Für sehr viele Unternehmen im Wirtschaft aktuell-Einzugsgebiet ist die Ausbildung des eigenen Nachwuchses ein zentraler Bestandteil der Personalplanung. Aber auch das ist heute kein Selbstläufer mehr. Viele Ausbildungsstellen bleiben unbesetzt. Der Handlungsbedarf der Unternehmen steigt. „Umso wichtiger ist es für die Arbeitgeber, mehr Klarheit über die Wünsche und Anforderungen dieser jungen Zielgruppe zu bekommen. Mit der Umfrage setzen wir genau an dieser Stelle an“, benennt Verlagsleiter Robert Schneider die Hintergründe.
1.422 Schülerinnen und Schüler aus dem Kreis Borken haben sich an der Online-Umfrage, die der Verlag erstmalig im Kreis Borken auf den Weg gebracht hatte, beteiligt.
Eine weitere spannende Erkenntnis: Fast 24 Prozent der Befragten hat noch keine Idee, wie es nach der Schule weitergehen soll. Damit beläuft sich das tatsächliche Potenzial für den heimischen Ausbildungsmarkt auf fast 75 Prozent aller Schülerinnen und Schüler. „Die hohe Zahl an Unentschiedenen zeigt aber auch, dass es für die heimischen Unternehmen durchaus sinnvoll ist, die Werbetrommel für sich und die von ihnen angebotenen Ausbildungsberufe zu rühren“, ordnet Schneider ein.
Die Befürchtung, dass ein Großteil der jungen Menschen die Region verlassen könnte, erhärtet sich im Zuge der Umfrage indes nicht. Demnach würden 85,4 Prozent der Befragten gerne für die weitere Ausbildung in der Region bleiben. Lediglich 6,2 Prozent streben eine Berufsausbildung außerhalb der Region an.
Auch mit der Frage, wie sich die jungen Menschen heute über ihre beruflichen Optionen informieren, beschäftigte sich die Umfrage in verschiedenen Unterpunkten. Die zentrale Erkenntnis in diesem Zusammenhang: Die Schülerinnen und Schüler haben verschiedene und in der Regel auch mehrere Anlaufstellen. Die beliebteste Informationsquelle ist demnach Social Media. 68 Prozent der Befragten informieren sich dort, dicht gefolgt von den eigenen Eltern, bei denen sich immerhin noch 64,5 Prozent der jungen Leute erkundigen. Aber auch Schulveranstaltungen (60 Prozent), Firmen-Websites (51,5 Prozent), Bekannte (50,5 Prozent) oder öffentliche Veranstaltungen (49 Prozent) stehen als Informationsquellen hoch im Kurs. Unternehmen, die die jungen Leute auf sich aufmerksam machen wollen, haben also mehrere Möglichkeiten. „Am Ende muss daher jeder Ausbildungsbetrieb für sich abwägen, an welcher dieser Stellen er sich wie stark engagieren will“, ordnet Robert Schneider ein.
Dass Unternehmen in den Sozialen Medien mit ihrem Engagement statistisch in einigen Kanälen bessere Chancen haben als in anderen, zeigt die Umfrage auch. Während sich 81 Prozent der Befragten auf Instagram, 61 Prozent auf YouTube und immerhin noch 39 Prozent auf TikTok informieren, fallen Netzwerke wie Facebook (18 Prozent), LinkedIn (7 Prozent) oder Xing 4,5 Prozent deutlich zurück.
Aber womit können Unternehmen überhaupt bei den Auszubildenden von morgen punkten? Auch hier liefert die Umfrage interessante Ansätze: So gaben insgesamt 72 Prozent der Befragten an, dass ihnen die Zukunftsperspektive wichtig ist. 52,5 Prozent legen Wert auf eine gute Ausbildungsvergütung, die gute Reputation des Arbeitgebers ist 46 Prozent der Befragten wichtig und 38 Prozent der Schülerinnen und Schüler wünschen sich einen kurzen Anfahrtsweg zu ihrer künftigen Arbeit. „Die Unternehmen sollten also überlegen, ob sie diese Punkte bei der Ansprache der jungen Menschen besonders einfließen lassen“, rät Schneider.
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Michael Terhörst