Firmenwagen, Zuschüsse für Fitnesskurse, betriebliche Krankenversicherung und vieles mehr – die Auswahl sogenannter Benefits ist groß. Sie alle eint das Ziel, die Rahmenbedingungen für Mitarbeitende am Arbeitsplatz und im Privatleben so angenehmen wie möglich zu machen. Denn es liegt auf der Hand: Mitarbeitende, die zufrieden sind, weil sich ihr Arbeitgeber um ihr Wohlbefinden kümmert und für sie ein positives Arbeitsumfeld schafft, sind oftmals leistungsbereiter und produktiver. So können Teams entstehen, die belastungsfähig sind sowie innovativ denken und agieren. Und: Bei der Personalsuche helfen nicht nur die angebotenen Benefits, sondern auch zufriedene, an den Betrieb gebundene Mitarbeitende in der Außenwirkung enorm.
Dass Unternehmen das Thema Mitarbeiterbindung vor diesem Hintergrund auf dem Schirm haben sollten, zeigt auch der HR-Report 2023, den die international tätige Personalberatung Hays in Zusammenarbeit mit dem Institut für Beschäftigung und Employability (IBE) in Ludwigshafen erstellt hat. Der Schwerpunkt der Studie lag im vergangenen Jahr – zum zweiten Mal nach 2012 – erneut auf dem Thema Mitarbeiterbindung. „Trotz aller Digitalisierung und effizienter Abläufe: Es sind und bleiben die Mitarbeitenden, die den Unterschied ausmachen. Nur werden sie in den kommenden Jahren aufgrund der demografischen Entwicklung ein immer kostbareres Gut, das es zu hegen und zu pflegen gilt. Mitarbeiterbindung ist folglich nicht nur ein Gebot der Stunde, sondern der kommenden Jahre“, betonen Professor Dr. Jutta Rump, Direktorin des IBE, und Dirk Hahn, Vorstandsvorsitzender der Hays AG, zur Studie.
Wichtigste Instrumente
Als wichtigste Instrumente für die Mitarbeiterbindung stuften die Befragten im HR-Report ein gutes Betriebsklima sowie eine markt- und leistungsgerechte Entlohnung ein. „Das war bereits vor elf Jahren so, als wir das Thema schon einmal im Fokus hatten. Weit oben steht nun zudem die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die im HR-Report 2012 noch unter ‚ferner liefen‘ lag. Das wirft nicht nur einen Blick auf das hohe Bedürfnis der jüngeren Generationen nach einer Work-Life-Balance, sondern zeigt auch, wie sich die Arbeitswelt in den letzten Jahren verändert hat. Vor allem in diesen drei Bereichen sollten Unternehmen ansetzen, wenn sie ihre Mitarbeitenden mittel- und langfristig halten wollen“, erklären Rump und Hahn.
Unternehmen stehen also vor der Frage, mit welchen Benefits – also Anreizen, die Mitarbeitende nachhaltig motivieren und die Bindung ans Unternehmen stärken – sie diese Bereiche bespielen können und was am besten, auch in kleineren Unternehmen, wirkt.
Anja Wittenberg