Münster

Bewerbungsprozesse: „So schnell und einfach wie nötig“

Nordhorn - Wie Unternehmen den ersten Kontakt zum Bewerber gestalten können und wie das weitere Prozedere im Idealfall aussieht, erklärt Heiko Knüver, Standortleiter AMG Recruiting in Nordhorn.

Heiko Knüver, Standortleiter AMG Recruiting in Nordhorn

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Herr Knüver, wie gestaltet man den Erstkontakt optimal?
So schnell und einfach wie nötig. Über ein Kontaktformular, telefonisch oder per WhatsApp kann der Bewerber oder die Bewerberin sein oder ihr Interesse zeigen. Wichtig ist, dafür eine konkrete Ansprechpartnerin oder einen Ansprechpartner in der Stellenanzeige zu nennen. Vollständige Bewerbungsunterlagen einzureichen, wäre zu diesem Zeitpunkt fehl am Platz. Oftmals sind Kandidatinnen oder Kandidaten auch mit dem Mobiltelefon auf Jobsuche und haben dann keine Unterlagen zur Hand. In einem ersten Kontakt wird dann abgeklopft, ob die Fähigkeiten und Wünsche zur Stelle passen. Ist das der Fall, erfolgt eine Einladung zum Vorstellungsgespräch sowie parallel die Zusendung des Lebenslaufs.

Wie geht es dann mit dem Bewerbungsprozess weiter?
Wenn die Bewerbungsunterlagen eingetroffen sind, erfolgt eine automatische Empfangsbestätigung. Auch eine schriftliche Bestätigung des telefonisch vereinbarten Termins für das Vorstellungsgespräch ist sinnvoll. Das Bewerbungsgespräch selbst sollte mit der verbindlichen Info enden, wann die Kandidatin oder der Kandidat eine Rückmeldung bekommt. Auch nach der Zusage gilt es, den Kontakt bis zum Jobantritt zu halten, etwa durch Geburtstagsanrufe, Newsletter oder Einladungen zu Veranstaltungen des Unternehmens. Insbesondere bei Auszubildenden, die ihren Arbeitsvertrag in der Regel schon Anfang des Jahres unterschreiben und dann erst Monate später im August mit der Ausbildung starten, ist es wichtig, sie einzubinden und ein Gefühl der Zugehörigkeit zu schaffen.

Was sind absolute No-Go‘s?
Dem Kandidaten oder der Kandidatin nicht auf Augenhöhe zu begegnen. Das fängt schon damit an, dass der Ansprechpartner für die Bewerbung häufig der Geschäftsführer oder die Geschäftsführerin ist und somit eine Hürde aufgebaut wird. Im Gespräch selbst ist es ebenso abschreckend, wenn gleich mehrere Verantwortliche aus dem Unternehmen den Kandidaten „verhören“. Auch verzögerte Rückmeldungen sind No-Go‘s. Dabei sollten auch die Anforderungen an die verschiedenen Kanäle beachtet werden: Eine WhatsApp sollte zum Beispiel nach spätestens 24 Stunden beantwortet sein, bei einer E-Mail sind fünf Tage das Maximum.

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