In der Mitteilung von AGRAVIS heißt es: „Es geht aktuell um die Zukunft der heimischen Landwirtschaft, die mit regional produzierten, hochwertigen Lebensmitteln die Ernährung der Bevölkerung garantiert.“ Jens Spahn, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU im Bundestag, und Dr. Dirk Köckler, Vorstandsvorsitzender der AGRAVIS Raiffeisen AG, waren sich bei einem Gespräch in Münster darin einig, dass die Politik gefordert sei, den landwirtschaftlichen Betrieben endlich verlässliche Rahmenbedingungen an die Hand zu geben, damit sie für sich eine tragfähige Perspektive erkennen.
Den bundesweiten Protesten von Landwirtinnen und Landwirten zollten Spahn und Köckler uneingeschränkt Respekt. „Sie waren und sind auch immer noch absolut berechtigt. Denn statt Subventionen zu kürzen, braucht es langfristige Lösungen, die die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft erhält und Impulse setzt für Investitionen in mehr Innovation und Nachhaltigkeit.“ AGRAVIS stehe wir für eine nachhaltige, innovative Landwirtschaft. „Wir stehen aber auch für die demokratischen Werte – und sind als genossenschaftliches Unternehmen fest verankert im ländlichen Raum. Deshalb wehren wir uns auch gegen eine Stadt-Land-Diskussion und setzen alles daran, dass gerade in der Gesetzgebung auch die Position des ländlichen Raumes berücksichtigt wird”, so Köckler.
Die heimische Landwirtschaft sei ein "wichtiger Wirtschaftsfaktor, gerade im Münsterland. Sie produziert Lebensmittel in höchster Qualität. Das wollen wir erhalten. Und deshalb muss die Politik Rahmenbedingungen schaffen, unter denen unsere heimische Landwirtschaft gut arbeiten kann”, so Spahn. „Gerade auch in meinem Wahlkreis im Westmünsterland, der seit jeher eine starke Veredelungsregion ist, spüre ich die massive Verunsicherung bei den tierhaltenden Betrieben."
Warnung vor Abbau
Ein weiter fortschreitender Abbau der heimischen Schweinehaltung, ergänzte Köckler, würde die Fleischproduktion lediglich ins benachbarte Ausland verlagern – bei häufig viel geringeren Standards als bei uns. „Tierhaltung nachhaltiger zu betreiben, ist hierzulande möglich. Innovative Fütterungskonzepte etwa können die Methanproduktion in der Rinderhaltung um bis zu einem Drittel reduzieren. Gülle und Mist lassen sich in Biogasanlagen zudem zu wertvollem Biomethan veredeln und wieder in den Kreislauf einbringen“, nannte Köckler konkrete Beispiele. Die AGRAVIS als nationaler Agrarhändler stehe für eine innovativ-nachhaltige Landwirtschaft und bekenne sich ausdrücklich zur Nutzhierhaltung in Deutschland.
Spahn unterstrich, dass auch die CDU an der Seite der Landwirtschaft stehe. Der von der Bundesregierung angekündigte Bürokratieabbau für die Landwirtschaft reiche nach Auffassung der Partei nicht aus, um den Betrieben Sicherheit und Wertschätzung für ihr Tun zurückzugeben. Die Borchert-Kommission habe sehr deutlich einen gangbaren Weg aufgezeigt. Hieran gelte es in einem parteiübergreifenden Konsens schnellstmöglich anzuknüpfen. „Ich kann mir den ländlichen Raum nicht ohne Landwirtschaft vorstellen – und möchte es auch nicht“, so Köckler abschließend. D´