Kreis Coesfeld

Klimaschutz von oben

Havixbeck - Wer aus der Luftperspektive auf das Firmengelände von Benning Dachbegrünung in Havixbeck schaut, sieht auf den Dächern der Gebäude vor allem Grün. Genau genommen sogar dreierlei Arten von Grün. Sattes Grün mit Bäumen, Sträuchern und einer Terrasse, flache Vegetation und den Mittelweg zwischen beidem mit einer Photovoltaikanlage. Dass es dort so aussieht, hat zwei Gründe: Überzeugung und Marketing.

Bäume, Sträucher, flache Vegetation und Photovoltaik: Die Dächer der Firmengebäude von Benning Dachbegrünung zeigen, was in Sachen Klimaschutz möglich ist. Foto/Quelle: Benning Dachbegrünung

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Denn Dächer zu begrünen, ist das Geschäft der Firma Benning Dachbegrünung, die an der Hohenholter Straße 31 ihren Sitz hat. Auf den eigenen Dächern zeigt das Unternehmen, was möglich ist, um dem Klimawandel entgegenzuwirken, nachhaltig zu handeln, aber auch Kosten zu sparen – und selbst von den Vorteilen zu profitieren. „Eine normale Dachfläche hält in der Regel rund 20 Jahre, dann ist die Folie abgenutzt. Mit einer Dachbegrünung lässt sich dieser Zeitrahmen verdoppeln“, erklärt Geschäftsführer Michael Podgorny. „Für Unternehmen, die viele Produktionshallen und andere Flachdachgebäude haben, die sich im Sommer stark erhitzen, lohnen sich begrünte Dächer besonders“, ergänzt er. Sie binden CO2, Staub und Lärm. Durch Verdunstung und Schatten sorgen die Dächer für eine natürliche Kühlung, die nicht nur in die Gebäude hineinwirkt, sondern auch in der Umgebung die Temperatur senkt.

„Das ist auch im ländlichen Raum nötig, denn auch dort werden immer mehr Flächen versiegelt. Dachbegrünung steuert dagegen und fördert den natürlichen Wasserkreislauf. Während bei normalen Dächern fast 90 Prozent des Wassers in die Kanalisation geht, kann bei intensiv begrünten Dächern fast 100 Prozent zwischengespeichert, den Pflanzen wieder verfügbar gemacht werden oder verdunsten.“ Durch den Kühleffekt verbessert sich das Klima innerhalb der Gebäude und Klimaanlagen können häufig heruntergefahren werden. „Bei der Kombination von Gründächern mit Photovoltaikanlagen, wirkt der Kühleffekt doppelt. Das verdunstende Wasser verstärkt im Sommer durch die Kühlung der Paneele die Energieerzeugung“, erklärt Podgorny. Ein weiterer Vorteil: Plant ein Unternehmen einen Neubau mit begrüntem Dach, kann das gegebenenfalls auch als Ausgleichsfläche angerechnet werden.

Benning hat 2017 im Zuge des Neubaus die Dächer begrünt. Dieses Vorgehen ist auch heute immer noch typisch. „Bei rund 90 Prozent unserer Kunden geht es um Neubauten. Dabei wäre es auch bei den meisten Altbauten mit Flachdach möglich. Jedes Dach mit Kiesauflage hat schon mal beste Voraussetzungen. Dachsanierungen sind entsprechend auch ein guter Moment für eine Begrünung“, erklärt Podgorny. Die Mindest-Traglast eines Daches, die nötig ist, liegt bei 55 Kilogramm pro Quadratmeter für eine extensive, also flache und robuste, Begrünung mit Pflanzen, wie sie im alpinen Raum wachsen. Ab 110 Kilogramm pro Quadratmeter seien auch Stauden und Gräser, ab 250 Kilogramm auch Bäume mit entsprechender Bewässerung möglich.

„Bei allen Vorteilen sollte aber klar sein: Auch auf dem Dach wächst das Grün und braucht Pflege – besonders in Kombination mit Photovoltaikanlagen. Wenn die Pflanzen über die Paneele wuchern, sinkt die erzeugte Energiemenge“, erklärt der Geschäftsführer. Die Faustformel für die Flächen ist: Wenn die Pflege des Grüns am Boden ansteht, wird bei intensiv begrünten Flächen auch das Grün auf den Dächern gepflegt. Bei extensiv begrünten Flächen reichen in der Regel zwei Pflegegänge pro Jahr. Auf Flächen mit Photovoltaikanlage kann es auch dreimal im Jahr nötig sein. Und: Hier muss in Handarbeit geschnitten werden, um die Paneele nicht zu beschädigen. „Aber es lohnt sich“, so Podgorny.

KONTAKT
Thomas Brühmann (wfc)
Tel. 02594 78240-22
E-Mail: thomas.bruehmann@wfc-kreis-coesfeld.de

 

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