Die Innovationsorientierung der Betriebe zeige sich auch bei der Anzahl der Beschäftigten im Bereich Forschung und Entwicklung, wie die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim mitteilt. Hier gene die Mehrheit der Betriebe (62 Prozent) an, dass diese in den letzten fünf Jahren stabil geblieben, bei einem Viertel der Unternehmen sogar gestiegen sei.
Als Hindernis für Innovationen benennen die Unternehmen staatliche Rahmenbedingungen, die von 84 Prozent der Befragten als negativ bewertet werden. Gründe hierfür sind insbesondere hohe bürokratische Anforderungen im Innovationsprozess. Genehmigungsverfahren und Förderprogramme gelten als zu kompliziert und langwierig. Das Ökosystem in der Region wird hingegen überwiegend positiv bewertet. Hier profitieren Unternehmen besonders von Branchen- und Innovationsnetzwerken (75 %). Obwohl die Region stark durch die Hochschule und Start-ups geprägt ist, kooperieren Unternehmen mit diesen noch selten. Hier ergibt sich ein umfangreiches Potenzial, das Unternehmen für sich nutzen können.
„Die Umfrage zeigt deutlich, dass die Unternehmen innovativ sein wollen und auch Ressourcen in ihre Weiterentwicklung investieren. Leider bremsen Rahmenbedingungen wie hohe bürokratische Verfahren und auch Standortfaktoren wie hohe Energie- und Personalkosten die Unternehmen aus“, fasste Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Innovation und Energie, die Ergebnisse zusammen.
Beispiele aus der Region
Das IHK-Innovationsforum habe aber auch Platz für Erfolgsgeschichten aus der Region geboten. Unternehmen wie KUIPERS technologie GmbH aus Meppen, slashwhy GmbH aus Osnabrück und Elea Technology GmbH aus Quakenbrück hätten den Teilnehmern gezeigt, wie Unternehmen Innovationen nutzen könnten, um sich auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen vorzubereiten. Johannes Pfeifer, Sales Manager bei Elea Technology GmbH, zeigte, wie die Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten zu innovativen Weiterentwicklungen der eigenen Produkte führen kann. Elea entwickelt und verkauft Anlagen für die Lebensmittelverarbeitung. Michael Kuipers, Geschäftsführer der KUIPERS technologie GmbH, stellte vor, wie man einen traditionellen Industriebetrieb mit systematischen Ansätzen Prozesse und Produkte weiterentwickeln kann. KUIPERS hat sich von einem reinen Handwerksbetrieb zu einem High-Tech Unternehmen der Blechverarbeitung entwickelt. Dr. Christina Niemöller, Geschäftsführerin des Softwareentwicklers slashwhy GmbH, setzte den Fokus auf Freiräume für Mitarbeiter, um Innovation und Weiterentwicklung im Unternehmen zu fördern. Slashwhy entwickelt maßgeschneiderte Softwarelösungen für ihre Kunden.
Nach der Entwicklung innovativer Ideen steht der Wettbewerb am Markt bevor. Hierzu hat Prof. Dr. Oliver Roll von der Hochschule Osnabrück die Frage geklärt, welche Faktoren bei der Ermittlung des Preises für neue Produkte eine Rolle spielen. Denn auch ein sehr gutes Produkt müsse preislich zur Zielgruppe passen. Abgerundet wurde das Programm durch die tdlc innovations GmbH. Geschäftsführer Katharina Lutermann und Lars Brendler zeigten auf, welche verschiedenen Werkzeuge eingesetzt werden können, um Innovation im Unternehmen zu managen. Mit tdlc innovation bieten Sie ihren Kunden eine co-kreative Entwicklung von neuen Ideen.
„Das IHK-Innovationsforum hat gezeigt, dass Unternehmen sich mit unterschiedlichsten Mitteln weiterentwickeln, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dabei spielen nicht nur technologische Innovationen eine Rolle, sondern auch die Weiterentwicklung der Mitarbeiter und der betrieblichen Prozesse. Was die Wirtschaft jetzt braucht, sind bessere Rahmenbedingungen, um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Region zu erhalten“, forderte Schweda.