr wertschätzen. „Sie erleben mit, wie es wächst, gepflegt und geerntet wird, auch weil sie es freitags persönlich auf dem Hof abholen“, begründete die Initiatorin.

Die Verbundenheit mit der Natur zu stärken ist auch ein Anliegen des dritten Referenten, Hanno Weimer. Er ist Mitgründer des Startups Grome, das sich auf Teamentwicklungsformate im Freien spezialisiert hat. Ziel ist es, durch Selbstwahrnehmung, und emphatischen Kommunikation die Resilienz, den Zusammenhalt und die Gesundheit am Arbeitsplatz zu trainieren. „Teamentwicklung kann mehr sein, als nur in einem Tagungshotel Vorträge zu hören oder im Büro zu kickern“, verdeutlichte Weimer, der mit seinem Gründerteam in Münster gestartet ist, und dort unter anderem das Pre-Inkubatorprogramm im Reach Euregio Start-up Center durchlaufen hat. Heute ist das Unternehmen in Hamburg ansässig.

Info:
Die Social Impact Night ist ein Gemeinschaftsprojekt der FH Münster und der TAFH Münster GmbH in Zusammenarbeit mit dem Social Impact e.V.

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