Advertorial
Kreis Borken

Akademie Life Balance: Klassische Unternehmensberatung war gestern

Bocholt – Ein zusätzliches Standbein in der Nachhaltigkeit, ein wachsender Schwerpunkt im Bereich New Work und New Learning sowie die Geschäftsführung der Etage3 in Bocholt – bei Claudia Hilbertz, Inhaberin der Akademie Life Balance, ist zurzeit vieles in Bewegung. Im Interview spricht die Unternehmensberaterin und Dozentin über diese und andere neue Projekte und sie verrät, was gute Beratung für sie ausmacht.

Claudia Hilbertz, Geschäftsführerin der Akademie Life Balance. Foto/Quelle: Akademie Life Balance

Anzeige

Frau Hilbertz, Sie beraten Unternehmen schon seit vielen Jahren in Strategie- und Veränderungsprozessen. Was macht aus Ihrer Sicht gute Beratung aus?
Gute Beratung zeichnet sich unter anderem durch aktives Zuhören aus. Das ist der Schlüssel zu allem. Ganz wichtig ist für mich in allen Beratungsprozessen zudem, dass das Team mitgenommen wird. Ich arbeite daher ausschließlich beteiligungsorientiert, also nicht nur mit der Unternehmensführung, sondern auch mit Mitarbeitenden, die dann zum Beispiel in Projektteams ins Boot geholt werden. Meine Erfahrung zeigt: Die besten Inputs kommen aus dem Team. Außerdem werden Veränderungen viel besser akzeptiert, wenn das Team zuvor selbst daran mitgearbeitet hat.

Das ist die allgemeine Seite, was zeichnet Sie als Beraterin aus?
Eigentlich müssten Sie das meine Kunden fragen (lacht). In erster Linie ist das sicher mein ganzheitlicher Ansatz. Als Beraterin und Dozentin schaue ich, wo immer es geht, auch hinter die Kulissen. Ich habe ein gutes Gespür für Optimierungsansätze, die auch abseits meiner eigentlichen Schwerpunkte liegen. Meine Beratung endet daher auch nicht an den Rändern meiner eigenen Expertise, sondern ich habe mir in den vergangenen Jahren ein sehr schlagkräftiges Netzwerk mit Expertinnen und Experten aus ganz unterschiedlichen Bereichen aufgebaut. Die binde ich je nach Bedarf ein, sodass meine Mandanten eine wirklich ganzheitliche Beratung bekommen.

Wo setzen Sie denn mit Ihren Beratungen an?
Die Bandbreite ist groß: Das fängt bei Beratungen zu Organisationsstrukturen oder zur Unternehmensstrategie an und es geht mit Fragen der Führung, Motivation und des Teambuildings weiter. In Zeiten von Fachkräftemangel und Co. spielen auch die Mitarbeiterfindung und vor allem Konzepte zur Bindung der Mitarbeitenden eine immer größere Rolle. Mehr Raum nimmt bei mir darüber hinaus das Thema „New Work” ein, auf das ich mich ebenfalls durch das Betreiben eines Coworking-Spaces spezialisiert habe. Außerdem begleite ich Unternehmen in Digitalisierungsprozessen und ich vermittle agiles Projektmanagement.

Digitalisierung ist in aller Munde. Wie ist Ihr konkreter Ansatz?
Mir geht es nicht um Digitalisierung „everywhere“. Prozesse, die analog nicht gut waren, werden auch in digitaler Form nicht zum Erfolg führen. Außerdem gibt es aus meiner Sicht standardisierte analoge Prozesse, die effizient sind und darum durchaus eine Daseinsberechtigung haben. Meine Aufgabe ist es, diese Dinge zu identifizieren und den Unternehmen dabei zu helfen, individuell passende Standards zu entwickeln, mit denen man das smarte Ziel, das vorher definiert wurde, optimal erreicht.

Ganz neu in Ihrem Portfolio ist die Transformationsberatung. Was steckt dahinter?
In diesem neuen Beratungssegment geht es gezielt um die unternehmerische Transformation in Richtung Nachhaltigkeit. Ich rücke dabei alle Facetten der Nachhaltigkeit in den Fokus: ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit, aber auch soziale Nachhaltigkeit, zum Beispiel in Personalfragen. Auch hier setze ich auf einen ganzheitlichen Ansatz, der alle Nachhaltigkeitsaspekte einbezieht. Das dockt in vielen Fällen unmittelbar an meine bisherigen Schwerpunkte an. Auch in der Nachhaltigkeitsberatung geht es oftmals darum, Prozesse zu optimieren.

Wie ist das neue Standbein überhaupt zustande gekommen?
Ich habe vor einiger Zeit für die IHK ein NRW-weites Webinar zu diesem Themenbereich als Speakerin mit einem Best-Practice-Beispiel begleiten dürfen. In der Folge hat mich die WFG für den Kreis Borken zu diesem Thema mit ins Boot geholt und es kam auch ein Vortrag in der aktuellen Ökoprofit-Runde hinzu. Da ich zudem schon seit 2014 ein aktives Mitglied im Berufsverband der Präventologen bin, ist das Nachhaltigkeitsthema eine logische Ergänzung für mein Portfolio.  

Auch die Fachhochschule des Mittelstandes (FHM) hat Interesse an Ihrer Expertise ...
... stimmt! Die FHM hat die Etage3 in Bocholt – das ist der Coworking-Space, den ich gemeinsam mit zwei Partnern betreibe – als Standort gewählt, um das Pilotprojekt „Flexstudium” zu starten. So ist der Kontakt zu Professor Dr. Tim Brüggemann zustande gekommen. Er ist regelmäßig bei uns auf der Fläche und durch den regelmäßigen Austausch ist die Idee für eine Zusammenarbeit entstanden: Ich werde für die Hochschule im Themenbereich Nachhaltigkeitsmanagement dozieren und unterstütze Tim Brüggemann zusätzlich dabei, den neuen Studiengang „New Work“ an den Start zu bringen. Der Studiengang ist bereits akkreditiert und soll Mitte des Jahres anlaufen.

Ich würde gern noch einmal auf die Beratung zurückkommen. Wie sieht ein Beratungsablauf bei Ihnen aus?
Am Anfang steht die Analyse. Ich schaue mir zunächst die Arbeitsabläufe an, indem ich einen Tag mal so „mitlaufe“ und die Augen und Ohren offenhalte. Danach folgt eine sehr umfangreiche SWOT-Analyse aus Sicht des Teams, bei der die Unternehmensleitung zunächst noch außen vor ist. Als drittes finden dann Einzelinterviews statt, in denen ich unterschiedliche Perspektiven kennenlerne, die das Gesamtbild abrunden. Zusammen mit der Geschäftsleitung und einem Projektteam geht es dann mit der von mir erstellten Stärken-Schwächen-Übersicht in die Stratiegieentwicklung.

Gibt es ein Defizit, an dem Sie in Ihren Beratungen besonders häufig arbeiten müssen?
Die meisten Unternehmen scheitern an der internen Kommunikation. Es gibt zwar oftmals digitalisierte Tools, wie zum Beispiel Ticketsysteme. Wenn die jedoch nicht  genutzt werden, kommt es zu Störungen im Prozess. Das führt zu Defiziten im Informationsfluss und der Wissenstransfer gerät ins Stocken. Auch die Personalentwicklung, die zum Beispiel in der Transformationsberatung eine wichtige Rolle spielt, wird so gehemmt. Das zu erkennen und konkrete Schritte abzuleiten, mit denen es besser geht, ist unter anderem Aufgabe eines ganzheitlich agierenden Beraters.

Stichwort „Transformationsberatung”. Für wen kommt die überhaupt infrage?
Das Programm ist sehr weit gefasst, sodass man in den einzelnen Blöcken „Ökologie“, „Ökonomie“ sowie „Soziales und Personal“ in den meisten Unternehmen Ansatzpunkte finden wird. Da es die Möglichkeit gibt, sich die Beratung mit bis zu 40 Prozent der Kosten fördern lassen, ist das sicher ein Ansatz, der nicht nur für produzierende Unternehmen interessant ist. Aktuell arbeite ich unter anderem mit einer Werbeagentur und einem Architekturbüro – also echten Dienstleistern –,
die dieses Programm ebenfalls in Anspruch nehmen.  

Welche Rolle spielen für Sie und Ihre Kunden Fördermittel?
Ich bin für verschiedene Fördertöpfe akkreditiert. Viele der Beratungen, die ich anbiete, können sogar bis zu 80 Prozent subventi­oniert werden. Das ist natürlich hilfreich, wenn es darum geht, neue Kunden zu gewinnen. Mein Ziel ist es aber immer, langfristige Beziehungen mit den Unternehmen aufzubauen. Ich habe heute viele Stammkunden, für die es sich einfach bewährt hat, jemanden externen in der Hinterhand zu haben, der mit einem anderen Blickwinkel auf die Prozesse schaut.

Wer sind Ihre klassischen Kunden?
Die kann ich so nicht benennen, weil die Bandbreite sehr groß ist. Sie reicht von Unternehmen im Gesundheitssektor über Tierarztpraxen, IT-Unternehmen, Werbeagenturen, Architekten, Steuerberater bis hin zum produzierenden Gewerbe und dem Handwerk in allen Ausprägungen. Es gibt nicht viele Branchen, für die ich nicht im Einsatz bin. Hier kommt mir meine Ausbildung als Ingenieurin zugute. Ich kann Prozesse gut erfassen und wenn ich selbst einmal an Grenzen stoße, hole ich – wie schon gesagt –, die richtigen Leute ins Boot.

Wie werden die Unternehmen auf Sie aufmerksam?
Ein Ansatzpunkt sind die vielen Schulungen und Vorträge, die ich gebe. Neben der Beratung biete ich ein ganzes Bündel von Seminaren und Workshops an, die ich sowohl inhouse als auch in den Räumen der Etage3 durchführe. Außerdem kooperiere ich mit einigen Innungen und Kammern und unterrichte dann dort. Dabei ergeben sich immer wieder Kontakte, die in eine intensivere Zusammenarbeit münden. Hinzu kommt eine gewisse Medienpräsenz und nicht zu vergessen: Mundpropaganda. Ich habe viele langjährige Kunden, die mich weiterempfehlen.

Welche Rolle spielt der Standort Bocholt für Sie?
Ich bin Bocholterin. Auch wenn ich nach dem Abitur zunächst „geflüchtet” bin, um an verschiedenen Standorten zu studieren und meinen Horizont zu erweitern. Ich habe zwischenzeitlich in München, Frankfurt und Düsseldorf gelebt und war auch anteilig international unterwegs. Unter anderem habe ich für Bayer gearbeitet. Dort habe ich ein mehrjähriges Führungskräfte-Training durchlaufen und bin damals schon zum Coach und Trainer ausgebildet worden – davon profitiere ich noch heute. Der Schritt in die Selbstständigkeit kam dann 2000, nachdem mein erster Sohn geboren wurde. Mein Vater lebte nach wie vor in Bocholt und da mein Mann und ich gern weiterarbeiten wollten, war diese Unterstützung einfach wichtig. So kam ich „back to the roots”.

Es ist zuvor schon angeklungen: Zu Ihren jüngsten Projekten gehört auch die Gründung der Etage3, ein Coworking-Space im Herzen der Stadt Bocholt. Was steckt dahinter?
Die Etage3 ist ein Gemeinschaftsprojekt, das ich im Verbund mit dem Bocholter IT-Unternehmer Lukas Bauhaus und der Stadtsparkasse Bocholt realisiert habe. Umgesetzt wurde das Ganze in dem Sparkassen-Neubau am Bocholter Neutor. Dort haben wir in der dritten Etage ein überaus modernes Umfeld für Coworking, Schulungen, aber auch für den unternehmerischen Austausch an sich geschaffen. Es gibt sowohl einen offenen Arbeitsbereich für das eigentliche Coworking, aber auch abschließbare Büroräume und verschiedene Veranstaltungs- und Meetingräume, die frei buchbar sind. Und das Konzept geht auf: Die abschließbaren Büroräume waren trotz Corona in kürzester Zeit ausgebucht, die Veranstaltungs- und Schulungsräume sind gut ausgelastet und obwohl es ein wenig gedauert hat: Auch der Open-Space ist mittlerweile fast komplett ausgebucht. Die Idee war in der Anfangsphase für viele einfach noch zu ungewohnt. Das hat sich geändert. Die Etage3 hat aber auch noch eine weitere Funktion.

Und zwar?
Uns Initiatoren war es extrem wichtig, ein neues Angebot zu schaffen, das auch den Standort Bocholt und insbesondere die Bocholter Innenstadt ein Stück voranbringt. Und durch die sehr gute Frequentierung unserer Angebote ist das sehr gut gelungen: Denn selbstverständlich nutzen unsere Mieter auch die Angebote im unmittelbaren Umfeld und tragen so zur Belebung der City bei.

Welche Rolle spielt dabei New Work?
Wir haben die Etage3 komplett nach New Work-Kriterien konzipiert. New Work ist die neue Art zu Arbeiten und dafür schaffen wir in der Etage3 die optimalen Voraussetzungen. Neben der Möglichkeit, dezentral zu arbeiten – also zum Beispiel im Homeoffice oder im Coworking-Space –, geht es bei New Work eben auch darum, vorhandene Ressourcen bewusster und effizienter zu nutzen. Es geht darum, stärker in Netzwerken zu arbeiten und Communitys zu bilden. Das alles leben wir in der Etage3 und sogar noch ein wenig mehr: Denn bei uns trifft New Work auf New Learning.

Was heißt das?
Wie bereits erwähnt, hat die FHM in der Etage3 als Pilotprojekt ein sogenanntes Flexstudium aufgelegt. Das ist ein hybrides Studium, das es berufstätigen Menschen ermöglicht, sich in 13 Studiengängen fortzubilden, ohne dabei die Arbeit aufgeben zu müssen. Die Präsenzveranstaltungen finden bei uns in der Etage3 statt. Außerdem haben wir den deutschlandweit agierenden Weiterbildungsanbieter „WBS” an Bord. Sowohl Arbeitssuchende als auch Berufstätige, die sich weiterentwickeln wollen, nutzen das WBS-Angebot in der Etage3. Durch diese unterschiedlichen Player ist der Grad der Vernetzung, den wir in der Etage3 erreichen, schon jetzt extrem hoch – und darauf sind wir durchaus ein wenig stolz. 

Info
Claudia Hilbertz ist Diplom-Ingenieurin, Diplom-Wirtschaftsingenieurin, Präventologin und Fachberaterin für psychische Belastung am Arbeitsplatz. Nach dem Studium hat die gebürtige Bocholterin unter anderem für den Bayer-Konzern und immer wieder auch international gearbeitet. 2002 ist sie nach Bocholt zurückgekehrt, wo sie die Akademie Life Balance gegründet hat. Als Beraterin und Dozentin, aber auch mit der Entwicklung individueller Schulungskonzepte ist sie seither branchenübergreifend für einen wachsenden Kundenkreis im Einsatz.

 

Artikel teilen
Podcast

Starke Gäste – starke Gespräche

Spannende Gespräche mit interessanten Menschen zu relevanten Themen, die nicht nur die Wirtschaftstreibenden im Münsterland und dem südwestlichen Niedersachsen bewegen – das und einiges mehr gibt es alle 14 Tage mit dem Wirtschaft aktuell-Podcast aufs Ohr.

jetzt anhören


Neuigkeiten
aus der Region