Die AWM vereint die Geschäftsführungen der Wirtschaftsförderungen der Kreise des Münsterlandes, der Stadt Münster und des Münsterland e.V.: Christian Holterhues (WESt mbH, Kreis Steinfurt), Dr. Jürgen Grüner (wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH), Petra Michalczak-Hülsmann (gfw – Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Warendorf mbH), Dr. Daniel Schultewolter (WFG für den Kreis Borken mbH), Enno Fuchs (WFM Wirtschaftsförderung Münster GmbH) sowie Andreas Grotendorst (Vorstand Münsterland e.V.).
„Wir verstehen die Aussagen der Lufthansa als deutlichen Warnschuss. Der FMO liegt im Herzen des Münsterlands – er ist Dreh- und Angelpunkt für Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Investoren. Die Verbindung nach München ist die letzte verbliebene regelmäßige Anbindung an ein internationales Drehkreuz. Ihr Verlust würde viele Betriebe empfindlich treffen“, so die AWM in ihrer Stellungnahme.
Für Geschäftsreisende und Tourismus unverzichtbar
Die Strecke nach München sei sowohl für Geschäftsreisende als auch für den Tourismus unverzichtbar. Der FMO „verbindet das Münsterland effizient mit Süddeutschland und der Welt – und trägt erheblich zur Wettbewerbsfähigkeit und Lebensqualität im Münsterland bei“, so die Wirtschaftsförderer.
Der FMO sei eine Infrastruktur, auf die die international vernetzte Wirtschaft im Münsterland angewiesen sei. „Die Zahlen belegen die Bedeutung der Verbindung: Die Flüge nach München sind nach Angaben des Flughafens gut ausgelastet, rund 40 Prozent der Passagiere steigen dort in Langstreckenverbindungen um. Das zeigt, dass der FMO kein Regionalflughafen im engeren Sinne ist, sondern ein wichtiger Bestandteil des internationalen Verkehrsnetzes“, betont die AWM.
Das Münsterland brauche eine starke und verlässliche Luftverkehrsanbindung. Die AWM appelliere deshalb an Lufthansa, Bund und Land, „die Bedeutung des FMO als regionalen Wirtschaftsfaktor und internationalen Verbindungspunkt anzuerkennen und gemeinsam Lösungen zu finden, die die Zukunft des Standorts sichern“, heißt es weiter.
Vorbild virtuelle Airline
Unterdessen richtet sich der Blick in Greven auch auf Alternativen. Die finden sich beispielsweise in Paderborn. Dort hatte die Lufthansa bereits im Frühsommer 2025 die Verbindung zwischen dem Flughafen Paderborn/Lippstadt und München aufgegeben.
Unternehmen aus der Region schlossen sich anschließend zusammen und gründeten die virtuelle Airline Sky Hub PAD, mit der die Verbindung in Bayerns Hauptstadt erhalten werden soll. Die gemeinsame Gesellschaft stellt keine eigenen Flugzeuge, sondern greift für das eigentliche operative Geschäft auf die dänische Airline DAT zurück. Seit September führt die Gesellschaft die Flüge durch und setzt dafür eine Turboprob-Maschine vom Typ ATR 72-600 ein, das rund 70 Passagiere befördern kann.
DAT ist bereits an verschiedenen deutschen Flughäfen aktiv und bedient beispielsweise Routen von Saarbrücken nach Berlin und Hamburg. Die Umsetzung einer ähnlichen Idee in Greven würde allerdings ein Engagement der lokalen und regionalen Wirtschaft voraussetzen.
Am FMO könnte sich noch eine Alternative bieten. Das Stuttgarter Start-up Flyv möchte mit kleinen Flugzeugen eine Art „Lufttaxidienst“ betreiben, also keinen starren Flugplan anbieten, sondern „on demand“-Flüge. Im Blick hat das Unternehmen vor allem kleinere Airports und Direktverbindungen zwischen Städten. Aktuell fokussiert sich das Unternehmen allerdings auf Marketing und Partnerschaften mit interessierten Flughäfen. Den Start in einen echten Betrieb hat Flyv bisher nicht vollzogen, bislang finden lediglich Testflüge in Friedrichshafen oder Mönchengladbach statt. Am FMO war die Aufnahme eines Flugbetriebs bereits für 2025 geplant, doch „operative Anpassungen und eine noch laufende Markterprobung auf anderen Regionalstrecken“, wie das Unternehmen schreibt, hätten für eine Verzögerung gesorgt.
Lesen Sie hier die Stellungnahme der AWM.