Kreis Borken

„Wir möchten die Sichtbarkeit der Unternehmen erhöhen“

Borken – Mit einem neuen Konzept gehen die Borkener Wirtschaftstage am 17. und 18. Mai 2025 an den Start. 60 Unternehmen aus Borken und dem Ortsteil Gemen stellen sich dann den Besucherinnen und Besuchern vor. Im Interview erklären Borkens Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing sowie Julia Ohters und Lisa Stegger-Riehl von der städtischen Wirtschaftsförderung die Hintergründe und worauf sich die Gäste freuen können.

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Die letzten Wirtschaftstage in Borken sind – unter anderem coronabedingt – schon etwas länger her. Nach zehn Jahren finden sie nun am 17. und 18. Mai 2025 wieder statt. Wie groß ist Ihre Vorfreude auf das Event? 

Mechtild Schulze Hessing: Sehr groß! Nach einer so langen Pause sehnen sich viele Unternehmen und die lokale Gemeinschaft danach, sich zu präsentieren. Bei den Wirtschaftstagen haben sie die Gelegenheit, ihre innovativen Produkte und Dienstleistungen live zu zeigen – das ist für alle Beteiligten spannend. Zudem ist die Veranstaltung eine wichtige Plattform fürs persönliche Networking und den Aufbau von Beziehungen. Es wird ein besonderes Event! 

In Ihren Gesprächen mit den Borkener Unternehmerinnen und Unternehmern haben Sie sicherlich auch ein gutes Stimmungsbild einfangen können. Wie geht es den Unternehmen zurzeit? 

Julia Ohters: Wir nehmen ein gemischtes Stimmungsbild wahr, das sicherlich auch durch die angespannte geopolitische Lage geprägt ist. Viele Borkener Unternehmen haben sich von den Herausforderungen der vergangenen Jahre relativ gut erholt und berichten von einer stabilen Auftragslage. Allerdings gibt es auch Herausforderungen. Themen wie Fachkräftemangel, steigende Rohstoffpreise und Lieferkettenprobleme sind nach wie vor präsent und stellen für einige Betriebe eine nicht unerhebliche Belastung dar.  
Lisa Stegger-Riehl: Insgesamt sind die Münsterländer doch grundoptimistische Menschen. Die Unternehmen zeigen Bereitschaft und Willen, neue Wege zu gehen, sich weiterzuentwickeln und die Chancen, die sich aus der aktuellen Marktsituation ergeben, zu nutzen. Der gemeinsame Austausch und die gegenseitige Unterstützung durch lokale Netzwerke spielen dabei eine wichtige Rolle, um gemeinsam Lösungen zu finden und die Zukunft positiv zu gestalten. 

Lassen Sie uns einmal genauer auf das Programm der Wirtschaftstage schauen. In diesem Jahr haben Sie das Format grundlegend verändert: Anstatt in allen Stadtteilen, finden die Wirtschaftstage konzentriert in Borken und Gemen an den Standorten der teilnehmenden Unternehmen statt und werden auf zwei Tage mit unterschiedlichem Programm verteilt. Erzählen Sie mal …  

Schulze Hessing: Wir konzentrieren uns im Mai mit den Borkener Wirtschaftstagen auf die Standorte der teilnehmenden Unternehmen in Borken und Gemen. Im Herbst folgt der Weseker Wirtschaftstag und im Frühjahr 2026 der Burloer und Marbecker. Wir glauben, dass diese Aufteilung der Orte eine intensivere und persönlichere Beteiligung ermöglicht – sowohl bei den Unternehmen als auch bei den Besucherinnen und Besuchern.  
Ohters: Die Wirtschaftstage selbst sind auf zwei Tage verteilt. Am ersten Tag liegt der Fokus auf dem Wirtschaftssummit, der Fachvorträge, Podiumsdiskussionen und Networking-Möglichkeiten umfasst – es geht also vorrangig um die Unternehmen selbst. Unternehmer und Entscheidungsträger können dabei aktuelle Themen und Trends diskutieren, sich inspirieren lassen und wertvolle Kontakte knüpfen. Die Vorträge werden von Experten gehalten, die Einblicke in verschiedene Branchen und innovative Ansätze geben. Gleichzeitig ist dieser Tag auch ein Signal der Wertschätzung seitens der Stadt Borken gegenüber der heimischen Wirtschaft – wir wollen damit eine Plattform bieten, um Stärken sichtbar zu machen und Synergien zu fördern. Der Tag klingt mit einem Unternehmerabend bei der Firma Meerkötter aus. Dort erwartet die Besuchenden ein spannendes und unterhaltsames Rahmenprogramm mit Acts vom Zirkus Flic Flac und musikalischer Untermalung der Popcoverband „fresh music live“. 

Und am zweiten Tag? 

Stegger-Riehl: Da sprechen wir bewusst die Bürgerinnen und Bürger an. Es findet ein Tag der offenen Tür statt, an dem die teilnehmenden Unternehmen ihre Standorte präsentieren wollen. Hier kann man die Unternehmen einfach hautnah kennenlernen sowie ihre Produkte und Dienstleistungen entdecken. So können die Gäste auch direkt mit den Unternehmerinnen und Unternehmern ins Gespräch kommen – das ist insbesondere mit Blick auf die Fach- und Nachwuchskräftesicherung spannend. Darüber hinaus gibt es auch verschiedene Aktionen und Angebote, die darauf abzielen, das Interesse der Besuchenden zu wecken und die lokale Wirtschaft zu fördern. 
Schulze Hessing: Durch diese konzentrierte und abwechslungsreiche Gestaltung der Wirtschaftstage möchten wir nicht nur die Sichtbarkeit der Unternehmen erhöhen, sondern auch den Austausch der Unternehmerinnen und Unternehmer untereinander sowie mit den Bürgerinnen und Bürgern fördern. Mit der Aufteilung der beiden Tage können wir beide Zielgruppen ansprechen. So schaffen wir eine Brücke zwischen Wirtschaft und Bevölkerung – und stärken zugleich nachhaltig den Standort Borken. 

Welches Feedback haben Sie dazu im Vorfeld von den Unternehmen bekommen? 

Ohters: Durch verschiedene Veranstaltungsformate wie unter anderem das Borkener Wirtschaftsforum, Unternehmerfrühstücke oder aber auch das Informationsfrühstück zu den Borkener Wirtschaftstagen im September 2024 haben wir die Wünsche, Ideen und Anregungen der Unternehmen eng in unsere Planungen miteinbezogen. So entstand in Gemeinschaft das neue zweitägige Veranstaltungskonzept, mit dem alle Beteiligten sehr zufrieden sind. 

Gibt es bestimmte Highlights seitens der Unternehmen, die Sie schon verraten können?  

Stegger-Riehl: Auf die Besuchenden warten ganz unterschiedliche Highlights für jedes Alter. Dazu gehört unter anderem eine kreative Foto-Rallye über das gesamte Veranstaltungsgebiet, bei der Motive an ganz verschiedenen Orten aufgenommen werden können. Dabei gibt es Borken-Gutscheine in einem Gesamtwert von 3.000 Euro zu gewinnen. Darüber hinaus wird es einen großen Ninja Warrior Parcours im Bereich der Lise-Meitner-Straße geben. Für die kleinsten Gäste findet ein Kinderflohmarkt und Kinderschminken im Kasernenring statt. Und natürlich gibt es einige Foodtrucks für die kulinarische Verpflegung während der Veranstaltung. 

Wie halten Sie die Besuchenden zwischen den beiden Stadtteilen mobil? 

Ohters: Um es den Besuchenden so angenehm wie möglich zu machen, das gesamte Veranstaltungsgebiet zu erkunden, wird es einen Busshuttle zwischen Borken und Gemen geben, auch Fahrrad- und Wanderrouten werden eingezeichnet sein sowie als Highlight für unsere kleinen Gäste eine Bimmelbahn fahren. Auch mit der Rikscha können sich die Besuchenden fahren lassen. 

Worauf freuen Sie sich persönlich am meisten? 

Schulze Hessing: Ich freue mich persönlich am meisten darauf, die Vielfalt und Innovationskraft unserer Unternehmen in Borken und Gemen hautnah zu erleben. Es ist immer wieder inspirierend zu sehen, wie lokale Unternehmer kreative Lösungen entwickeln und sich den Herausforderungen des Marktes stellen. 
Ohters: Besonders gespannt bin ich auf die Gespräche sowie den Austausch mit den Unternehmen und den Besuchenden. Diese Interakti­onen sind oft der Schlüssel zu neuen Ideen und Kooperationen. 
Stegger-Riehl: Außerdem freue ich mich darauf, die positive Energie und das Engagement der Gemeinschaft zu spüren, wenn Menschen zusammenfinden, um ihre Erfahrungen und Visionen zu teilen. 

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