M2Bau | Wenn die Krise nicht so spürbar ist

Maximilian Filoda und Marcel Schmitz hatten eine „Schnapsidee“. Beide stammen aus der Baubranche, kannten sich aus zehn Jahren Arbeit von dort. „Wir haben uns zwischendurch nie aus den Augen verloren“, erinnert sich Filoda. Irgendwann kam die Idee auf, gemeinsame Sache zu machen. Und so kam es: Aus der Idee wurde 2020 ein Unternehmen, die M2Bau in Billerbeck. Gerade pünktlich zur Corona-Pandemie, was rückblickend sogar eine Starthilfe war. Dank ganz bewusst breiter Aufstellung hat sich das Bauunternehmen in der Branche heute etabliert.

Die beiden Geschäftsführer Maximilian Filoda (links) und Marcel Schmitz (Mitte) haben ihr Unternehmen breit aufgestellt. Foto: M2Bau

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Damals, so erklärt Geschäftsführer Filoda, hätten eben viele Menschen ihr Geld statt in Urlaube lieber in die eigenen vier Wände gesteckt. Aufbruchzeiten für die Branche, dazu ein Niedrigzinsniveau, alle hätten bauen wollen. „Für uns war der Start relativ einfach“, sagt Filoda heute, fünf Jahre später.  

Als klassisches Bauunternehmen haben es die Billerbecker heute mit Rohbauten, Umbauten oder Sanierungen zu tun. Mit dem klassischen Wohnungsbau, also Einfamilienhäusern, begann im Jahr 2020 alles. „Dann kamen Gewerbeimmobilien dazu, neuerdings auch der landwirtschaftliche Bereich.“  

Dass man den Start auch mit einem eher kleinen Team stemmen kann, betont Filoda. „Unser Anfangsinvestment war überschaubar, da gibt es Branchen, die zum Start mehr benötigen.“ Für Bauarbeiten setzt M2Bau bis heute auf einen Mix aus eigenem Fuhrpark und Leihgeräten – so handhaben es heute viele Unternehmen. Und wenn ein Auftrag doch einmal zu umfangreich oder speziell werde, könne man auf ein Netzwerk aus Subunternehmen zugreifen, die in Spitzenzeiten unterstützen können.

Spitzenzeiten gebe es derzeit allerdings nicht viele, wie Filoda zugibt. Zurückhaltung sei allenthalben zu spüren, in den Unternehmen seiner Branche werde viel geklagt. „Das gibt es aber in jeder Marktphase.“ Für M2Bau sei die Lage immerhin erträglich: „Wir bedienen viele verschiedene Projekte, vom Gewerbebau bis zum Wasserschloss.“ Da sei die Krise nicht so spürbar.  

Viele Facetten abdecken zu können, das sei das Motto der Zeit, glaubt der Geschäftsführer. In jedem Fall gelte das für das eigene Unternehmen: „Wir versuchen uns bewusst breit aufzustellen.“ Im Bereich Denkmalschutz ist das Unternehmen zuletzt verstärkt aktiv. Dabei knüpfte M2Bau auch neue Kontakte. Für die Billerbecker gilt: „Wer sich spezialisiert, kann Probleme bekommen. Dann kann man sich nur über den Preis absetzen.“  

Filoda und Schmitz versuchen das nicht nur mit Blick auf das eigene Portfolio. Sondern auch bei den internen Abläufen im Betrieb. Stichwort Digitalisierung: „Das ist ein unaufhaltsamer Prozess“, ist Filoda überzeugt. In der Praxis sieht das bei M2Bau so aus: Das Unternehmen setzt auf eine eigene App zur Kommunikation mit den Mitarbeitern und für die Planung. Bewerbungen nimmt das Unternehmen am Liebsten über Instagram entgegen. Die klassische Bewerbung sei nicht mehr zeitgemäß, am Ende gehe es doch um den Menschen und nicht um Anschreiben.  

Zwei Fragen an Maximilian Filoda

Wie bewerten Sie die Lage für Ihr Unternehmen aktuell?
Bauen ist teuer geworden, für alle. Die Preise sind noch nicht wieder auf dem früheren Niveau. Das wird für 2025 auch noch angespannt bleiben, allerdings spürt man langsam frischen Wind. Spannend wird die Frage nach dem Personal, da viele Gesellen derzeit nicht übernommen werden und die Branche verlassen. 

Welche Wünsche hätten Sie für Ihre Branche? 
Wir wünschen uns vereinfachte Verfahren in vielen Bereichen. Bürokratische Hürden bei Arbeitserlaubnissen für ausländische Mitarbeiter machen die Personalplanung aufwendig. Auch die Unsicherheit bei Fördertöpfen stört. Bevor man versteht, wie die Anträge auszusehen haben, sind die Töpfe schon wieder leer. 

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