„Wir arbeiten schon lange eng mit der Gemeinde Salzbergen zusammen. Deshalb war es für uns heute eine gute Gelegenheit, unseren Kreis Steinfurt für ein Mittags-Meeting zu verlassen und hier unmittelbar an der Landesgrenze bei WM Fahrzeugteile hinter die Kulissen zu blicken“, erklärte WVS-Geschäftsführer Heiner Hoffschroer. Zu den Mittags-Treffen lädt die WVS ihre Mitgliedsunternehmen regelmäßig an wechselnden Orten ein.
Bestandteil ist dabei auch ein Fachvortrag zu aktuellen Themen. Den hielt dieses Mal Fabio Fleischmann, Steuerberater der Kanzlei Obremba & Partner mit Standorten in Lingen, Schüttorf, Nordhorn, Steinfurt und Mesum. Er ging dabei auf Neuigkeiten im Steuerrecht ein, unter anderem auf die Steuerbefreiung von PV-Anlagen mit einer Leistung von maximal 30 kwp oder auf die steuerneutrale Übertragung von Wirtschaftsgütern zwischen zwei beteiligungsidentischen Personengesellschaften, also Unternehmen, an denen dieselben Gesellschafter im gleichen Verhältnis beteiligt sind.
Ein „leidiges Thema“, das die Unternehmerinnen und Unternehmer im Geschäftsalltag zurzeit besonders bewege, sei die Pflicht zur E-Rechnung seit dem 1. Januar 2025. Fleischmann ordnete ein: „Zwar müssen Unternehmen im B2B-Bereich nun in der Lage sein, E-Rechnungen zu schreiben und zu empfangen, aber – Stand jetzt – dürfen sie auch noch Papierrechnungen bis Ende 2026 verarbeiten.“ Für Unternehmen mit einem Jahresumsatz unter 800.000 Euro gelte diese Übergangsfrist sogar bis Ende 2027. „Hier den Überblick zu behalten, ist alles andere als leicht. Die E-Rechnung steht leider symbolisch für das Hin und Her der Politik, die die Ausnahme zur Regel macht und es somit Unternehmen erschwert, nachhaltige Entscheidungen zu treffen“, fand WVS-Geschäftsführer Hoffschroer kritische Worte.
Auf der Agenda des Mittags-Unternehmenstreffens stand außerdem ein Update aus der Gemeinde Salzbergen. Der stellvertretende Bürgermeister Dirk Vogt bestätigte vor den WVS-Mitgliedern, dass die Gemeinde plane, das Gewerbegebiet Holsterfeld-Ost, in dem auch WM seinen Sitz hat, zu erweitern. „Wir haben die entsprechenden Flächen erworben, sodass wir diese mittelfristig vermarkten können“, kündigte Vogt an. „Das ist eine große Geschichte für Salzbergen“, betonte er. Dabei arbeite die Gemeinde auch eng mit der benachbarten Stadt Rheine sowie mit der WVS zusammen.
Einen Blick hinter die Kulissen bekamen die Teilnehmenden des WVS-Treffens anschließend beim Rundgang durch die Lagerhallen von WM Fahrzeugteile. Standortleiter Max Wißmann stellte das Unternehmen vor, das zur WM SE gehört. WM beschäftigt nach eigenen Angaben weltweit rund 6.000 Mitarbeitende und verfügt über mehr als 200 Verkaufshäuser in Europa und den USA. Das Unternehmen hält mit dem zentralen Logistikzentrum Hedemünden bei Kassel einen Lagerbestand von rund 250.000 sofort verfügbaren Artikeln für Kfz und Nutzfahrzeuge sowie für die Werkstattausrüstung vor. Am Standort in Salzbergen lagern circa 52.000 verschiedene Artikel. „Wer bis 18 Uhr bei uns bestellt, erhält die Ware direkt am nächsten Morgen“, erläuterte Wißmann. Beliefert werden überwiegend gewerblichen Kunden – zum Beispiel Werkstätten – mit Original-Ersatzteilen sowie Eigenmarken, aber auch Privatkunden erhalten in den Verkaufshäusern Zubehör.