Aus der Region

Regionalagentur Münsterland will interkommunale Zusammenarbeit forcieren

Münsterland – Die Herausforderungen rund um die Situation von ukrainischen Geflüchteten steht künftig stärker im Mittelpunkt der Arbeit der Regionalagentur Münsterland. Das ist ein Ergebnis des jährlichen Kooperationsgesprächs des Lenkungskreises der Regionalagentur mit Vertreterinnen und Vertretern des NRW-Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS). Der Lenkungskreis der Regionalagentur traf sich jetzt auf Gut Havichhorst in Münster, um das laufende Geschäftsjahr zu evaluieren und neue Themenschwerpunkte für 2023 zu setzen.

Die Mitglieder des Lenkungskreises (von links): Reiner Zwilling, Carsten Taudt, Agnes Schwegmann, Frank Tischner, Julia Roesler, Ralf Bierstedt, Knut-Rüdiger Heine, Dr. Olaf Gericke, Karin Ostendorff, Barbara Molitor, Dr. Victoria Schnier, Tanja Naumann und Klaus Ehling. Lenkungskreis der Regionalagentur. Foto: © Münsterland e.V.

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„Der Krieg in der Ukraine und die Energiekrise stellen besondere Herausforderungen für den Arbeitsmarkt dar und fordern eine starke interkommunale Zusammenarbeit“, erklärte Dr. Olaf Gericke, Landrat des Kreises Warendorf und Vorsitzender des Lenkungskreises. Um in Krisenzeiten schnell handeln zu können, sei die Vernetzung der Akteure vor Ort besonders wichtig. So wurde das Stellenkontingent des Förderprogrammes „Beratungsstellen Arbeit“ um je 0,5 Stellen aufgestockt, um den durch die Auswirkungen des Krieges zu erwartenden erhöhten Beratungsaufwand zu decken. Die „Beratungsstellen Arbeit“ sind ortsnahe Anlaufstellen für Arbeitslose und Menschen in schwierigen Beschäftigungssituationen.

Die Regionalagentur Münsterland hatte die „Beratungsstellen Arbeit“ und die Jobcenter bereits am 8. November bei einem Runden Tisch vernetzt. Ziel war es, sich über die Angebote für ukrainische Geflüchtete auszutauschen, den Status quo der bestehenden Unterstützungsinfrastruktur zu ermitteln, die Maßnahmen miteinander zu vernetzen und gegebenenfalls neue oder angepasste Formate zu entwickeln. „Nur im direkten Kontakt mit den beratenden Institutionen können Bedarfe passgenau ermittelt werden“, betonte Julia Roesler, die die beim Münsterland e.V. ansässige Regionalagentur Münsterland leitet.

Zur Unterstützung der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber bei diesem Thema hat der Münsterland e.V. auf seiner Website Informationen über die Beschäftigung ukrainischer Geflüchteter zusammengestellt. Von der Jobvermittlung über die Berufsanerkennung bis zum Onboarding im Unternehmen finden Führungskräfte und Personalverantwortliche dort häufig gestellte Fragen und Antworten. Umgesetzt wurde das Online-Angebot vom Service Onboarding@Münsterland, ergänzend zu den Angeboten der Regionalagentur.

Ein weiteres Thema des Kooperationsgesprächs war die erfolgreiche Nutzung weiterer Förderprogramme im Münsterland. So wurden im Jahr 2022 insgesamt 1.655 Bildungsschecks an Arbeitnehmerinnen, Arbeitnehmer oder Unternehmen vergeben. Das gesamte Kontingent für das laufende Jahr wurde bereits ausgeschöpft. Damit ist das Münsterland bei den Bildungsschecks Spitzenreiter unter den NRW-Regionen. Gleiches gilt für das Förderprogramm „unternehmensWert:Mensch“, das Ende 2022 ausläuft. Davon wurden im Münsterland rund 150 Beratungen in Anspruch genommen. Auch bei der Ausgabe von Potentialberatungen, die kleine und mittlere Unternehmen betreffen, sieht es ähnlich aus: Mit 93 Beratungen liegt das Münsterland auf einem der Spitzenplätze in NRW.

Neu ist das Förderinstrument „Transformationsberatung NRW“, das sich an Unternehmen richtet, die ihre Green-Economy-Strategie ausbauen möchten. Das durch die EU geförderte Angebot unterstützt Unternehmen beim klimaneutralen und digitalen Wirtschaften.

Info
Die Regionalagentur Münsterland mit Sitz beim Münsterland e.V. fungiert als Schnittstelle zwischen dem Arbeitsministerium in NRW und der Region. Sie setzt Konzepte, Programme und Projekte des Ministeriums um und unterstützt sowohl Unternehmen als auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Eine wichtige Aufgabe der Regionalagentur ist die Vernetzung der Akteure im Münsterland zu aktuellen Themen. So setzt sie regelmäßige Austauschtreffen mit den Leitungen der Jobcenter der Kreise Borken, Coesfeld, Steinfurt, Warendorf und der Stadt Münster um. In diesem Jahr insbesondere zu den Schwerpunktthemen „Auswirkungen des Ukraine-Kriegs“ und „Energiekrise“.
Weitere Infos gibt es hier: www.regionalagentur-muensterland.de

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