„Vor dem Hintergrund der Herausforderungen der vergangenen drei Jahre nimmt das betriebliche Gesundheitsmanagement einen zentralen Stellenwert ein“, erklärte Niklas Sievert, Vorsitzender des VWO-Vorstands, in seiner Begrüßung vor rund 190 Gästen bei der Preisverleihung in der OsnabrückHalle die Wahl des diesjährigen Mottos. Denn Social Distancing, Ängste und Konflikte hätten nicht nur im Privaten Spuren hinterlassen. Auch der Arbeitsalltag habe sich durch die Corona-Pandemie maßgeblich verändert. „Erfolgreiche Unternehmen brauchen gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die motiviert und leistungsfähig sind. Betriebliches Gesundheitsmanagement ist etwas, bei dem alle gewinnen. Es ist keine zusätzliche Belastung für das Unternehmen, sondern eine Investition, die sich lohnt, und ein Weg, der wirtschaftlichen Erfolg und soziale Verantwortung verbindet“, betonte auch Oberbürgermeisterin Katharina Pötter.
Zahlreiche Unternehmen, die sich durch besonderes Engagement im Bereich Betriebliches Gesundheitsmanagement auszeichnen, hatten sich in den beiden Kategorien „mehr als 50 Mitarbeitende“ und „weniger als 50 Mitarbeitende“ beworben. „Die Vielzahl an herausragenden Bewerbungen unterstreicht nicht nur die Wichtigkeit des Themas, sondern gibt uns als Wirtschaftsförderung auch zugleich ein gutes Gespür dafür, wo die Unternehmen geradestehen“, erläuterte Ingmar Bojes, Geschäftsführer der WFO Wirtschaftsförderung Osnabrück, die für die Organisation des Preises zuständig ist.
Neben dem Schwerpunktthema berücksichtigte die Jury auch die Gesamtentwicklung der Unternehmen sowie Investitionen, Schaffung und Sicherung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, Innovationsgrad, Kooperationen mit lokalen Unternehmen und Hochschul- und Forschungseinrichtungen sowie soziales und ökologisches Engagement für Osnabrück.
Hellmann Sieger in Kategorie „über 50 Mitarbeitende“
Den ersten Platz in der Kategorie „über 50 Mitarbeitende“ sicherte sich Hellmann Worldwide Logistics. Das Familienunternehmen ist konzernweit mit 241 eigenen Standorten in 54 Ländern vertreten. „Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung mit dem Osnabrücker Wirtschaftspreis. Das diesjährige Motto ‚Health@Work‘ spricht uns aus dem Herzen, denn die psychische und auch physische Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist uns bei Hellmann enorm wichtig. Deshalb gehen wir das Thema ganzheitlich an und investieren seit Jahren nicht nur in verschiedene Freizeitangebote, sondern beispielsweise auch in Sozial- und Ernährungsberatungen. Ich bin davon überzeugt, dass unser Betriebliches Gesundheitsmanagement ganz wesentlich zum positiven Arbeitsklima bei Hellmann beiträgt und die Zufriedenheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördert“, betonte Sven Eisfeld, Managing Director Hellmann Germany.
Durch eine breite Palette von Initiativen und Programmen treibe das Unternehmen sein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) voran: Unter anderem zählen mobile Massagen, Firmenfitnessangebote, betriebsärztliche Check-ups, Gesundheitscoachings, Betriebssportangebote sowie Exoskelette in der Logistik, um gesundheitliche Risiken bei Entlade- oder Pick-up-Prozessen zu vermeiden, zum Portfolio. Der Unternehmens-Podcast „Hellmann bewegt“, der Mitarbeitenden Einblicke und Tipps zu diversen Gesundheitsthemen vermittelt, habe die Jury besonders beeindruckt. Hellmann beweise, dass die Investition in die Gesundheit der Mitarbeitenden ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einem erfolgreichen und nachhaltigen Unternehmen ist, so das Fazit der Jury.
Vela Dare gewinnt in der Kategorie „weniger als 50 Mitarbeitende“
Vela Dare hat in der Kategorie „weniger als 50 Mitarbeitende“ gewonnen. „Wir freuen uns sehr, den Osnabrücker Wirtschaftspreis zu gewinnen. Ich bin davon überzeugt, dass eine attraktive Unternehmenskultur und ein gesundes Arbeitsumfeld nicht nur die Lebensqualität unserer Mitarbeitenden verbessert, sondern auch zu einer nachhaltig erfolgreichen Unternehmensentwicklung beitragen, freute sich Marc Große-Hartlage, Geschäftsführender Gesellschafter bei Vela Dare.
In ihrer Immobilie im Wissenschaftspark habe die Unternehmensberatung eine moderne Arbeitsatmosphäre geschaffen, die kreatives und agiles Arbeiten unter Berücksichtigung von ergonomischen und kognitiven Aspekten ermögliche. Das Health-Management verfolge innovative Ansätze und umfasse Personal-Trainer, Ernährungsberatung, Gesundheits-Challenges wie der Verzicht auf Zucker, Beauftragung von Expertinnen und Experten zwecks Stressbewältigung und Resilienzstärkung sowie die Teilnahme an Sport-Events. Flexible Arbeitsbedingungen sorgten zudem für eine verbesserte und nachhaltige Work-Life-Balance. „Das ist BGM pur“, begründete Laudator Niklas Sievert die Juryentscheidung.
Award für die Gesundheitsbranche geht an die Völker-Schule und Ankaadia
Passend zum Schwerpunktthema wurde unter der Schirmherrschaft des Osnabrücker Healthcare Accelerators (OHA) außerdem ein Sonderpreis für Unternehmen aus der Gesundheitsbranche verliehen. Den Preisträger kürten die Gäste der Preisverleihung basierend auf einem Live-Pitch vor Ort. „Wir freuen uns, durch den OHA-Sonderpreis der systemrelevanten Gesundheitsbranche zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen und zukunftsweisende Konzepte zu würdigen“, erklärte Jan-Felix Simon, Geschäftsführer der Beteiligungs GmbH des OHA und VWO-Vorstandsmitglied.
Aus dem Publikumsvoting gingen schließlich die Völker-Schule und Ankaadia als Sieger hervor. Beide Akteure haben in ihrer gemeinsamen Bewerbung eine Kooperation vorgestellt, mit der sie einen Beitrag in Hinblick auf den Fachkräftemangel leisten: Das Start-up Ankaadia kümmert sich um ein vereinfachtes Recruiting internationaler Fachkräfte in der Gesundheitsbranche mittels eiiner Software, die den Prozess von der Anwerbung über die Anerkennung und Integration dieser Fachkräfte abbildet. Mit der Völker-Schule hat das Start-up eine Partnerin für den Bereich Pharmazie gewonnen. Die Völker-Schule, eine (Weiter-)Bildungseinrichtung mit Schwerpunkt Gesundheitsberufe und Wirtschaft, hat ein Blended-Learning-Verfahren entwickelt, das internationale Pharmazeuten für den deutschen Arbeitsmarkt qualifiziert. Durch den Einsatz von VR-Technologie kann ein gewisser Anteil der Theorie- und Praxisausbildung ortsunabhängig erfolgen.
Das Konzept mitsamt den entstandenen Synergieeffekten soll zukünftig auch in weiteren Bereichen, wie beispielsweise Physiotherapie, etabliert werden. Beide Akteure ergänzen somit ihr Angebot gezielt, um Lösungen für die Gesundheitsbranche zu bieten.