In der Grafschaft Bentheim ist Holtgrave als ehemaliger, langjähriger geschäftsführender Gesellschafter der WKS-Textil GmbH in Wilsum bekannt – einem mittelständischen, inhabergeführten Familienunternehmen mit mehreren hundert Mitarbeitenden an verschiedenen Standorten. Neben seinem unternehmerischen Einsatz machte er sich aber auch ehrenamtlich in verschiedenen Funktionen für seinen Berufsstand und die Wirtschaft in der Region stark. Bereits 1988 wurde er in den Vorstand der Wirtschaftsvereinigung der Grafschaft Bentheim gewählt. Von 1992 bis 2018 prägte er für 26 Jahre als Vorstandsvorsitzender den Verein. In dieser Zeit strukturierte er die Wirtschaftsvereinigung erfolgreich zu einem modernen Dienstleister um und trug maßgeblich zum Wachstum des Vereins bei. Heute vertritt und fördert die Wirtschaftsvereinigung die Interessen von rund 200 überwiegend mittelständischen Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größenordnungen. Darüber hinaus war Holtgrave mehr als 30 Jahre lang in verschiedenen Gremien der Industrie- und Handelskammer Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim aktiv. Von 2003 bis 2018 übernahm er das Amt des Vizepräsidenten. Als Ehrenmitglied steht er der IHK weiterhin beratend zur Seite.
Den rasanten Wandel und die massiven Umbrüche im Bereich der Textil- und Bekleidungsindustrie, die in der Grafschaft Bentheim ein starker Wirtschaftszweig war, hat er in den vergangenen Jahrzehnten eng begleitet. „Den mit dem Niedergang der Textilindustrie verbundenen Strukturwandel haben Sie in unserer Region maßgeblich geprägt. Schon frühzeitig erkannten Sie die große Notwendigkeit, diesen Wandel mit Verbesserungen der Infrastruktur zu begleiten. Ein herausragendes Beispiel dafür ist der Lückenschluss der A31 im Jahr 2004“, blickte Landrat Fietzek bei der Ordensverleihung zurück. Die Grafschafter Wirtschaftsvereinigung mit Holtgrave an der Spitze sei wesentlicher Treiber in diesem Projekt gewesen. „Die Realisierung weiterer und für den Landkreis bedeutsamer Projekte, wie die Errichtung des Kompetenzzentrums Wirtschaft, der Ausbau des Mobilfunks und die Breitbanderschließung im ländlichen Raum, tragen Ihre Handschrift. Sie standen und stehen bis heute dabei für eine Kultur des Anpackens“, so Fietzek. Die Erschließung der Nordumgehung, die Reaktivierung des SPNV oder die Sicherung und Stärkung des Berufsschulstandortes Nordhorn seien weitere Meilensteine der wirtschaftlichen Entwicklung im Landkreis, an denen Holtgrave als Vorsitzender der Wirtschaftsvereinigung beteiligt war. „In Ihrer Doppelfunktion als Vorstandsvorsitzender der Wirtschaftsvereinigung und als Vizepräsident der IHK haben Sie es immer gut verstanden, die regionalen Kräfte im Sinne der wirtschaftlichen Entwicklung unserer Region zu bündeln“, machte Fietzek deutlich.
Darüber hinaus ist Holtgrave seit 2006 Präsidiumsmitglied des Verbandes der Nordwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie mit Sitz in Münster und seit 2012 dessen Präsident. Der Verband vertritt rund 240 Unternehmen in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Bremen und Hamburg mit rund 26.500 Mitarbeitenden. Vor dem Hintergrund sinkender Ausbildungszahlen in der Textilbranche setzte sich Holtgrave mit großem Engagement dafür ein, einen neuen Weg hinsichtlich der Ausbildung von Fachkräften und der Weiterbildung von Mitarbeitenden einzuschlagen. So wurde unter seiner maßgeblichen Mitwirkung 2018 die Textilakademie NRW am Standort in Mönchengladbach für rund 20 Millionen Euro eröffnet. Sie wird gemeinsam vom Verband der Nordwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie und dem Verband der Rheinischen Textil- und Bekleidungsindustrie betrieben. In der Akademie werden eine duale Berufsschulausbildung und Weiterbildungsmöglichkeiten angeboten, um so eine qualifizierte, fachliche Nachwuchsförderung sicherzustellen. Holtgrave engagiert sich zudem in der Zukunftsinitiative Textil & Mode NRW und als stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins zur Förderung der Forschungsstelle für allgemeine und textile Marktwirtschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität.
