Kreis Coesfeld

Handwerkskammer Münster ehrt nächste Meister-Generation

Münster – Die Handwerkskammer (HWK) Münster hat 2.675 Jungmeisterinnen und -meister geehrt. „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Aber es ist ein Segen für Deutschland, dass es Sie gibt“, betonte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer, im Rahmen der Meisterfeier in der Halle Münsterland.

Glückwünsche für die besten Meisterinnen und Meister von (von links) Jürgen Kroos (HWK-Vizepräsident), HWK-Präsident Hans Hund, Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer (Zentralverband des Deutschen Handwerks) und (von rechts) HWK-Vizepräsident Bernhard Blanke sowie HWK-Hauptgeschäftsführer Thomas Banasiewicz. Foto: HWK Münster/ Andreas Buck

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In einer Welt im Umbruch brauche es den Willen und die Bereitschaft, die Zukunft endlich wieder positiv zu erzählen, so Wollseifer. Ein Schlüssel dazu seien die Meisterinnen und Meister. „Denn Sie sind es, die die Zukunftsaufgaben im Hinblick auf die Klima- und Energiewende angehen. Sie sind es, die unsere Häuser, Dächer, Möbel und Straßen bauen. Sie sind es, die unsere kulturellen Werte pflegen. Sie sind es, die uns alle mit guten Lebensmitteln und die alternde Bevölkerung mit Brillen, Hörgeräten, orthopädischem Schuhwerk und Zahnersatz versorgen“, betonte Wollseifer.

In seiner Festrede gab der ZDH-Präsident den Meisterinnen und Meistern mit auf den Weg, dieses Wissen durch Ausbildung an die nächste Generation weiterzugeben. Er appellierte: „Seien Sie Botschafterinnen und Botschafter der guten Nachricht: Im Handwerk, da kannst Du etwas bewegen! Da kannst du schon in jungen Jahren erfolgreich sein!“ Diese Generation von Meisterinnen und Meistern räume in der Gesellschaft mit Vorurteilen auf und schärfe das Bewusstsein dafür, wie wichtig und wertvoll die Arbeit im Handwerk sei.

„Mit Ihren Leistungen, insbesondere Ihrem Fleiß und Ihrem handwerklichen Know-how ist es Ihnen gelungen, die hohen Anforderungen der Meisterprüfung erfolgreich zu bewältigen“, lobte Kammerpräsident Hans Hund. Ihr Erfolg mache deutlich, dass berufliche und akademische Bildung auf Augenhöhe stehen. Hund rief dazu auf, die besondere Verantwortung, die mit dem Meistertitel verbunden sei, anzunehmen und auch die vielfältigen Möglichkeiten im Ehrenamt wahrzunehmen: „Bringen Sie sich ein und gestalten Sie die Zukunft im Handwerk.“ 

Die HWK biete den Meisterinnen und Meistern Möglichkeiten für den weiteren beruflichen Aufstieg, erklärte Hauptgeschäftsführer Thomas Banasiewicz: „Wir unterstützen auf dem weiteren Berufsweg durch Weiterbildung und Beratung zu Ausbildung, Betriebswirtschaft und Technik.“ Mit der bewiesenen Leistungsbereitschaft könne der Meisternachwuchs einer guten beruflichen Zukunft im Handwerk entgegensehen.

Die besten Meisterinnen und Meister wurden auf der Feier besonders geehrt. Das waren:
Kälteanlagenbauermeister Henning Baal aus Nordhorn 
Fleischermeister Dustin Brab aus Hürth
Maurer- und Betonbauermeister Simon Busemann aus Münster
Maurer- und Betonbauermeister Steffen Büttelbrock aus Legden 
Schornsteinfegermeisterin Lea Dieminger aus Dülmen 
Friseurmeisterin Sophie Ehrlich aus Münster
Kraftfahrzeugtechnikermeister Robert Entrup aus Steinfurt 
Zweiradmechanikermeister Lukas Erhard aus Kranenburg 
Feinwerkmechanikermeister Torsten Exo aus Hamminkeln 
Tischlermeister Marius Feldhaus aus Senden 
Raumausstattermeisterin Nicola Gabriel aus Warendorf
Friseurmeisterin Melanie Heidemann aus Ascheberg 
Landmaschinenmechanikermeister Lars Hempelmann aus Soest 
Zimmerermeister Georg Herbert aus Nordwalde 
Elektrotechnikermeister Christian Recker aus Emsdetten 
Feinwerkmechanikermeister Jannik Hesping aus Rheine
Installateur- und Heizungsbauermeister Felix Holtkamp aus Telgte 
Straßenbauermeister Dustin Hoppe aus Gescher 
Zahntechnikermeisterin Saskia Höppner aus Münster 
Dachdeckermeister Maximilian Hüsing aus Horstmar 
Dachdeckermeister Sebastian Kroll aus Hamm
Maler- und Lackierermeister Felix Krursel aus Olfen
Karosserie- und Fahrzeugbauermeister Jens Kuschkowitz aus Datteln
Karosserie- und Fahrzeugbauermeister Dominik Lüffe aus Harsewinkel 
Raumausstattermeisterin Nicole Lüffe aus Harsewinkel 
Fleischermeister Timo Neuhaus aus Overath
Gold- und Silberschmiedemeisterin Fabiola Rössiger aus Köln
Gold- und Silberschmiedemeisterin Clara Maximiliane Santer aus Moers 
Metallbauermeister Felix Schmitz aus Bottrop 
Tischlermeister Sebastian Schüttler aus Münster
Installateur- und Heizungsbauermeister Alexander Sieverding aus Borken Landmaschinenmechanikermeister Philipp Sumpmann aus Lippetal 
Zweiradmechanikermeister Tim van der Meijs aus Geldern 
Metallbauermeister Alexander Werth aus Münster 
Fliesen-, Platten- und Mosaiklegermeister Max Wessels aus Münster 
Uhrmachermeister Jonathan Zeschky aus Münster
Maler- und Lackierermeister Viktor Zimfer aus Osnabrück

Anlässlich der Meisterfeier haben 783 Jungmeisterinnen und -meister der HWK Münster Auskunft zu ihren Zukunftsplänen gegeben. Bei der Umfrage waren Mehrfachnennungen möglich.

Die Aussicht auf beruflichen Aufstieg wurde von 82 Prozent der Befragten als Motivation für die Meisterprüfung genannt. Der fachliche Wissenserwerb oder auch die Aussicht auf ein höheres Einkommen sind für zwei von drei Absolventen der Ansporn gewesen, die Meisterschule zu beginnen.

64 Prozent des Meisternachwuchses streben als Nächstes eine Anstellung als Führungskraft an. Auch die Existenzgründung (24 Prozent) oder eine Betriebsübernahme (14 Prozent) haben die Befragten für die Zukunft ins Auge gefasst, elf Prozent wollen den elterlichen Betrieb übernehmen. Als öffentlich bestellter Sachverständiger möchten ebenfalls elf Prozent tätig werden. Nur sieben Prozent gehen keine berufliche Veränderung an.

Auch künftig steht bei 79 Prozent der Meisterinnen und Meister Weiterbildung auf der Agenda. Auf die Frage nach wichtigen weiteren Qualifizierungen nannten sie insbesondere handwerklich-technische Lehrgänge (46 Prozent) und digitale Lehrgänge (25 Prozent). Auch die Fortbildungen zu den Themenfeldern Betriebswirtschaft (21 Prozent) und Energieberatung (18 Prozent) stoßen auf Interesse. Ein Studium möchten zwölf Prozent anschließen.

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