Kreis Coesfeld

Münsterland Netzgesellschaft zieht positives Fazit für 2023

Billerbeck – Auf das erste Jahr, in dem sie Eigentümer der Gas- und seit Anfang 2023 auch der Stromnetze in der Region sind, blicken die Kommunen Ascheberg, Billerbeck, Havixbeck, Lüdinghausen, Nordkirchen, Olfen, Rosendahl und Senden als „Münsterland Netzgesellschaft“ (MNG) positiv zurück.

Seit Anfang 2023 gehören der Münsterland Netzgesellschaft auch die Stromnetze in der Region. Foto: Unsplash/Matthew Henry

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Die MNG hat gemeinsam mit der Gelsenwasser Energienetze GmbH als operativem Partner „Neuerungen und notwendige Anpassungen im Versorgungsnetz“ bewirkt, teilten sie in einer Presseinformation mit. Und auch für das Jahr 2024 stünden bereits zahlreiche Maßnahmen auf der To-Do-Liste, um das Stromnetz zukunftsfähig und sicher zu machen.

„Seit der Übernahme der Stromnetze haben die beteiligten Gemeinden endlich die Möglichkeit, auch in Sachen Stromversorgung zu bestimmen, welche Ausbaumaßnahmen verwirklicht werden sollen und welche nicht. Denn: Es geht natürlich um Geld, aber eben nicht immer“, betont Bürgermeister Sebastian Täger im Rahmen der jüngsten MNG-Beiratssitzung im Rathaus in Billerbeck.

Welche Investitionen bereits ins regionale Stromnetz getätigt wurden und welche für das kommende Jahr anstehen, erläuterten die beiden MNG-Geschäftsführerinnen Sandra Körner und Petra Helgers im Detail den Mitgliedern des Beirates. Das Gremium besteht aus den acht Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sowie acht Ratsvertreterinnen und Ratsvertretern aus den beteiligten Städten und Gemeinden.

Netzerneuerungen und -verstärkungen geplant

Neben der Stromerschließung von Neubaugebieten stehen an vielen Stellen Netzerneuerungen sowie Netzverstärkungen, Abrüstungen von Freileitungen und Gittermasttrafostationen sowie Installationen von Ortsnetzstationen an. Dazu gehört auch der Verbau von circa 40 Trafostationen. „Die Trafostationen werden hauptsächlich zur Gebietssanierung und zum Stromnetzausbau für erneuerbare Energien verwendet“, erläutert Manfred Hochbein von der GWN als Leiter der Betriebsdirektion Lüdinghausen. „Da wir für die benötigten Trafostationen aktuell circa 70 Wochen Lieferzeit einkalkulieren müssen, haben wir uns entschlossen, diese nicht auftragsscharf zu bestellen.“

Darüber hinaus hat MNG Gelsenwasser mit Pilotprojekten zur Stabilisierung und Steuerung des Stromnetzes beauftragt. Dazu gehört unter anderem der Einsatz von sogenannten Niederspannungslängsreglern. „Infolge einer stetig wachsenden Zunahme dezentral einspeisender Energieerzeuger wie Photovoltaikanlagen, Windkraftanlagen, Wasserkraftwerke, Biogaskraftwerke, und Kraft-Wärmekopplung kommt es zu Spannungsschwankungen, die durch das neue System ausgeglichen werden sollen“, erläutert Hochbein. Wichtig sei dabei, der Einspeisung aller erneuerbarer Energien den Weg freizumachen.

Auch das Thema Gas stand im Rahmen der MNG-Beiratssitzung auf der Tagesordnung. „In Senden sind wir gesetzlich für den Anschluss einer Biogasablage zuständig. Hierdurch entstehen hohe Investitionskosten, da neben den Gasleitungen Anlagen gebaut werden müssen, die die Einspeisung in das allgemeine Gasnetz ermöglichen“, erklärte Geschäftsführerin Petra Helgers.

Trotz dieser und zahlreicher anderer Investitionen war Geschäftsführerin Sandra Körner als Vertreterin der kommunalen Gesellschafter zufrieden: „Unsere Kalkulationen zur Übernahme der Stromnetze haben sich bestätigt. Die kommunalen Investitionen in Gas- und Stromnetze zahlen sich schon jetzt durch einen ersten sichtbaren Vermögensaufbau in den Städten und Gemeinden aus.“

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